Stromversorgung von Entgeräten übers Breitbandkabel

Für alle Technik-Themen bezogen auf Internet und Telefonie, die weder AVM- noch Arris-/CommScope-/Technicolor-/Compal-/Sagemcom- bzw. Hitron-Produkte betreffen. Speedprobleme werden hier lediglich thematisiert, wenn sie auf die verwendeten Geräte zurückzuführen sind (die nicht zu den o.g. Produkten zählen).
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mason
Kabelfreak
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Re: Stromversorgung von Entgeräten übers Breitbandkabel

Beitrag von mason »

http://www.schulz-hbg.de/seiten/technik ... #2.%20ISDN
Die Speisespannung (b ist plus, aber alle Geräte sind bzw. sollen polungs-unabhängig arbeiten) ist je nach Entfernung zur Vermittlungsstelle und je nach deren Art unterschiedlich und reicht von 40 bis ca. 60 Volt. Nach dem Abheben geht sie auf 10-12 Volt zurück, dabei fließt ein Strom von gut 20 mA. Das Rufsignal hat Wechselspannung, theoretisch 60 Volt 25 Hz, Spitzen darüber.
Der NT wird von der Vermittlungsstelle mit der gleichen Spannung wie analoge Anschlüsse versorgt, falls aber das Kabel lang oder Regenerierer drin sind, soll mit 97 V gespeist werden (ist bei mir auch so). Auf dem S0 liegen 40V
Zur ISDN Stromstärke finde ich gerade nichts, wird aber vermutlich nicht wesentlich von der bei Analog abweichen.

Und vor allem sind die Stromstärken wesentlich niedriger als die, die dein Modem benötigt. Wurde ja schon gesagt.

@ScrollyMouse
Nenn mir bitte einen DSL Provider, der DSL-Modems per Fernspeisung versorgt. Da wirst du auch keinen finden.

Was das telefonieren bei Stromausfall angeht:
Bei Analog nur möglich, wenn keine TK-Analge davor hängt (die ja eine seperate Stromversorgzúng benötigt). Und das analoge Telefon muss auchg direkt an der Leitung hängen. DECT Telefon geht dann also schon mal nicht, weil ja die Basis eien Stromversorgung braucht.

Bei ISDN geht meist gar nichts, weil auch hier die TK-Anlage keinen Strom hat.
Ein direkt an den NTBA angeschlossenes ISDN-Telefon kann funktioniert auch nur dann noch bei Stromausfall, wenn es für den Notbetrieb konfiguriert wurde.
Die wenigsten ISDN Telefone unterstützen diesen Notbetrieb.

Wenn du unbedingt bei Stromausfall Internet nutzen willst, häng dein Modem an eine USV. Nutz dir aber auch nur was, wenn das Kabelnetz in deiner Gegend noch per Ferneinspeisung läuft.

Ach übrigens, warum verlangst du nicht gleich noch eine Ferneinspeisung des Stromes für dein TV und deinen Receiver?
Dann könntest du während der Downloadorgien noch parallel Fernseh schauen.
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VBE-Berlin
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Re: Stromversorgung von Entgeräten übers Breitbandkabel

Beitrag von VBE-Berlin »

mason hat geschrieben:Was das telefonieren bei Stromausfall angeht:
Bei Analog nur möglich, wenn keine TK-Analge davor hängt
Auch das ist ein auslaufmodell und in den neuen Plänen der T-Com nicht mehr enthalten.

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mason
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Re: Stromversorgung von Entgeräten übers Breitbandkabel

Beitrag von mason »

Dann vergess auch nicht zu erwähnen, dass sie auch von ISDN weg wollen hin zu reinen IP Anschlüssen.
Doc. Sis

Re: Stromversorgung von Entgeräten übers Breitbandkabel

Beitrag von Doc. Sis »

KDG hat z.Zt. ca 13,7 Mill. Kunden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kabel_Deutschland
Leider habe ich keine Zahl für Telefon-/Internetkunden.
Ich nehme jetzt mal 5 Mill. an.
Wie hier schon zu lesen war, soll ein Modem/Router ca. 10-15 W verbrauchen.
Nehmen wir mal den mittleren Wert, also 12,5 W
Den Strompreis setzen wir mal mit 22 Cent pro kW an.
Nun die Rechnung pro Kunde:
12,5W x 24 (Stunden) x 365 (Tage) ergibt einen Jahresverbrauch von 109,5 kW
Das sind dann pro Jahr Stromkosten von 24,09€ pro Kunde.
Bei angenommenen 5 Mill. Kunden wärend das dann ca. 120,5 Millionen EURO
zusätzliche Kosten die KDG hätte!!! :shock:
Damit dürfte sich die Idee der Stromversorgung von Endgeräten über das Breitbandkabel erledigt haben!
mason
Kabelfreak
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Re: Stromversorgung von Entgeräten übers Breitbandkabel

