Neuverkabelung Mehrfamilienhaus

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Dual_Wan
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Neuverkabelung Mehrfamilienhaus

Beitrag von Dual_Wan »

Hallo zusammen,

erst einmal frohe Ostern Euch allen. Und jetzt kommen - als faule Ostereier - meine Fragen.
Mein Schwiegervater besitzt ein Mietshaus (Baujahr 19xx, in der Zwischenzeit diverse Renovierungen) mit 6 Wohnungen. Die Wohnungen werden von KD mit Kabelfernsehen (ob Kabel digital oder nicht, weiß ich nicht) versorgt. Nachdem ein Mieter ihn nach einem schnellen Internetanschluss gefragt hat (T-Com bietet max. 16 Mbit), möchte er alle Wohnungen mit einer Multimediadose ausstatten lassen und den Mietern auch Internet/Telefon per KD (bis zu 100 Mbit gehen angeblich) ermöglichen.

Der technische Sachverhalt:
- HÜP außen am Haus, nicht auf einen Potenzialausgleich geführt.
- Kabel läuft zum Verstärker in den Dachboden (Kriechboden).
- Verkabelung der einzelnen Wohneinheiten in Stern-/Baumstruktur, zwei Äste, an denen jeweils die drei übereinanderliegenden Wohnungen (mit je einer Dose) hängen.
- Potenzialausgleich mittels Fundamenterder eher nicht vorhanden.

Meine Vorstellung:
- Die Arbeitem im Haus sollen vom Haus- und Hofelektriker, nicht von mir selbst durchgeführt werden.
- Erdungsspieß(e) schlagen, 10 mm² Erdungsdraht (reicht das?) in den Dachboden ziehen und dort PA-Schiene montieren.
- Im Dachboden hochwertigen 6-fach Verteiler (welchen?) setzen, fachgerecht auf die PA-Schiene führen.
- HÜP auf die PA-Schiene führen.
- Verstärker auf die PA-Schiene führen.
- Baumstruktur der Verkabelung durch eine Sternstruktur ersetzen.
- In den Wohnungen die Zweilochdosen durch Multimediadosen ersetzen.
- Ggf. Verstärker unter dem Dach neu einpegeln.
- Wechselt jetzt der erste Mieter zu KD, wird der Verstärker auf dem Dachboden durch einen rückkanalfähigen ersetzt, vom KD-Techniker eingepegelt und fertig ist der Lack.

Wie weit sind meine Vorstellungen von der Realität entfernt?
Kann man die gemischte Stern-/Baumstruktur auch belassen, falls ein Umbau auf Sternstruktur aufgrund zu enger Verlegerohre nicht möglich ist?
Gibt es gute dünne Class A Kabel (4 - 5 mm Durchmesser) mit einem Schirmungsmaß von 100 db?
Welche Multimediadosen (Kathrein bevorzugt) sind empfehlenswert?
Welche Abschlusswiderstände sind nötig?
Welcher 6-fach Verteiler ist empfehlenswert?
Sollte die Stern-/Baumstruktur belassen werden müssen, welcher 2-fach Verteiler ist empfehlenswert?

Vielen Dank für Eure Tipps!

Christian
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Besserwisser
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Re: Neuverkabelung Mehrfamilienhaus

Beitrag von Besserwisser »

Wenn du das Baumnetz in ein Sternnetz umbauen willst, warum dann wieder von oben?
Der Hausverstärker sitzt am besten in der Nähe vom HÜP, also im Keller bzw EG im Hausanschlußraum.
Der Erdspieß wird auch unten eingeschlagen. Damit ergeben sich so auch kurze Wege.
Außerdem ist die Poti-Schiene nicht nur für KD da.
Dort werden später auch alle anderen metallischen Teile angeschlossen, also Gas-, Heizung- und Wasserrohre
sowie die Elektroanlage.
Die Baumstruktur könnte man auch von unten versorgen, wenn man zu den zwei EG-Wohnungen
neue Zuleitungen legt und das vorhandene Netz "rückwärts" betreibt.

:fahne:
Dual_Wan
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Re: Neuverkabelung Mehrfamilienhaus

Beitrag von Dual_Wan »

Halllo Besserwisser,

- vielen Dank für Deine Antwort. Leider stellt sich die Sache komplizierter dar als gedacht.

- Das alte Gebäude hat keinen Keller.
- Der HÜP sitzt nicht außem am Heizungs-/Hauswirtschafts-/Abstellraum sondern an der Außenseite einer der sechs Wohnungen. Dort ist die Zuleitung ins Haus ca. 1 m in einem Kabelkanal an der Gebäudeaußenseite geführt und geht dann ins Mauerwerk. Wahrscheinlich wurde das Leerrohr einer alten Antennenleitung vom Dachboden zur Wohnung im EG als Möglichkeit genutzt, das Kabel unter das Dach zum Verstärker zu führen.

