Tele 5-Chef Blasberg: "ZDF kann eingestellt werden"

[Heiner]

Mit seinem eigenen Sender will Kai Blasberg nach Experimenten zurück zu den Wurzeln des Spielfilmsenders und im Programmeinkauf aktiver werden. Doch richtig leidenschaftlich wird der Tele 5-Chef im DWDL.de-Interview beim Thema ARD und ZDF...

http://www.dwdl.de/interviews/31064/tel ... lt_werden/

Mein Statement dazu: Eine Abschaltung würde ich nicht gleich fordern, wohl aber eine Privatisierung. Dass damit kein Qualitätsverlust einhergehen muss zeigt auch TF1 in Frankreich, das wurde 1987 privatisiert. Die Wettbewerbsverzerrung würde abnehmen und vielleicht entstünde dann auch mehr Wettbewerb zwischen RTL, ProSiebenSat.1 und dem ZDF.

Ich könnte noch viel weiter ausholen aber das bringt nichts.

[twen-fm]

Egal, was man vom 2DF hält. Aber diese Frage sollte gefälligst getätigt werden: Was nimmt der Blasberg denn da für ein Zeug ein?

EDIT: Bin gerade am lesen des Artikels, in vielen Punkten hat er nicht ganz unrecht, aber gleich fordern das man einen Sender einstellt?

[Peter65]

Ick glaube, der is nur sauer weil ihm das ZDF eine nicht "primetime-taugliche" Serie vor der Nase weggeschnappt hat!

Nun schießt er mit voller Seitenbreite gegen das ZDF, um seinen Frust darüber abzulassen!

Mit einigen Bemerkungen hat er vielleicht nicht ganz Unrecht, aber die Privaten lassen sich auch nicht in die Karten gucken!

mfg peter

[Linuxfarmer-HH]

Ausserdem hängt sich hier ausgerechnet jemand aus dem Fenster, dessen Spielfilme nur 1.5GB haben und mit Pornowerbung zugekackt sind, das ZDF sendet solche Spielfilme mit 4GB und AC3 Ton. Der hat's ja nötig

[2rangerfan0]

Naja... Da ist aber eher KD dran schuld, da die die Bitrate der Privaten ins Unmögliche drosseln

[exkarlibua]

Naja... Da ist aber eher KD dran schuld, da die die Bitrate der Privaten ins Unmögliche drosseln

Umgekehrt wird ein Schuh draus. Wenn Tele5 die beanspruchte Bitrate bezahlen würde/wollte, würden sie sie auch bekommen.
Ansonsten besteht kein Grund, dass die Qualität nochmal eine Potenz schlechter ist, als bei den auf der gleichen Frequenz liegenden Pro7 oder Sat1.

[benny230]

Naja, der Logik nach der Grundversorgung nach ist das ZDF wirklich ein Öffi zu viel.
Das ZDF hatte (wohl) von jüngere rebellischen Scharm, den die Privatsender dann bekommen haben, als sie ernst genommen wurden.
Ob das Gottschalk so gut gefällt, der ja Sympatien zu Tele5 hat aber mit dem ZDF ja "verheiratet" ist. Oder macht Gottschalk nichts mehr für Tele5?
Ich finds gut das Blasberg immer mal den Mund aufmacht...

Das sind jetzt auch keine Sachen, der er jetzt so 100%ig realistisch sieht (zumindest das mit der Einstellung des ZDF). Der will nur zum Nachdenken anregen, denk ich mal...

[maniacintosh]

Natürlich wird nicht jede seiner Äusserungen so zu 100% wirklich von ihm gefordert sein. Wie sagt man so schön: Klappern gehört zum Geschäft und eine Überschrift wie "ZDF kann eingestellt werden" fällt auf und wird den einen oder anderen zum lesen des Interviews animieren.

Dabei hat der Mann gar nicht so unrecht: Streng genommen brauchen wir in der heutigen Situation kein ZDF mehr, zumindest die Organisation ZDF halte ich persönlich für fragwürdig und im Sinne der Grundversorgung für verzichtbar. Damals als das ZDF gegründet wurde, war der Ansatz einer von der ARD unabhängigen Anstalt sogar ein durchaus gute Idee, da es so ein von der ARD unabhängiger Rundfunk etabliert werden konnte. Voneinander unabhängige Medien sind schließlich die Grundlage um das Recht auf Informationsfreiheit überhaupt sinnvoll wahrnehmen zu können. Nun muss man allerdings feststellen, dass sich dieser Ansatz mit der Einführung des Privatrundfunkt und dessen erfolgreicher Etablierung erübrigt hat, da es nun auch ohne zweite ÖR-Anstalt von der ARD unabhängige Medien gibt, daneben hat der Aufstieg des Internets zu einem Massenmedium auch die Möglichkeit geschaffen sich aus internationalen Medien in Wort, Schrift, Bild, Ton und auch bewegtem Bild über Ereignisse unabhänig von der ARD zu informieren. Die Organisation ZDF ist damit in meinen Augen obsolet geworden und nur noch ein Kostenfresser, den man einsparen sollte. Ich beziehe diese Aussage bewusst auf die Organisation, nicht zwingend auf ihre Programme.

