Flole hat geschrieben: ↑27.05.2023, 23:36
Ja so ist das halt, man will immer alles, nur Kosten soll es nichts.
Streng genommen bezahlt man ja bereits mit dem Rundfunkbeitrag dafür. Aus NDR-Sicht ist das Thema aber auch relativ klar. Regional wird das passende Dritte gesichert in SD und HD im Vodafone-Netz eingespeist. Wer mehr will, kann auf den Livestream, auf Sat, auf DVB-T2, verschiedene IPTV-Plattformen ausweichen. Oder wie schon mindestens seit den 90ern auf die Wiederholungen am Vormittag zurückgreifen. Als es noch Analog-TV gab war es ja auch die Ausnahme, wirklich alle Regionalprogramme des NDR um 19:30 empfangen zu können. Das gab es maximal in Hamburg dann auch zu Ungunsten von anderen Sendern wie z.B. VIVA, die man während dieser Zeit dann im Kabel nicht sehen konnte.
Insofern hat csh über die alternativen Wege die Möglichkeit an die Regionalprogramme ranzukommen oder halt auf die Wiederholungen zu warten. Wie Vodafone und die ARD-Anstalten sich über Einspeisungen geeinigt haben ist die andere Sache. Rein technisch betrachtet: Man kann zumindest in SD-Qualität noch nicht mal sagen dass die weiteren Regionalversion durchgehend Platz verschwenden würden - 458 MHz ist schließlich nicht durchgehend mit sinnvollen Bytes gefüllt und für die nicht regionalisierte Zeit gibt es die dynamische PMT-Umschaltung, dank welcher das Programm dann auch technisch gesehen nur 1x ausgestrahlt werden muss unter 4 Kennungen. Man sieht es doch im Westgebiet, dass es technisch geht (auch wenn die Qualität um 19:30 sicher nicht die beste sein wird):
https://helpdesk.vodafonekabelforum.de/ ... g-729.html
Da gehts mir rein ums technische. Rechtlich brauchen wir nicht zu diskutieren, wird sich sowieso im Kreis drehen.
Bei Kabel und Sat sieht das zwangsläufig anders aus, da ist irgendwann einfach der Platz voll, und die Lösung ist da einfach die Plätze zu verkaufen um die Nachfrage zu kontrollieren.
Theoretisch richtig, praktisch trifft das Platzargument jedoch mehr auf Kabel zu als auf Satellit. Deswegen ist Senderneid auch ein Thema was hauptsächlich Kabelkunden betrifft, aktuell am Beispiel Schlager Deluxe zu beobachten. Klar, irgendwann ist eine Satellitenposition auch mal theoretisch dicht. Das ist aktuell aber nicht mal mehr auf 19,2°Ost der Fall, da sind auch rund 1/6 der Transponder komplett frei. Man kann auch auf andere Positionen ausweichen und damit wird die Auswahl praktisch unbegrenzt, soviele Fernsehsender gibt es gar nicht dass wirklich alle Satelliten voll sein könnten. Im Kabel hingegen gibt es unter aktuellem Ausbaustand die Begrenzung auf Frequenzen bis 862 MHz. Wenn voll ist, ist voll. Da kann man maximal an den Parametern schrauben und Kanäle umwidmen (das wird für klassisches Kabel-TV wohl nicht mehr passieren), oder halt oberhalb 862 MHz neue Bereiche erschließen - die man für TV aber bei den derzeitigen Geräten meist nicht nutzen können wird. Eher verschwindet das irgendwann ganz zugunsten IPTV.
Ich vermute, dass der Wegfall des Nebenkostenprivilegs keine wirklichen Auswirkungen auf die Einspeisevergütung haben wird, und oftmals vermutlich nicht mal auf die Versorgung mit Kabelfernsehen: Von den Nebenkosten runter, Miete erhöhen, schon ist alles beim alten, man nimmt es nur aus einer anderen Tasche und es taucht nicht mehr sichtbar irgendwo auf.
Auf die Einspeisevergütung direkt erstmal nicht. Aber könnte mir schon vorstellen dass es die Tendenz verstärkt, als Mieter andere Anbieter für die TV-Versorgung zu wählen wenn sie a) einen einfacheren und komfortableren Gerätezugang ermöglichen und b) das attraktivere Angebot haben (preislich und/oder was die Senderauswahl angeht). Das Cord-Cutting-Phänomen ist doch weltweit zu beobachten. Man spart sich damit diverse Leitungen und ist flexibler in der Nutzung, dank integrierter Aufnahmefunktionen und Gerätefreiheit.