Wenn du das Baumnetz in ein Sternnetz umbauen willst, warum dann wieder von oben?
- Von unten nach oben sehe ich keine Möglichkeit, es sei denn, ich schlage Schlitze durch alle Geschosse wg. Verstärker auf Allgemeinstrom und nicht in der Wohnung eines Mieters.

Der Erdspieß wird auch unten eingeschlagen. Damit ergeben sich so auch kurze Wege.
- Ist eigentlich logisch, hätte ich auch selbst draufkommen können.

Außerdem ist die Poti-Schiene nicht nur für KD da. Dort werden später auch alle anderen metallischen Teile angeschlossen, also Gas-, Heizung- und Wasserrohre
sowie die Elektroanlage.
- Ist klar. Nicht klar ist mir noch, wie man das aufgrund der baulichen und räumlichen Gegebenheiten realisieren kann. Da muss ich mir zusammen mit unserem Haus- und Hofelektriker Gedanken machen.

Schönen Ostermontag noch

Christian
Fabian
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Re: Neuverkabelung Mehrfamilienhaus

Beitrag von Fabian »

Dual_Wan hat geschrieben: - Verkabelung der einzelnen Wohneinheiten in Stern-/Baumstruktur, zwei Äste, an denen jeweils die drei übereinanderliegenden Wohnungen (mit je einer Dose) hängen.
Für zwei Äste wäre ein Zweifachverteiler notwendig.
Die je drei Wohnungen würden Durchgangsdosen bekommen. Die letzte Dose im unteren Geschoss würde mit einem Widerstand abgeschlossen.
Dual_Wan hat geschrieben: Meine Vorstellung:
....
- Im Dachboden hochwertigen 6-fach Verteiler (welchen?) setzen, fachgerecht auf die PA-Schiene führen.
Wofür denn das ?
Wenn jede Dose mit einem einzelnen Kabel verbunden ist (Sternverteilung), würde ein 6-fach
Abzweiger benötigt.
Der Abzweiger hat andere elektrische Eigenschaften als der Verteiler, und hinter einem Abzweiger werden andere Dosen installiert (Stichleitungsdosen).
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Besserwisser
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Re: Neuverkabelung Mehrfamilienhaus

Beitrag von Besserwisser »

Mit dem 6er Abzweiger und Stichdosen verbaut er sich aber jede Möglichkeit, wenn später eine WE
mal mehr als eine Dose haben soll.
Mit einem 6er Verteiler kann er sogar die vorhandenen Durchschleifdosen weiterverwenden und kann
jederzeit in den Wohnungen erweitern.
Allerdings benötigt er dann den Verstärker eine Nummer größer.

:fahne:
Dual_Wan
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Re: Neuverkabelung Mehrfamilienhaus

Beitrag von Dual_Wan »

Hallo Fabian, hallo Besserwisser,

--- Zitat Anfang ---
Mit dem 6er Abzweiger und Stichdosen verbaut er sich aber jede Möglichkeit, wenn später eine WE
mal mehr als eine Dose haben soll. Mit einem 6er Verteiler kann er sogar die vorhandenen Durchschleifdosen weiterverwenden und kann
jederzeit in den Wohnungen erweitern.
--- Zitat Ende ---

- Habe ich das richtig verstanden: Vom Abzweiger kann es nur noch zu einer Stichleitungsdose pro Abzweig gehen, dann ist Schluss? An einen Verteiler kann ich noch eine Baumstruktur anfügen?

- Meine Idee wäre gewesen (wenn es die Verlegerohre hergeben), einen 6-fach Verteiler zu nehmen, jede Wohnung getrennt anzufahren und dort eine MMD setzen zu lassen. Sollte der Fernseher/die Hifi-Anlage dann wirklich in einer anderen Ecke der Wohnung aufgestellt werden sollen, kann von der MMD (nach Ausbau des Terminierungswiderstands) dann immer noch zu einer weiteren Zweiloch-Dose in einem anderen Teil der Wohnung verlängert werden.

- Sollte das aufgrund der Gegebenheiten (Verlauf und Durchmesser der Verlegerohre) nicht funktionieren, wollte ich beim Verstärker einen 2-fach Verteiler setzen und die drei jeweils untereinander liegenden Wohnungen mit einer Baumstruktur (1 MMD pro Wohnung) versorgen.

Schönen Ostermontag noch

Christian
Fabian
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Re: Neuverkabelung Mehrfamilienhaus

Beitrag von Fabian »

Dual_Wan hat geschrieben: - Habe ich das richtig verstanden: Vom Abzweiger kann es nur noch zu einer Stichleitungsdose pro Abzweig gehen, dann ist Schluss? An einen Verteiler kann ich noch eine Baumstruktur anfügen?
Hinter einem Abzweiger dürfen Stichleitungsdosen verwendetet werden. Die haben etwa 4 dB Anschlussdämpfung.
Wenn mehrere Durchgangsdosen verwendet werden, nimmt man normalerweise Verteiler, um die Leistung in mehrere Stränge aufzuteilen.
Mit Abzweigern ginge das m.E. allerdings auch.
Dual_Wan hat geschrieben:Meine Idee wäre gewesen (wenn es die Verlegerohre hergeben), einen 6-fach Verteiler zu nehmen, jede Wohnung getrennt anzufahren und dort eine MMD setzen zu lassen. Sollte der Fernseher/die Hifi-Anlage dann wirklich in einer anderen Ecke der Wohnung aufgestellt werden sollen, kann von der MMD (nach Ausbau des Terminierungswiderstands) dann immer noch zu einer weiteren Zweiloch-Dose in einem anderen Teil der Wohnung verlängert werden.
Die zweite Dose bekommt dann das Signal um die Durchgangsdämpfung der ersten Dose gedämpft.
Das ist der Haken dabei.
Deshalb sollte die erste Dose dann eine etwas höhere Anschlussdämpfung haben, z.B. erste Dose
17 dB, zweite Dose 14 dB.
Dann könnte sogar noch eine dritte Dose mit 10 dB installiert werden.

http://www.axing.com/download/Katalog_P ... 963-xx.pdf

Dual_Wan hat geschrieben:Sollte das aufgrund der Gegebenheiten (Verlauf und Durchmesser der Verlegerohre) nicht funktionieren, wollte ich beim Verstärker einen 2-fach Verteiler setzen und die drei jeweils untereinander liegenden Wohnungen mit einer Baumstruktur (1 MMD pro Wohnung) versorgen.
2-fach Verteiler, also 2 Stränge senkrecht.
Dann müsste die oberste Wohnung eine Dose mit z.B. 17 dB Anschlussdämpfung bekommen, darunter 14 und darunter 12 oder 10 dB Anschlussdämpfung.

Im zweiten Strang ebenso.

Damit würde erreicht, daß der Signalpegel auf allen Dosen in etwa gleich ist.
Dual_Wan
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Re: Neuverkabelung Mehrfamilienhaus

Beitrag von Dual_Wan »

Hallo zusammen,

heute bin ich im Speicher herumgekrochen und habe mir die Installation angesehen. Wie vermutet, handelt es sich um eine gemischte Stern-Baum-Topologie.

Verstärker --> 3-fach-Verteiler
--> Südwestseite mit 3 Dosen in Reihe
--> Südostseite mit 3 Dosen in Reihe
--> Nordseite mit 3 Dosen in Reihe

Ein kompletter Umbau auf Stern-Topologie ist leider nicht möglich, dazu sind die Verlegerohre vom Querschnitt her zu klein. Ich werde also die vorhandene Topologie weiternutzen müssen.

Könnt Ihr mir noch a) einen hochwertigen Verstärker und b) einen guten 3-fach-Verteiler empfehlen? Als Signalverstärker wurde damals für den TV-Empfang ein HCA 3210 eingebaut mit einer regelbaren Verstärkung von 12 - 32 dB und 114 dBµV und einem Tilt von max. -14 dB.

Als Multimediadosen habe ich mir für jeden Ast vorgestellt:
3-fach-Verteiler --> BSD 963-17N --> BSD 963-14N --> BSD 963-11N (mit Abschlusswiderstand). Spricht das was dagegen?

Ein schönes Wochenende

Christian
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kabelhunter
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Re: Neuverkabelung Mehrfamilienhaus

Beitrag von kabelhunter »

Die Kabellängen zu und zwischen den Dosen sind noch interessant . Vielleicht ist eine andere Abstufung der Dämpfung sinnvoll .
TV: PanaTX-L32V10e (Finnlandmodus) +ACL SW 1.19 +KD-Home HD + Sky komplett HD + Private HD . D02-Karte
Heimkino: Pana SC-PT480 EG-S
Pana DMR EH 545
Zwangsverkabelt^
Schönheit ist , was vom Charakter übrig bleibt !
Dual_Wan
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Re: Neuverkabelung Mehrfamilienhaus

Beitrag von Dual_Wan »

Hallo Kabelhunter,
für den Südost- und den Südweststrang würde ich schätzen:

Verteiler - Dose 1: jeweils 10 m
Dose 1 - