Wobei wir wieder beim Thema "Überbuchung" wären - die Telekom wollte keine Überbuchung, ergo hat sie nicht mehr als 6 MBit/s pro Kunde zugesichert - die bekommt der Kunde aber auf jeden Fall und zu jeder Zeit...robert_s hat geschrieben:Nochmal: Im Kabelsegment reichen 1Gbps/100Mbps für 300 Kunden, und nicht nur für 8 Mbit/s pro Kunde, sondern bis zu 500/50Mbit/s werden wohl angeboten.reneromann hat geschrieben:Nochmal: Das Medium ist durch die entsprechend verfügbare Technik begrenzt.
Wenn man heute über GPON über eine Faser 2,5 Gbit/s übertragen kann -und- nur eine Faser zur Verfügung hat, an der 300 Kunden hängen, dann bleiben da nach Adam Ries leider "nur" knapp 8 MBit/s pro Kunde übrig.
Das das heute keinem mehr reicht -und- man daher schon vor 10 Jahren daher stattdessen entweder auf (V)DSL-Kupferüberbau -oder- auf Komplettüberbau mit Glas gesetzt hat oder noch setzt, dürfte daher verständlich sein.
Ein GPON über bestehende OPAL-Netze hätte damit konkurrieren können. Ein Kupferüberbau nicht. Daher ist es mir nicht verständlich, warum man das gemacht hat.
Anders beim Kabelnetz: Wenn das Segment dicht ist, geht die Geschwindigkeit runter - und wenn mit den 300 Kunden bei 1 GBit/s Bandbreite rechne und diese "gleichmäßig" verteile, dann sind das "nur noch" 3 MBit/s pro Kunde [der aber trotzdem für 500 MBit/s bezahlen soll und sich dann zurecht fragen darf, warum er für 500 bezahlt aber noch nicht mal mehr 1 % während der Hauptzeit erhält]...
Du verwechselst die Trägerfrequenz (also Lichtfarbe der (Laser-)Diode) mit der Symbolrate des aufmodulierten Datensignals.Und wenn Du nun zwei unterschiedliche Trägerfrequenzen hast, ist eine davon höher - gibt es also doch.reneromann hat geschrieben:Eine "höhere Frequenz" gibt es bei Glasfaser aber so nicht. Viel mehr überträgt man bei Faser immer im Basisband - die Modulation auf die Trägerfrequenz passiert quasi durch Auswahl der Lichtfarbe (die Lichtfarbe ist dabei die Trägerfrequenz für das aufmodulierte Basisband-Datensignal).
Wenn ich in beiden Fällen einen "roten" Laser benutze, habe ich keine unterschiedlichen Trägerfrequenzen, wohl aber unterschiedliche Symbolraten!Ich bin davon ausgegangen, dass die bei OPAL verwendeten (Träger)Frequenzen aufgrund der damals verfügbaren Technik niedriger sind als bei GPON. Daher sprach ich von der "höheren (Träger)frequenz".
Um's am Beispiel des Kabelnetzes zu sagen: Die Lichtfarbe/-frequenz ist die Trägerfrequenz des Transponders im Kabelnetz, die "Taktrate", mit der der Laser eingeschaltet wird hingegen die Symbolrate.
Zwei verschiedene Symbolraten über ein und denselben Träger zu jagen, klappt nicht wirklich - hingegen zwei verschiedene Trägerfrequenzen zu benutzen sehr wohl.
Wobei wir bei zwei verschiedenen Trägerfrequenzen bei optischer Übertragung sofort bei WDM (Wavelength Division Multiplex) sind - im Funkbereich und somit auch im Kabelnetz spricht man eher von FDM [Frequency Division Multiplex], also Frequenzmultiplex...
Und Frequenzmultiplexing/Wellenlängenmultiplexing setzt halt voraus, dass man auch entsprechende Techniken einsetzt, womit dann mehrere Lichtfarben auch "sauber" erzeugt, gemuxxt und am Ende wieder aufgetrennt werden müssen.
Die Frage steht dabei nämlich, wie lang die entsprechenden WDM-Techniken schon "im produktiven Einsatz" sind...
Und nochmal: Du sagst, dass es mit WDM/verschiedenen Lichtfarben ja ohne Probleme funktioniert - nun ist es an dir, den Beweis zu bringen, dass die Telekom das NICHT macht, obwohl sie dazu (damals schon) in der Lage gewesen wäre.Danke für den Vortrag, aber die eigentliche Frage hast Du nicht beantwortet.reneromann hat geschrieben:Wenn du dich damit beschäftigt hättest, wüsstest du, dass WDM (egal welches WDM) die bereits genannte Übertragung von verschiedenen Farben über ein und die gleiche Faser ist.Kannst Du mir erklären, warum man das nicht gemacht hat? Denn wenn es gar nicht geht, zusätzliche Frequenzen/"Farben" auf bestehende genutzte Glasfasern zu legen, warum wird dann überall von WDM und DWDM geredet, und dass die Glasfaser so zukunftsfähig sei, weil man ja z.B. auf eine Faser, auf der schon GPON läuft "problemlos" X-GPON oder NG-PON2 parallel aufschalten könnte...?