Realistisch betrachtet könnte man das ZDF-Programm in die ARD eingliedern und als zweites bundesweites ARD-Programm weiter verbreiten. Vorteil diese Lösung: Da die beiden Programme in einer Hand wären, müssten sich die ÖRs nicht mehr gegenseitig Konkurrenz machen, man könnte die Programme endlich komplementär ausrichten. Wenn das Erste die Hochzeit von "Kate und William" zeigt, kann im Zweiten anderes Programm laufen und man spart sich eine zweite Truppe für die ZDF-Übertragung. Generell könnte man eines der Programme dann auch leichter auf jüngere Zuschauer ausrichten, denn gerade Sendungen, die für jüngere Zuschauer interessant sein könnten, finden praktsich nur in den digitalen Spartenkanälen oder in der Nacht statt. Aber auch das gehört zur Grundversorgung! Bei sportlichen Großereignissen (Olympia, EM, WM) würden nicht mehr ARD und ZDF kostspielige jeweils ihre halbe Sportredaktion zum Austragungsort entsenden, welche dort nur jeweils nur jeden zweiten Tag aktiv berichten würden. Es gäbe – da aus einem Hause – nur noch ein Team, welches jeden Tag berichten könnte und nicht die Hälfte der Zeit dort "Urlaub" macht (ich gebe zu das Argument ist ein wenig polemisch, sicher werden die Crews an ihren sendefreien Tagen dort nicht ganz arbeitslos sein, dennoch wäre ein Team für jeden Tag wohl deutlich effizienter.) Auch bei den Digital-Programmen könnte sicher ein bis zwei eingespart werden, da auf beiden Seiten ähnlich positionerte Angebote bestehen. So sehe ich Eins extra und ZDF info als ähnlich an und auch zwischen ZDFneo, demnächst ZDF.kultur und Einsfestival gibt es Schnittmengen. Auch den Wasserkopf der ZDF-Verwaltung könnte man einsparen.

Zusammengefasst liesse sich eine Menge Geld sparen, ohne dass der Zuschauer dafür weniger Programm geboten bekäme. Praktisch sogar etwas mehr Auswahl, weil eben nicht mehr konkurrierend programmiert würde.

[Linuxfarmer-HH]

Organisatorisch existieren 2 öffentlich rechtliche die sich auf Kosten der GEZ Bezahler konkurrieren, eine besonders nette Situation ist das nicht. Ausserdem haben wir einen ziemlichen Wildwuchs an Dritten beider Sender die sich ebenfalls zu konkurrieren versuchen. Aber auf der anderen Seite hat der Content schicke Bitraten und dadurch hohe Qualität, auf den Montagsspielfilm beim ZDF würde ich nur ungern verzichten wollen
Geradezu pervers finde ich den Geiz der Privaten, wenn es um die Bitraten geht. Wobei Tele-5 immerhin noch volle Auflösung sendet, da gibts Kandidaten die Youtubeformate streamen und Blockbuster mit unter 1GB senden. Schrott-TV Handygerecht in Bitrate und Auflösung aber eine Augenpein auf modernen Panels Bin ja mal gespannt wann es "Das Vierte-HD" gibt

[rumble_ef]

Im Sinne einer Grundversorgung sollten die ÖR hauptsächlich das senden, was die Privaten nicht senden wollen (statt mit diesen in Konkurrenz die Preise für die Inhalte hochzutreiben), und somit dem Zuschauer Inhalte präsentieren, die er ohne die ÖR gar nicht sehen würde. Klar wäre das Programm der ÖR dadurch deutlich weniger attraktiv, aber das Gesamtprogramm (ÖR+private) für den Zuschauer würde darunter kaum leiden, bei deutlich reduzierten Kosten.

Beispiel Star Trek - gibt sicher ne Menge Leute, die das gar nicht interessiert, und wiederum andere, die Fans davon sind, die aber auch nicht die TV-Ausstrahlung ansehen weil sie die DVD-Boxen haben. Und für alle anderen wird es ja wohl reichen, wenn die Serien auf einem Privatsender mit Werbung laufen.