Internet, Netzneutralität und Drosselungen

Hier wird über alle möglichen Medienthemen diskutiert, hauptsächlich Fernsehthemen, die nicht allein (oder gar nicht) Vodafone Kabel Deutschland bzw. Vodafone West betreffen.
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Linuxfarmer-HH
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Internet, Netzneutralität und Drosselungen

Beitrag von Linuxfarmer-HH »

Die CT' Heft 8 hat einen interessanten Artikel zum Thema Netzneutralität. Im Interview war auch die Regulierungsbehörde, sowie die Wettbewerbskommission der EU. Es wird in 2 Richtungen gezerrt, die Anbieter wollen ein zweites Pay-Internet neben dem vorhanden und das alte mit Drosselungen zuwürgen bis die Kunden wechseln.
Die EU Kommission möchte an einem freien Internet mit gleichen Chancen für alle Nutzer festhalten. Wir als KD Kunden kennen die Drosselungen bereits, es muss nur noch ein Quality-Produkt an den Start gebracht werden.
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Artchi
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Re: Internet, Netzneutralität und Drosselungen

Beitrag von Artchi »

Ich finde das sind zwei Paar Schuh, was KD macht. Die von dir angesprochene Gefahr der Netzneutralität spielt in einer ganz andere Liga. Die KD drosselt lediglich bestimmte Ports, für Diensttypen... d.h. sie drosseln P2P.

Bei dem Thema Netzneutralität geht es aber um Firmen und ihre Dienste. D.h. das z.B. KD einen Dienst einer Firma gegen Bezahlung bevorzugt. Z.B. die Suchmaschine von Google bevorzugt, und z.B. ixquick drosselt. Und dafür von Google Geld erhält. Das ist wirklich ein problem.

Wenn aber KD generell HTTP z.B. nach "n GByte" drosseln würde, ist das in meinen Augen etwas ganz anderes. Hier schützt sich KD einfach nur selbst und es wird keine Firma (Google oder so) bevorzugt. Wenn KD P2P drosselt, sollen sie das tun, wenn verhindert wird, das HTTP einbricht.

Am besten wäre es natürlich, wenn kein Port gedrosselt werden müsste. Die Frage ist nur, warum Dauersauger andere User benachteiligen dürfen? Hier kann und sollte KD ruhig eingreifen, da sie damit die Kunden schützen. Und ich bin Kunde, und begrüsse das, wenn es nötig ist! D.h. die Drosselung von Ports sollte dynamisch und nicht statisch erfolgen. Wenn ich also P2p kurz nutze, bin ich keine Belastung. Ich kann mir aber gut vorstellen, das es Dauersauger gibt, die 24h/365 Tage am Saugen sind.
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Linuxfarmer-HH
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Re: Internet, Netzneutralität und Drosselungen

Beitrag von Linuxfarmer-HH »

Naja die Verfechter der Netzneutralität sehen das enorme Mißbrauchspotential. Wenn das erstmal etabliert ist, dann könnte natürlich immer alles superlangsam sein, während die Produktvorschläge für Premiuminternet in den Kasten flattern. Dann betrifft es auch die sozialen Schichten, gutes Internet hat wer gutes Geld verdient und es sich leisten kann. Von daher sehe ich den Standpunkt der EU Kommission schon als wichtig an.
Momentan würgt KD auch schonmal FTP Verbindungen zu Homepageservern und Fotodiensten runter, da muss man beobachten wohin sich das ganze noch entwickelt.
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Re: Internet, Netzneutralität und Drosselungen

Beitrag von VBE-Berlin »

Linuxfarmer-HH hat geschrieben:gutes Internet hat wer gutes Geld verdient und es sich leisten kann.
Was ist an diesem Standpunkt so schlecht?

Gute Schuhe, gute Fernsehapparate ....., hat auch der, der es sich leisten kann.

Ich halte die derzeitigen Internettarife in Dautschland für zu kostengünstig!

Wohin die PReiskämpfe führen, sieht man an den "Premiumlebensmitteln" und "Premiumtextilien" in den Lebensmittel- und Textildiscountern.

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Hulupaz
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Re: Internet, Netzneutralität und Drosselungen

Beitrag von Hulupaz »

Daran finde ich vieles schlecht, denn wer bewirbt denn hier seine Produkte mit unfassbaren Superwerten und hält sie dann nicht ein? Sicher ist das kostengünstig, aber mit Sanktionen. Bei mir zündet die Aussage, dass Unternehmen auch Geld verdienen wollen, nicht. Mir ist es egal, ob sie damit Geld verdienen - sie bieten etwas an, der Kunde nutzt es und plötzlich ist es "böse"? Wir dürfen hier eines nicht vergessen: wir sind die Abnehmer und wenn ich das Angebot nutze wie es angepriesen wird, bin ich der "Ausnutzer"? Manchmal verstehe ich nicht, was in Euren Köpfen vorgeht - das hört sich alles nach abgedroschenen und bereits von andren vorgekauten Pauschalaussagen an, das finde ich traurig.
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Re: Internet, Netzneutralität und Drosselungen

Beitrag von weihnachtsmann »

Hulupaz hat geschrieben:bewirbt denn hier seine Produkte mit unfassbaren Superwerten und hält sie dann nicht ein?
aber ist da nicht der Unterschied? Bewerben mit 3x * ( das berühmte *BIS ZU 32kbit ) und dann nur die Hälfte liefern? muss man sich als Kunde nicht davor durch reine Logik selber schützen ? zwischen Bewerben ( um Neukunden anzulocken ) und Liefern ( abgesichert mit 300 Seiten AGB´s ) ist für mich immer ein Unterschied. Bei allen Firmen, nicht auf Kabel Deutschland bezogen.


