Stromversorgung von Entgeräten übers Breitbandkabel

Für alle Technik-Themen bezogen auf Internet und Telefonie, die weder AVM- noch Arris-/CommScope-/Technicolor-/Compal-/Sagemcom- bzw. Hitron-Produkte betreffen. Speedprobleme werden hier lediglich thematisiert, wenn sie auf die verwendeten Geräte zurückzuführen sind (die nicht zu den o.g. Produkten zählen).
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ScrollyMouse
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Stromversorgung von Entgeräten übers Breitbandkabel

Beitrag von ScrollyMouse »

Wieso bietet Kabel Deutschland keine netzseitige Stromversorgung für Ihre Geräte wie z.B. die Standardmodems oder die Fritzbox
übers Koaxialkabel.

Das wär doch mal echtes Kabel Power.

Wenn das Kabelmodem seinen Saft direkt aus dem HÜP bekommen würde, wäre die lästige Suche nach einer Steckdose oder das verlegen von Verlängerungskabel bis zum Kabelmodem überflüssig.

Der Telefonanschluss währe dadurch auch unabhängig von der Hausstromversorgung nutzbar, möglicherweise auch der Internetanschluss über ein Akkubetriebenes Gerät wie z.B. Smartphone, Laptop oder Tablet. wie es auch bei echten ISDN oder Analog Anschlüssen der Fall ist.

Wieso wird diese Fernspeisung auch nicht bei den Kundengeräten genutzt, wenn Sie bei der Anbindung von Verstärkern innerhalb der Kabel Infrastruktur durchaus üblich ist.
Newty
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Re: Stromversorgung von Entgeräten übers Breitbandkabel

Beitrag von Newty »

ScrollyMouse hat geschrieben: Wieso wird diese Fernspeisung auch nicht bei den Kundengeräten genutzt, wenn Sie bei der Anbindung von Verstärkern innerhalb der Kabel Infrastruktur durchaus üblich ist.
Wow. Wie dick soll denn das Kabel werden, wenn da noch pro Kunde ein HAV und ein Modem mit 50W dran hängen? Bei 100 Kunden wären das mal eben 5kW. Das ganze bei 50V Kleinspannung und wir haben nen Strom von 100A. Viel Spaß, dass durch ein Coax zu braten, egal wie kurz das wird.
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Doc. Sis

Re: Stromversorgung von Entgeräten übers Breitbandkabel

Beitrag von Doc. Sis »

Newty hat geschrieben:
ScrollyMouse hat geschrieben: Wieso wird diese Fernspeisung auch nicht bei den Kundengeräten genutzt, wenn Sie bei der Anbindung von Verstärkern innerhalb der Kabel Infrastruktur durchaus üblich ist.
Wow. Wie dick soll denn das Kabel werden, wenn da noch pro Kunde ein HAV und ein Modem mit 50W dran hängen? Bei 100 Kunden wären das mal eben 5kW. Das ganze bei 50V Kleinspannung und wir haben nen Strom von 100A. Viel Spaß, dass durch ein Coax zu braten, egal wie kurz das wird.
Dann hätten wir auch gleich noch eine Straßenheizung und die Gemeinde könnte den Winterdienst reduzieren! :D
ScrollyMouse
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Re: Stromversorgung von Entgeräten übers Breitbandkabel

Beitrag von ScrollyMouse »

Die Telekom und andere Anbieter schaffen es doch auch den Strom für ISDN oder Analog telefonierenden Kunden pro Anschluss bereitzustellen, und die Doppeladern sind auch um einiges dünner.

Warum wird bei den neuartigen NGN VoIP Anschlüssen über DSL eigentlich die bei ISDN/Analog übliche Fernspeisung weggelassen, wenn Sie im konventionellen Telefonnetz doch funktionierte?
Samchen
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Re: Stromversorgung von Entgeräten übers Breitbandkabel

Beitrag von Samchen »

ScrollyMouse hat geschrieben:Die Telekom und andere Anbieter schaffen es doch auch den Strom für ISDN oder Analog telefonierenden Kunden pro Anschluss bereitzustellen, und die Doppeladern sind auch um einiges dünner.

