Max Leitungslänge / Leitungsqualität

Für alle Technik-Themen bezogen auf Internet und Telefonie, die weder AVM- noch Arris-/CommScope-/Technicolor-/Compal-/Sagemcom- bzw. Hitron-Produkte betreffen. Speedprobleme werden hier lediglich thematisiert, wenn sie auf die verwendeten Geräte zurückzuführen sind (die nicht zu den o.g. Produkten zählen).
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herbert79
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Max Leitungslänge / Leitungsqualität

Beitrag von herbert79 »

Hallo,

ich bin am Kabelinternet interessiert und habe dabei jedoch einige technische Probleme zu überwinden.

Zur Ausgangssitutation:
Der Übergabepunkt von Kabeldeutschland liegt vom potentiellen Aufstellungsort des Modems bzw. der Multimediadose 70m weit entfernt. Auf dieser Strecke ist bereits ein Koaxkabel für die Fernsehnutzung verlegt. 20m von dieser Leitung haben eine Schirmungsdämpfung von 80 bzw. 85 db, je nach Frequenzbereich (Datenblatt vorhanden) und können auch nicht gewechselt werden (bzw. nur mit sehr ehrheblichen Aufwand). Die restlichen 50m sind ein low-Cost-Kabel aus 1998 (Keine weiteren Daten vorhanden. Bin mir nichtmal sicher, ob es einfach oder zweifach geschirmt ist.

Soll der Verstärker direkt am Übergabepunkt angeschlossen werden oder nach den 70m? Bzw wo muss der Verstärker installiert werden?
Muss zwingend das unbekannte Kabel von 50m Länge ausgewechselt werden?
Wie sind die Erfahrungen mit langen Leitungen zwischen Übergabepunkt und Multimediadose?

Falls aus noch anderen Gründen ein Verstärker direkt am ÜP installiert wird (Gründe würde hier zu kompliziert werden), soll bzw. kann dann nach den 70m evtl. nochmals ein Verstärker installiert werden?

Gruß
Fabian
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Re: Max Leitungslänge / Leitungsqualität

Beitrag von Fabian »

herbert79 hat geschrieben: Soll der Verstärker direkt am Übergabepunkt angeschlossen werden oder nach den 70m? Bzw wo muss der Verstärker installiert werden?
Der Verstärker sollte möglichst dicht am Übergabepunkt installiert sein, weil am Übergabepunkt das Nutzsignal/Störsignal Verhältnis am günstigsten ist.
Würde der Verstärker am Ende der Leitung installiert, würden Störungen, die auf den 70 Metern hinzukommen, noch mit verstärkt.
herbert79 hat geschrieben:Muss zwingend das unbekannte Kabel von 50m Länge ausgewechselt werden?
Nein.
herbert79 hat geschrieben:Wie sind die Erfahrungen mit langen Leitungen zwischen Übergabepunkt und Multimediadose?
Die Dämpfung der Leitung ist von der Länge und der Frequenz abhängig. Das lässt sich auch bei 70 Metern durch einen geeigneten Verstärker am Übergabepunkt ausgleichen.
Kritischer sind die Einwirkungen externer Hochfrequenzquellen (Sender, DECT-Telefone, Wlan) auf das Koaxialkabel, insbesondere dann, wenn die Schirmung nicht richtig durch verbunden ist und das Kabel am Ende nicht mit einem passenden Abschlusswiderstand versehen ist. Einstrahlungen auf Kabel, die in der Erde oder in einer Betonwand verlegt sind, sind natürlich geringer als bei offen verlegten Kabeln.
herbert79 hat geschrieben:Falls aus noch anderen Gründen ein Verstärker direkt am ÜP installiert wird (Gründe würde hier zu kompliziert werden), soll bzw. kann dann nach den 70m evtl. nochmals ein Verstärker installiert werden?
Nein, das ist m.E. nicht sinnvoll, weil dann an zwei Verstärkern der Pegel eingestellt werden muss. Das macht mehr Arbeit, und man kann leicht auch eine zu hohe Verstärkung für den Rückkanal einstellen.
Lass dich am besten von dem Techniker, der die Installation macht, beraten.
Ich selber würde mir nur eine Multimediadose kurz hinter dem Verstärker legen lassen und den Rest in eigener Verantwortung selber anschliessen.
herbert79
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Re: Max Leitungslänge / Leitungsqualität

Beitrag von herbert79 »

Hallo Fabian,

schon mal Danke für deine Info.

Also die 50m Leitung ist in der Erde zusammen mit einem Stromkabel (400V - Hausanschluss) verlegt. Die 20m welche nicht ausgewechselt werden können sind neben weiteren TV-Leitungen und ISDN bzw. Analog-Telefon nebeneinander verlegt.=>Das wäre natürlich ideal wenn ich die Leitung liegen lassen könnte.

Wusste gar nicht, dass der Anschluss "ausgepegelt" werden muss. Bei meinem TV Anschluss hatte ich bislang keinen Verstärker und vor 15 Jahren hatte ein TV-Techniker mal gesagt, dass die Signalstärke schon an der obersten Grenze zu dem ist, was TV-Geräte aushalten.

