Betreiben eines "Eigenen Mailservers" = wirklich möglich?

Internet und Telefon gestört oder gar ganz ausgefallen? Speedprobleme, die nicht offensichtlich auf die verwendeten Geräte zurückzuführen sind? Dann ist dieses Forum genau richtig!
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Siegel

Betreiben eines "Eigenen Mailservers" = wirklich möglich?

Beitrag von Siegel »

Vorwort:

Auszug aus der KD Website (mit Businessvertrag am 10.05.2012) Meine Produkte -> Internet & Telefon -> DynDNS
Verwenden Sie den DynDNS für die einfache Konfiguration ihrer eigenen Webservices.

Mit dem DynDNS-Service können Sie z.B. einen eigenen Web- und File-Server, einen E-Mail-Server, einen VPN-Zugang in ihr HomeOffice-LAN oder andere Applikationen auf einem Ihrer Computer im Internet erreichbar machen. Der DynDNS-Service ordnet dabei Ihre jeweilige momentane IP-Adresse einen Domainnamen zu und aktualisiert diese Zuweisung auch automatisch. Bitte beachten Sie, dass bei jeder Aktivierung oder jeden Änderungen des DynDNS Dienstes Ihr Modem einmalig von uns neu gestartet wird. Dieses kann ca. 30 Minuten in Anspruch nehmen.
Bekannt ist mir weiterhin, dass KD eine "quasi" feste IPv4 verteilt, der DHCP refresh kann zwischen 1 Stunde bis 4 Monate schwanken, je nach Durchhaltevermögen des Modems. Im Gegensatz zu der klassischen 24 Stunden (DSL) Zwangstrennung mit zusammenhängender IPv4 Neuzuweisung doch ein kleiner Schritt in Richtung: "seltener DynDNS Namen-Updates".

Als Anschlussleitung steht mir ein KD Business 100Mbit mit FritzBox 6360 (FW 05.22) zur Verfügung. Hauptverteiler ist eine AirPort Extreme mit IPv6 Tunnelanbindung & Cisco Small Business Switch. Weiterhin sind im KD Kundenportal 2 "feste" DynDNS Namen eingerichtet und funktionsfähig.

name.kdgbusiness.de

Als Serverumgebung hab ich mir fix eine ausrangierte Sun Fire v245 von Arbeit mitgenommen. Debian6 Spare64 flüchtig per Netboot installiert und in einer halben Stunde ISPConfig3 durch geklickt.
  • - AirPort Extreme läuft als "Exposed Host" (Fritzbox Firewall aus und reicht alle Pakete zur AirPort durch)
  • - DNS/SMTP/POP3S/IMAPS/HTTP/HTTPS+HTTPS-ISPCONFIG sind alles funktionsfähig
  • - SSL Zertifikate für alle Dienste sauber eingerichtet
  • - IPv4 Portweiterleitungen:
  • - TCP: 20,21,22,25,53,80,143,443,993,995,3306,8080
  • - UDP: 53, 3306
  • - IPv6 Portweiterleitungen:
  • - TCP: 20,21,22,25,53,80,110,143,443,993,995,3306,8080,8081,10000
  • - UDP: 53, 3306
  • - die gesamte Kiste ist auf: fully qualified domain name: name.kdbusiness.de eingerichtet
  • - per Mac die Mailkonten eingerichtet (IMAPS/SMTP), ... Mails abrufen geht, eine Mail an den Firmenmailserver geschickt ... geht auch.
Mail an Test GMX Account geschickt ... verschwindet im Nirvana.

Alles klar. Vermutlich SMTP-Server-Banner Problem, bzw. MX Record Fehler.

Der HauptDNS Server hat den MX Eintrag: meine-domain.tld => 10 MX => name.kdgbusiness.de

Code: Alles auswählen

MacWorkstation2:~ Root$ nslookup name.kdgbusiness.de
Server:		213.73.91.35
Address:	213.73.91.35#53

Non-authoritative answer:
name.kdgbusiness.de	canonical name =  x1-0-aa-bb-cc-dd-ee-ff.l1.kabelinternetdns.de.
Name:    x1-0-aa-bb-cc-dd-ee-ff.l1.kabelinternetdns.de
Address: 146.52.x.x

Code: Alles auswählen

MacWorkstation2:~ Root$ nslookup 146.52.xxx.xxx
Server:		213.73.91.35
Address:	213.73.91.35#53

Non-authoritative answer:
152.4.xxx.xxx.in-addr.arpa	name = 146-52-xxx-xxx-dynip.superkabel.de.