WDM steht dabei für Wavelength Division Multiplex, also die Aufteilung der gemultiplexten Datenströme auf verschiedene Wellenlängen - oder wenn man (unter Beachtung der Lichtgeschwindigkeit) das Reziproke bildet: Aufteilung der Daten auf verschiedene Frequenzen -oder- schlichtweg: FDM (Frequenz-Multiplexing, wie es im Kabelnetz schon lang Gang und Gäbe ist).
Mir ist schlichtweg meine Zeit zu schade, die Recherche zu betreiben, ab wann entsprechende Geräte für den "Alltagseinsatz" zu "vernünftigen" Kosten zur Verfügung standen/stehen.
Denn anders als beim Laboreinsatz, wo die Kosten egal sind, ist die Telekom (und auch andere Netzbetreiber) noch immer gewinnorientiert - und wenn es da billiger ist, mit Kupfer zu überbauen und später erst Glas zu nutzen, weil die Kosten für WDM-fähige Geräte deutlich höher sind -oder- man eh aufreißen muss, weil eine Faser selbst mit WDM schlichtweg nicht genug Durchsatz bringt, kannst du dir selbst ausrechnen, was betriebswirtschaftlich sinnvoller ist...
Und genau diese Erwägungen spielen beim Überbau der OPAL-Netze auch mit rein...
Letzten Endes gilt noch immer: Die Netzbetreiber (egal ob Telekom mit ihrem Klingeldrahtnetz oder VFKDG mit dem Koaxnetz) scheuen das Aufreißen der Straßen wie der Teufel das Weihwasser - denn DAS sind die Kostentreiber schlechthin.
Wenn man kilometerweit aufreißt, dann nur genau einmal - und legt dann zusätzlich zum Kupfer auch Glas - und das hat die Telekom zumindest in dem OPAL-Netz, welches ich kenne, beim Kupferüberbau gemacht.
Nur wurden damals an den KVz nicht gleich Outdoor-DSLAM für VDSL eingebaut - die hat man nachträglich aufgestellt (brauchte aber die Straßen nicht aufreißen, da die Fasern schon zu den KVz im Zuge des Kupferüberbaus gelegt wurden.
Nochmal: Wenn du bei GPON entsprechende Datenraten (also nicht "nur" 2,5 GBit/s, sondern mehrere Ströme, damit am Ende eben halt nicht "nur" 6 MBit/s pro Kunde rausplätschern) erreichen willst, sind es nicht nur 2 Datenströme...Aber wir sprechen ja lediglich von OPAL + GPON. Oder wolltest Du ausdrücken, dass die Fasern aus den 1990ern schon davon durchgebrannt wären?Das Problem liegt ab einem gewissen Punkt daran, dass die Energiedichte des Lichts (bei mehreren 100 Datenströmen) an der kleinsten Störung des Materials der Faser dazu führen kann, dass die Faser durchbrennt.
Denn die Leistung des Laserlichts pro Faser muss ja in Summe auch noch über die Faser rüber...
Es hängt dabei auch von der Qualität der Faser und der Länge der Strecke ab, wie viel "Power" pro Farbe auf die Faser gelegt werden muss, damit am Ende auch hinten noch etwas "Vernünftiges" ankommt.
Und je mehr Power du durch die Leitung jagen willst, desto eher gibt diese nach...
Wobei wir wieder beim Thema "Marktgröße" wären. Die Telekom setzt halt derzeit VLAN und PPPoE zu Abrechnungszwecken ein - da wirst du sie auch nicht von abbringen.Modems/Bridges baut ja schon im Kabelbereich kaum einer mehr. Der Trend geht klar zum IAD. Und wenn ein Netzbetreiber da "Spezialitäten" reinschreibt, die ein IAD beherrschen müsste, dann ist das eben hinderlich.reneromann hat geschrieben:Wenn ein Hersteller GPON-Endgeräte anbietet - das einfachste Endgerät wäre dabei ein "einfacher" Medienkonverter/Modem/Bridge
Wobei VLAN und PPPoE auf Router-Seite (der ja nichts mit dem eigentlichen Bridge/Modem-Part in dem Gerät zu tun hat, wie man auch schön bei den Kabel-Fritten sieht) kein Ding der Unmöglichkeit sind, weil die meisten Router eh in Software und nicht in Hardware laufen, d.h. man nur eine entsprechend angepasste Firmware bräuchte, um auch PPPoE und/oder VLAN fahren zu können.