Beitrag von mason »

Die Kosten könnte KDG ja mit Umlegung auf den versorgten Kunden wieder rein bekommen; das ist also kein wirklicher Hinderungsgrund.
Aber es bleiben ja die erwähnten technischen Gründe.
Doc. Sis

Re: Stromversorgung von Entgeräten übers Breitbandkabel

Beitrag von Doc. Sis »

mason hat geschrieben:Die Kosten könnte KDG ja mit Umlegung auf den versorgten Kunden wieder rein bekommen; das ist also kein wirklicher Hinderungsgrund.
Aber es bleiben ja die erwähnten technischen Gründe.
Könnte schon... aber sind die Preise dann noch konkurrenzfähig!?
Und wann würden die ersten Leitungen abrauchen, wenn angeschlossene Geräte oder gar die Leitungen selbst einen
Kurzschluß haben?
Es wüßte also jeder einzelne Teilnehmeranschluß abgesichert werden.
Bei einer Sternverteilung wie DSL ist das sogar der Fall, mit selbstständiger Rückstellung,
aber bei einem Netzwerk wie Breitbandkabel?
Kunterbunter
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Re: Stromversorgung von Entgeräten übers Breitbandkabel

Beitrag von Kunterbunter »

Doc. Sis hat geschrieben:Leider habe ich keine Zahl für Telefon-/Internetkunden.
Ich nehme jetzt mal 5 Mill. an.
Wenn du das Forum aufmerksam lesen würdest, bräuchtest du keine wilden Annahmen machen.
Es stand nämlich hier vor kurzem: mehr als 1,66 Millionen Internet-Kunden
Desweiteren würfelst du die Einheiten der elektrischen Leistung und der elektrischen Energie, kW und kWh, bunt durcheinander.
jetzt bei: M-net ISDN Maxi komplett Aktuelle Datenrate 21997/1277 kBit/s
VoIP-Provider: dus.net Router: [KD Homebox] AVM Fritz!Box Fon WLAN 7270 54.06.05
Telefone: Siemens OpenStage 40 SIP, Siemens optipoint 400/600 SIP, FON1 Siemens Gigaset A2
Doc. Sis

Re: Stromversorgung von Entgeräten übers Breitbandkabel

Beitrag von Doc. Sis »

Hier hast du ein paar "h,h,h,h,h,h,h,h," zur freien Verwendung! :D
Und stimmt jetzt dadurch meine Rechnung nicht?

OK bzgl. der Kundenzahl ist es dann entsprechen weniger, aber dennoch mindestens ca. 24 € im Jahr pro Kunde.
Dabei ist dieser Preis sehr tief gestapelt (Preisentwicklung Stromkosten) und auch deshalb, weil der tatsächliche Verbrauch pro Kunde höher sein dürfte, da die angeschlossenen Geräte bzw. deren Verbrauch nicht berücksichtigt sind.
Ich denke KDG müßte da mit den "Nebenkosten Technik/Personal)" mindesten 3,50€ - 4,50€ pro Kunde und Monat aufschlagen.
Bei der heutigen "Geiz ist-Geil-Mentalität" nicht am Markt durchsetzbar.
ScrollyMouse
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Re: Stromversorgung von Entgeräten übers Breitbandkabel

Beitrag von ScrollyMouse »

Wie kann es sein, das früher der Strom aus dem Telefonanschluss die Glocken eines schweren Telefons, und vielleicht noch eine zusätzlich angeschlossene Klingel in Bewegung setzen konnte, aber heute der Direktbetrieb einer Fritzbox am All-IP Anschluss, die keine elektromechanischen Teile enthält angeblich nicht möglich ist?
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NoGi
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Re: Stromversorgung von Entgeräten übers Breitbandkabel

Beitrag von NoGi »

ScrollyMouse hat geschrieben:Wie kann es sein, das früher der Strom aus dem Telefonanschluss die Glocken eines schweren Telefons, und vielleicht noch eine zusätzlich angeschlossene Klingel in Bewegung setzen konnte, aber heute der Direktbetrieb einer Fritzbox am All-IP Anschluss, die keine elektromechanischen Teile enthält angeblich nicht möglich ist?
Richtig, genau so ist es! Die elektromechanischen Teile haben einen großen Vorteil: Nicht betätigt, kein Strom notwendig.

-NoGi