Authoritative answers can be found from:
Ein Mailserver TEST von http://www.mxtoolbox.com/diagnostic.aspx ergab folgendes:

Code: Alles auswählen

OK - 146.52.xxx.xxx resolves to 146-52-xxx-xxx-dynip.superkabel.de
Warning - Reverse DNS does not match SMTP Banner
OK - Supports TLS.
0 seconds - Good on Connection time
OK - Not an open relay.
1.232 seconds - Good on Transaction Time
Mhh ...

Warum wird mit etwas geworben was nicht funktioniert?

Es ist zwar schön, dass die FritzBox per Hardware MAC Adresse immer den selben x1-0-aa-bb-cc-dd-ee-ff.l1.kabelinternetdns.de. Namen zugewiesen bekommt.
Doch wenn die Reverse DNS Auflösung von der "aktuell" zugewiesenen IPv4 Adresse nicht zum jeweiligen kabelinternetdns.de geleitet wird, landet doch immer der "Eigene Mailserver" auf Spamlisten bzw. wird per DNS Block sofort abgelehnt.

ISP SmartHost etc. sind keine Alternative wenn mit dem "Betreiben eines Eigenen Mailservers" geworben wird.
Siegel

Re: Betreiben eines "Eigenen Mailservers" = wirklich möglich

Beitrag von Siegel »

Im SMTP smtpd_banner / HELO string habe ich in den ganzen RFCs kein explizites Verbot von CNAME gelesen.

Also könnte ein einfaches:

Code: Alles auswählen

resolves 146.52.xxx.xxx to => 146-52-xxx-xxx-dynip.superkabel.de (canonical name) <=> x1-0-aa-bb-cc-dd-ee-ff.l1.kabelinternetdns.de. (canonical name) <=> name.kdgbusiness.de
vermutlich schon helfen...

Ich habe mir die Mühe gemacht 2x die Kiste neu aufzusetzen.

1. mit servername.meine-domain.tld
2. mit name.kdgbusiness.de

beim dritten Versuch könnte ich den ganzen Humbug einfach mal direkt mit FQDN "146-52-xxx-xxx-dynip.superkabel.de" einrichten ...

Wenn das ernsthaft funktionieren sollte, müsste zukünftig ein Skript bei jedem IP Wechsel auch die ganzen Servereinstellungen umkrempeln :party:
Siegel

Re: Betreiben eines "Eigenen Mailservers" = wirklich möglich

Beitrag von Siegel »

weiterhin prüfe ich mal wie gut die "großen" Mailprovider auf direkte DNS TxT Records reagieren:

so etwas könnte ich mir in dieser Art vorstellen

Code: Alles auswählen

v=spf1 mx: name.kdgbusiness.de (146-52-xxx-xxx-dynip.superkabel.de?) ip4:146.52.0.0/16 ip6:2001:470:aaaa::/48 -all
Ergebnisse folgen noch...
bosta
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Re: Betreiben eines "Eigenen Mailservers" = wirklich möglich

Beitrag von bosta »

Eigentlich ist es vollkommen egal, wie sich dein Mailserver nennt.
Solange Du eine IP Adresse bekommst, die offensichtlich aus einem dynamischen Pool kommt, wird die Mail von fast allen Mailservern abgelehnt, die DNSBL nutzen - und das tun quasi alle.

Als ich Business DSL von der Telekom hatte, hatte ich hier auch einen Mailserver. Seit ich bei KD bin, habe ich mir einen kleinen Vserver für 8 Euro im Monat gemietet.
Siegel

Re: Betreiben eines "Eigenen Mailservers" = wirklich möglich

Beitrag von Siegel »

bosta hat geschrieben:Eigentlich ist es vollkommen egal, wie sich dein Mailserver nennt.
Solange Du eine IP Adresse bekommst, die offensichtlich aus einem dynamischen Pool kommt, wird die Mail von fast allen Mailservern abgelehnt, die DNSBL nutzen - und das tun quasi alle.

Als ich Business DSL von der Telekom hatte, hatte ich hier auch einen Mailserver. Seit ich bei KD bin, habe ich mir einen kleinen Vserver für 8 Euro im Monat gemietet.
genau das dachte ich mir auch schon.

Die Umstellung der "normalen" KD Leitungen auf Business änderte nichts am DHCP Pool.

Und wie du schon sagtest, bei jedem neuen IP Wechsel landet definitiv die KD IP erneut auf Spamhaus-ZEN Blacklist (http://www.spamhaus.org/query/bl?ip=146.52.xxx.xxx) & Co. ...

Ach das ist doch alles Mist!

@bosta, ich möchte mir nix mieten wenn ich die Möglichkeit besitze direkt das (Hardware) Zeug hier aufzustellen/betreiben.
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Re: Betreiben eines "Eigenen Mailservers" = wirklich möglich

Beitrag von VBE-Berlin »

Siegel hat geschrieben: Ach das ist doch alles Mist!
In diesem Fall liegt der Mist aber nicht an der KDG.