Bzgl. Techniker habe ich das Problem, dass mir bei der Hotline immer vermittelt wurde, es werden generell keine Techniker zur Beratung rausgesendet. Man muss beauftragen. Technische Probleme gibt es bei der Hotline scheinbar auch generell nicht...

Gruß,
Fabian
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Re: Max Leitungslänge / Leitungsqualität

Beitrag von Fabian »

herbert79 hat geschrieben: Also die 50m Leitung ist in der Erde zusammen mit einem Stromkabel (400V - Hausanschluss) verlegt. Die 20m welche nicht ausgewechselt werden können sind neben weiteren TV-Leitungen und ISDN bzw. Analog-Telefon nebeneinander verlegt.=>Das wäre natürlich ideal wenn ich die Leitung liegen lassen könnte.
Das sollte funktionieren.
Ich erwarte kein störendes Übersprechen vom Stromkabel oder den Telefonkabeln auf das Antennenkabel.
herbert79 hat geschrieben:Wusste gar nicht, dass der Anschluss "ausgepegelt" werden muss. Bei meinem TV Anschluss hatte ich bislang keinen Verstärker und vor 15 Jahren hatte ein TV-Techniker mal gesagt, dass die Signalstärke schon an der obersten Grenze zu dem ist, was TV-Geräte aushalten.
Bei der TV-Übertragung wird im Zusammenhang mit den digitalen Kanälen ein breites Frequenzband übertragen, die Dämpfung auf dem Kabel nimmt aber mit höherer Frequenz zu. Die Verstärkung am Verstärker kann deshalb frequenzabhängig so eingestellt werden, dass alle Kanäle ausreichend und in etwa gleich stark ankommen.
herbert79 hat geschrieben:Bzgl. Techniker habe ich das Problem, dass mir bei der Hotline immer vermittelt wurde, es werden generell keine Techniker zur Beratung rausgesendet. Man muss beauftragen. Technische Probleme gibt es bei der Hotline scheinbar auch generell nicht...
Dann würde ich einfach bestellen und dann mit dem Techniker sprechen, der zur Installation kommt.

Am Übergabepunkt sollte eine Steckdose zur Stromversorgung des Verstärkers sein. Ausserdem benötigt der Techniker für die Installation eine Erdleitung (4 Quadratmillimeter), die mit der Erdschiene verbunden ist. Die Erdleitung wird an den Übergabepunkt und den Verstärker angeschlossen.

Es wäre zu überlegen, ob nicht wegen des langen Kabels direkt hinter dem Übergabepunkt eine Antennendose zu Testzwecken gesetzt werden sollte, weil dann KDG für die Qualität der Übertragung bis zu dieser Dose verantwortlich wäre und du selbst für die Weiterleitung auf dem langen Kabel zuständig wärst.
Das könnte eine Durchgangsdose sein, oder der Techniker setzt hinter dem Verstärker einen Abzweiger, der für eine Entkopplung der beiden Stränge sorgt.
Das wären aber Themen, die du bei der Installation besprechen kannst. Vielleicht fällt dem Techniker ja auch noch etwas ein.
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Kabelmensch
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Re: Max Leitungslänge / Leitungsqualität

Beitrag von Kabelmensch »

Fabian hat geschrieben:
herbert79 hat geschrieben:Wusste gar nicht, dass der Anschluss "ausgepegelt" werden muss. Bei meinem TV Anschluss hatte ich bislang keinen Verstärker und vor 15 Jahren hatte ein TV-Techniker mal gesagt, dass die Signalstärke schon an der obersten Grenze zu dem ist, was TV-Geräte aushalten.
Bei der TV-Übertragung wird im Zusammenhang mit den digitalen Kanälen ein breites Frequenzband übertragen, die Dämpfung auf dem Kabel nimmt aber mit höherer Frequenz zu. Die Verstärkung am Verstärker kann deshalb frequenzabhängig so eingestellt werden, dass alle Kanäle ausreichend und in etwa gleich stark ankommen.
Außerdem waren vor 15 Jahren wohl die Signale noch stärker - in den "Anfangszeiten" wurden stärkere Signale gesendet als heute; Ursache des "Rückschritts" sind technische Gründe gewesen: Das gesamte Kabelnetz läuft mit weniger einfach stabiler.
herbert79 hat geschrieben:Bzgl. Techniker habe ich das Problem, dass mir bei der Hotline immer vermittelt wurde, es werden generell keine Techniker zur Beratung rausgesendet. Man muss beauftragen. Technische Probleme gibt es bei der Hotline scheinbar auch generell nicht...
Dann würde ich einfach bestellen und dann mit dem Techniker sprechen, der zur Installation kommt.
Der weiß das am Besten, ja.
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Tango
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Re: Max Leitungslänge / Leitungsqualität

Beitrag von Tango »

Hallo Leute,

auch ich überlege mir Internet von Kabel Deutschland zu bestellen. Laut Homepage ist bei mir sogar Internet & Telefon bis zu 100.000 KBit/s verfügbar.
Idealerweise sollte das Modem und der Verstärker vermutlich ziemlich nah am Übergabepunkt liegen. Doch das ist bei mir jedoch nicht der Fall.
Denn der Verstärker ist erst nach ca. 40m Coax-Kabel (doppelt geschirmt, ca. 20 Jahre alt) angeschlossen. Das Bild ist jedoch beim digitalen TV einwandfrei.

Doch wie sieht es mit Internet von KD aus? Ist die 40m-Leitungslänge zwischen Übergabepunkt und Verstärk für ein Kabelmodem zu weit?
Welche Alternativen gibt es noch? Könnte man das Modem bereits einige Meter vor dem Verstärker anschließen?
Danke!

Viele Grüße
Tango
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koaschten
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Re: Max Leitungslänge / Leitungsqualität

Beitrag von koaschten »

Ist egal, funktioniert in der Regel auch. Das wird dir aber gerne ein Techniker bei der Installation durchmessen.

Worst Case, keine Installation, Kein Vertrag weil technisch nicht machbar. :)
Fabian
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Re: Max Leitungslänge / Leitungsqualität

Beitrag von Fabian »

Tango hat geschrieben: Idealerweise sollte das Modem und der Verstärker vermutlich ziemlich nah am Übergabepunkt liegen. Doch das ist bei mir jedoch nicht der Fall.
Nur der Verstärker sollte nahe am HÜP liegen. Das Modem kann weiter entfernt sein, weil das Signal, was auf dem Weg zur Multimediadose gedämpft wird, ja vorher verstärkt wird.
Tango hat geschrieben: Denn der Verstärker ist erst nach ca. 40m Coax-Kabel (doppelt geschirmt, ca. 20 Jahre alt) angeschlossen. Das Bild ist jedoch beim digitalen TV einwandfrei.
Das wird auf den höheren Frequenzen rund 10 dB Dämpfung ergeben. Wenn das Signal/Rausch Verhältnis einigermassen ist, macht das nichts.
Tango hat geschrieben:Doch wie sieht es mit Internet von KD aus? Ist die 40m-Leitungslänge zwischen Übergabepunkt und Verstärk für ein Kabelmodem zu weit?
Nur bei schlechten Signalverhältnissen am HÜP.
Tango hat geschrieben:Welche Alternativen gibt es noch? Könnte man das Modem bereits einige Meter vor dem Verstärker anschließen?
Nein das Modem bekommt ja das verstärkte Signal. In Ausnahmefällen wird das Modem direkt am HÜP angeschlossen.
Ich weiss jetzt nicht, warum der Verstärker nicht näher am HÜP angebracht ist. Wahrscheinlich ist der HÜP irgendwo an der Hauswand befestigt und es war bequemer, den Verstärker etwas weiter entfernt anzubringen.
Falls es nur an einer fehlenden Stromversorgung in der Nähe des HÜPs liegen sollte, kann auch ein ferngespeister Verstärker verwendet werden. Der muss allerdings wettergeschützt angebracht werden, sieht so aus:

http://www.axing.com//katalog_de/Verstaerker9.html

Denk daran, dass der HÜP bzw. Verstärker auch mit der Potentialausgleichsschiene verbunden sein muss. Bei reinem TV Betrieb wurde das früher nicht gemacht, ist aber bei Internet/Phone ein KO-Kriterium.
Tango
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Re: Max Leitungslänge / Leitungsqualität

Beitrag von Tango »

Ursprünglich gab es nur Empfang per Dach-Antenne. Deshalb wurde nachträglich das KD-Kabel vom Übergabepunkt bis zum Dachboden gezogen.
Und erst dort befindet sich der Verstärker und dann der Axing-4er-Verteiler.

Könnte man die 40m-Leitung irgendwo im Keller "trennen", um dazwischen den Verstärker (und später das Kabel-Modem) zu installieren?
(Verteiler müsste allerdings weiterhin auf dem Dachboden bleiben / Eine Potentialausgleichsschiene ist auf dem Dochboden nicht vorhanden, dafür im Keller)

Und wo wird gemessen? Am Übergabepunkt und am Verstärker? Oder auch noch an der 1. Dose?
carsten65
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Re: Max Leitungslänge / Leitungsqualität

Beitrag von carsten65 »

Tango hat geschrieben:Könnte man die 40m-Leitung irgendwo im Keller "trennen", um dazwischen den Verstärker (und später das Kabel-Modem) zu installieren?
Klar.
Das Kabel kann am HüP abgeklemmt werden. Ein kleines Stück dran => in den neuen Verstärker => altes Kabel dran || feddich
Eine Potentialausgleichsschiene ist auf dem Dochboden nicht vorhanden, dafür im Keller
Die Richtlinien werden in letzter Zeit wohl deutlich strenger eingehalten als lange üblich. Auch die Verteiler müssen geerdet werden.
Die einzige Chance die ich sehe ist dass du 'flunkerst' und dem Techniker erzählst, dass du nur die eine Dose hast und er den Verteiler gar nicht zu Gesicht bekommt.
Wenn das Teil dann aber nicht richtig funktioniert und/oder nicht rückkanalfähig ist, hast du ein Problem :-)