die einzige Firma, die ich kenne, die wirklich eine gewissen Bandbreite garantiert ist QS* ( die Telekom macht es zwar auch, aber eher mit dem Effekt, das die Telekom auch die Verträge kündigen kann alla "wir können es ihnen ja die gewünschte Bandbreite nicht liefern und bevor uns die Entstörungen zu teuer werden, kündigen wir )

und nein, QS* denkt nicht so ( aber bei den Monatspreis kann man das ja auch erwarten :) )
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Hulupaz
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Re: Internet, Netzneutralität und Drosselungen

Beitrag von Hulupaz »

Klar ist das alles nicht heilig, das erwartet auch niemand. Mich regt hier in dem Thread extrem auf, dass mit einer Selbstverständlichkeit alles böse gemacht wird, was Dienste nutzt, die lauthals angepriesen wurden, seien sie auch noch so günstig. Vor allen Dingen MB-Berlins Aussage, dass alle Internettarife so oder so zu günstig sind, spricht für seine KD-Angehörigkeit und der Haltung eines Verkäufers und jemandem, der wohl wenig auf sein Portemonnaie schauen muss. Dass es viele Menschen mit extrem niedrigen Einkommen gibt, ist auch böse! Das wurde hier nicht nur in diesem Thread häufig erwähnt - Randgruppen werden gleich auch noch diskriminiert (HartzIV, Grundsicherungsbezieher). Wir vergessen sehr oft, dass Haltungen den "Großen" in die Hände spielen, die Mehrheit der Benutzer in diesem Forum dürften aber Kunden sein und wenn diese schon Stellung für das heilige Geldgeschäft beziehen, weichen sie selbst ihre eigene Position auf und schlagen sich zu dem Mächtigen auf die Seite. Diese Netz- und Protokolldrosselungen sind genau das, diese sind nicht anderes als Freiheitsbeschneidungen auf Grund von Verdienstmöglichkeiten und noch mehr Regeln, zwecks Machtverdichtung. Scheinbar wünschen sich viele totalitäre, alles regelnde Machtverhältnisse - zumindest klingt das sehr oft mit durch.
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Re: Internet, Netzneutralität und Drosselungen

Beitrag von VBE-Berlin »

Hulupaz hat geschrieben: Vor allen Dingen MB-Berlins Aussage, dass alle Internettarife so oder so zu günstig sind, spricht für seine KD-Angehörigkeit und der Haltung eines Verkäufers und jemandem, der wohl wenig auf sein Portemonnaie schauen muss.
Diese Einstellung hat weder mit meiner Arbeit für die KDG, noch mit meinem riesigen Vermögen zu tun.
Bei den anderen Anbietern, die die telefonleitung benutzen, gehen schon einmal 10 Euro Miete an die Telekom.
Dann mal die Anfangskosten (Hardware etc.) gerechnet, die Preise unter 20 Euro genommen: Da muss man kei BWL-Genie sein, um herauszufinden, dass diese Preise zu niedrig sind. Hierfür genügt schon der gesunde Menschenverstand.
Hulupaz hat geschrieben:Randgruppen werden gleich auch noch diskriminiert (HartzIV, Grundsicherungsbezieher).
Das mache ich nicht. Es ist nur die Frage, ob man dann wirklich einen 100MBit-Tarif braucht, ode auch mit 6MBit surfen kann.
Geld, dass ich nicht habe, kann ich eben nicht ausgeben.

Den Rest kommentiere ich nicht.

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Linuxfarmer-HH
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Re: Internet, Netzneutralität und Drosselungen

Beitrag von Linuxfarmer-HH »

Das die Anbieterpreise für Internetprodukte teils Dumping sind sehe ich allerdings auch so, das ist aber deren Schuld. Bei der Netzneutralität geht es aber um etwas gänzlich anderes. Wenn der Anbieter seinem Kunden einen "Internetzugang" verkauft, aber anschliessend die genutzten Dienste des Kunden darauf technisch beschränkt um ihm ein teureres Produkt anbieten zu können. Dann sollten die Anbieter gleich "Cripplenet" anbieten mit einer Infoseite was dieser Anschluss alles nicht kann. Was wäre, wenn der sozial schwache Kunde zum Beispiel mehrmals die Woche per Bittorrent von der Arbeitsagentur Angebotslisten ziehen müsste?

Dann hätten wir den Disput zwischen einem sogenannten "Internetzugang" der aber nur ein "Cripplenetzugang" ist. Für mich gehört sowas gleich in die Vertragsmodalitäten hinein, dann könnte der Kleinverdiener abwägen ob ihm ein Cripplenet auch reicht und eben dies buchen. Erreichen kann dies aber nur Verbraucherdruck, von daher ist es vielleicht ganz gut das alle anfangen werden nach Gutsherrenart zu drosseln.
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Re: Internet, Netzneutralität und Drosselungen

Beitrag von Linuxfarmer-HH »

Das Folgeheft CT 9 bleibt an der Netzneutralität dran, weitere Statements und Interviews in diesem Artikel. Die Provider zerren geschlossen in Richtung Qualitätsklassen ohne Netzneubau, die EU will das nicht und Deutschland sitzt es aus. Unterm Strich würde jeder Normalkunde dann Bandbreite einbüssen, damit die Premiumkunden sie erhalten.
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