Dass die KDG keine festen IP's vergibt ist eigentlich bekannt bzw. steht nirgendwo.

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Re: Betreiben eines "Eigenen Mailservers" = wirklich möglich

Beitrag von bosta »

Siegel hat geschrieben: @bosta, ich möchte mir nix mieten wenn ich die Möglichkeit besitze direkt das (Hardware) Zeug hier aufzustellen/betreiben.
So habe ich auch mal gedacht. Ich hatte die letztens 20 Jahre immer eigene Server hier.
Um das bei KD zu betreiben, geht ausgehende Mail nur noch über Smarthost.

Aber eigentlich ist ein Vserver sogar viel besser: Im Hintergrund richtige Server Hardware, um die man sich nicht mehr kümmern muss (Anschaffung, Wartung), viel größere Bandbreite, ein oder mehrere feste IP mit konfigurierbaren reverse DNS Namen und vorallem deutlich weniger Stromkosten! Selbst kleine Hardware verbraucht mindestens für 10 Euro Strom im Monat.
Auch keinerlei Probleme mehr wegen Blacklists.

Ich hatte auch immer wegen der Zuverlässigkeit so meine Bedenken bei Vservern. Läuft aber super stabil und ist sogar gut doppelt so schnell als mein vorheriger Home Server (AMD X2).
Siegel

Re: Betreiben eines "Eigenen Mailservers" = wirklich möglich

Beitrag von Siegel »

MB-Berlin hat geschrieben:
Siegel hat geschrieben: Ach das ist doch alles Mist!
In diesem Fall liegt der Mist aber nicht an der KDG.

Dass die KDG keine festen IP's vergibt ist eigentlich bekannt bzw. steht nirgendwo.

MB-Berlin
In diesem Fall schon. Wenn KD unbedingt der Meinung ist dynamische IPs über das Kabelnetz zu verteilen, dann sollen sie auch die "normalen" Kunden von den Business Kunden trennen.

dynamischer IP Pool = normale Kunden (146.52.xxx.xxx)
dynamischer IP Pool = Business Kunden (146.53.xxx.xxx) = dieser Pool befindet sich auch nicht auf Blacklisten, hat funktionierendes Reverse DNS und ermöglicht wie "beworben" eben wirklich den Einsatz "vollfunktionsfähiger" Mail-Services.

Generell leuchtet mir die IP Neuzuweisung überhaupt nicht ein. Die Modems (Fritten) sind permanent im Netz und verbrauchen "so oder so" eine IP. Und künstlich eine Neuzuweisung zu erzwingen ... was soll das?
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fLoo
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Re: Betreiben eines "Eigenen Mailservers" = wirklich möglich

Beitrag von fLoo »

Also ich setze für alle meine Domains auf Google Apps Mail, damit habe ich nun wirklich _garkeine_ Probleme :wink:
Kopfstation: Hamburg Barmbek Süd (22083) -> Gekündigt wgn. schlechter und überlasteter Kabelnetz-Qualität in Hamburg.

[KDG Helpdesk] - [Kopfstationen & Ausbaustatus]
sparkie
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Re: Betreiben eines "Eigenen Mailservers" = wirklich möglich

Beitrag von sparkie »

Siegel hat geschrieben: @bosta, ich möchte mir nix mieten wenn ich die Möglichkeit besitze direkt das (Hardware) Zeug hier aufzustellen/betreiben.
man muss sich nix mieten. Ich betreibe meine Email-Server seit Jahren ebenfalls (noch) unterm Schreibtisch. Anfangs noch mit DSL jetzt mit KDG. Laeuft nach wie vor einwandfrei. Senden geht natuerlich nur ueber smarthost. Das bedeutet aber keine Einschraenkung. Es gibt sogar kostenfreie smarthosts - musst nur ein wenig im Netz suchen. Das was man KDG anlasten kann ist hoechstens, dass deren smarthost selbst nach Passwort-Authentifizierung keine beliebigen envelope-adressen zulaesst. Da sind andere bekannte Provider (z.B. fuer DSL) wesentlich weniger restriktiv.

Letztlich ist natuerlich ein eigener root-Server (der z.B. wiederum als smarthost arbeitet) optimal. Das realisiere ich demnaechst. Dann bin ich gleichzeitig auch kuenftig zu erwartende IPv6 HomeServerProbleme los. Was der Hauptgrund meines Umstiegs ist.

weitere Lektuere:

Probleme mit Senden über Postfix • Inoffizielles Kabel Deutschland-Forum

- sparkie