Was glaubst du wohl warum ALLE Kabelanbieter analog nicht nur noch im Programm haben, sondern das Angebot in jüngster Vergangenheit sogar noch ausgeweitet haben und aktiv bewerben?GLS hat geschrieben:DVB-T ist halt die Grundversorgung mit den wichtigsten Programmen, ganz brauchbar wenn z. B. DVB-S mal durch Gewitter gestört oder DVB-C durch einen Glasfaserschaden gekappt ist. Nicht mehr und nicht weniger.MB-Berlin hat geschrieben:Der teuerste Empfangsweg für den Gebührenzahler (DVB-T) scheint keine Alternative zu sein.
Wieso suchst du die Erklärungen nur auf der Nachfrageseite? Schonmal darüber nachgedacht, dass es erst seit ca. 3 Jahren in großer Auswahl Fernseher mit DVB-C-Tuner gibt? Viele mit älteren Geräten wollen sich halt kein Zusatzgerät reinstellen und jemand, der sich vor 5 Jahren (dummerweise) noch einen analogen Fernseher gekauft hat, kauft jetzt nicht unbedingt schon einen neuen.exkarlibua hat geschrieben:Dazu kommt, dass das "Beharrungsvermögen" unter den Kabelkunden offenbar ausgeprägter ist als anderswo. Anders ließe sich die Digitalisierungsquote von erst knapp 50% im seit eh und je unverschlüsselten KBW-Bereich nicht erklären.
2005/2006 gab es DVB-C-Tuner nur bei Premiumherstellern (Loewe, Metz, Technisat). Woran lag das wohl? Ganz einfach: Die meisten TV-Hersteller wollten sich nicht die Finger verbrennen, denn es gab keine Planungssicherheit, wie es sich mit der Entschlüsselung der Privatsender verhalten sollte. Der CI-Standard wurde seitens Kabel Deutschland nicht anerkannt, also hätten sich die Kunden solcher TV-Geräte damals offiziell trotzdem Receiver kaufen müssen (inoffiziell halt ACL). Diesen Ärger wollten sich die Hersteller sparen (sie wollten ihre Fernseher schließlich auch außerhalb von BW verkaufen) und bauten DVB-C lange nicht ein. Bis CI+ kam, hat es nochmal ein paar Jahre gedauert. Ergo: Die Schuld liegt hier (wieder einmal) bei den Anbietern, die eine Grundverschlüsselung einführten, allen voran Kabel Deutschland!
Auch hier frage ich mich, wie du zu dieser Behauptung kommst. Kannst du belegen, dass analog tatsächlich nachgefragt wird? Ansonsten bleibe ich bei meiner These: Analog wird überhaupt nicht mehr (aktiv) nachgefragt! Viele Leute "konsumieren" es halt noch, weil sie nicht in neue Technik investieren wollen (s. o.) oder sich damit nicht auskennen oder Kabel nur sekundär nutzen. So ist es z. B. bei mir: Primär habe ich Sat, aber das weiß KDG nicht. Bei denen im System bin ich halt einer der vielen "Analog-Kabelkunden", obwohl ich über Kabel nur die ÖR sehe und zwar digital. Für Privat-TV würde ich niemals was extra zahlen.Dass die GV diese Quote bei KDG und UM noch weiter runtergezogen hat, ändert ja nichts an der nach wie vor hohen Nachfrage nach Analogprogrammen bei allen Kabelanbietern. Aber das ist ja wieder ein anderes Thema.
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Da könnt ihr noch solange aus eurem Elfenbeinturm rausschauen, die Realität sieht anders aus. Ich kenne genügend Leute, denen dieser ganze "Schnickschnack" vollkommen wurscht ist. Solange die auf dem Bildschirm noch was erkennen können ist es gut genug. Und das sind jüngere genauso wie ältere.
Ohne Druck von außen wird analog noch auf lange Zeit nicht abgeschafft. Die einzige Hoffnung dass die KNBs von sich aus aktiv werden besteht eigentlich nur darin, dass mit einer Einführung von DVB-C2 so viel Kapazität benötigt wird, dass man nicht umhin kann.