Warum wird bei den neuartigen NGN VoIP Anschlüssen über DSL eigentlich die bei ISDN/Analog übliche Fernspeisung weggelassen, wenn Sie im konventionellen Telefonnetz doch funktionierte?

Da es dir sonst dass Modem zerbratet!!!
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Re: Stromversorgung von Entgeräten übers Breitbandkabel

Beitrag von Newty »

ScrollyMouse hat geschrieben:Die Telekom und andere Anbieter schaffen es doch auch den Strom für ISDN oder Analog telefonierenden Kunden pro Anschluss bereitzustellen, und die Doppeladern sind auch um einiges dünner.
Eine Doppelader entspricht einem Teinehmer. Ein Coax-Strang kann mehrere Hundert Teilnehmer versorgen.
Außerdem... siehe unten!
Warum wird bei den neuartigen NGN VoIP Anschlüssen über DSL eigentlich die bei ISDN/Analog übliche Fernspeisung weggelassen, wenn Sie im konventionellen Telefonnetz doch funktionierte?
Mit der ISDN-Fernspeisung von atemberaubenden 400mW zuckt mein Kabelmodem nicht einmal.
Eine analoge Leitung wird in einem ähnlichen Bereich ferngespeist... Wir reden von Strömen in 10^-2 A-Bereich pro Doppelkupfer...
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Re: Stromversorgung von Entgeräten übers Breitbandkabel

Beitrag von VBE-Berlin »

Doc. Sis hat geschrieben: Dann hätten wir auch gleich noch eine Straßenheizung und die Gemeinde könnte den Winterdienst reduzieren! :D
Es gibt reichlich ferngespeiste Geräte im Kabelnetz.
Es wäre technisch gar nicht anders möglich.

Selbst viele Linienverstärker in Wohnanlagen sind ferngespeist.

Wir sprechen hier aber über maximale Ströme und Spannungen, die an einer dose beim Endanwender zu Sicherheitsrisiken für den Anwender und die anlage führen würden.

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Re: Stromversorgung von Entgeräten übers Breitbandkabel

Beitrag von Newty »

MB-Berlin hat geschrieben: Wir sprechen hier aber über maximale Ströme und Spannungen, die an einer dose beim Endanwender zu Sicherheitsrisiken für den Anwender und die anlage führen würden.
Deswegen ging ich ja auch oben von 50V Kleinspannung aus.

Die Fernspeisung von Verstärkern wird auch mit geringeren Spannungen nicht auf die Leistungen anwachsen, die ich oben hochgerechnet hab. Und vor allem ist die planbar und wächst nicht einfach munter vor sich hin, wie Anschlüsse es könnten.
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Re: Stromversorgung von Entgeräten übers Breitbandkabel

Beitrag von ScrollyMouse »

Bei LAN Verbindungen ist doch auch eine Fernspeisung über Power Over Ethernet technisch möglich.

Es soll z.B. auch große VoIP Tischtelefone mit Farbdisplay, Lauthören/Freisprecher und weiteren Schnickschnack geben, die den Strom über PoE aus dem gleichen LAN Kabel beziehen.
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Re: Stromversorgung von Entgeräten übers Breitbandkabel

Beitrag von Newty »

ScrollyMouse hat geschrieben:Bei LAN Verbindungen ist doch auch eine Fernspeisung über Power Over Ethernet technisch möglich.
PoE Class 3 liefert schnuckelige 13W bei ca. 50V, was ner Gesamtlast von 192Ohm entspricht.

Gutes Verlegekabel(!) in Cat7 hat nen Querschnitt von 0,6mm². Kupfer nen spezifischen Leitwert von 60S*mm^2/m. Daraus ergeben sich also 0,2Ohm Widerstand pro Meter Kabel. Bei voller Leitungslänge sind das 20Ohm. Also hab ich mit nem Kilometer Kabel mit Kurzschluss ohne Verbraucher bereits so viel Widerstand, dass der PoE-Switch nichtmal überlastet wird.
Es soll z.B. auch große VoIP Tischtelefone mit Farbdisplay, Lauthören/Freisprecher und weiteren Schnickschnack geben, die den Strom über PoE aus dem gleichen LAN Kabel beziehen.
Gerüchteweise gibts 7" Touchpanels, die mit PoE versorgt werden: Crestron TSW-750
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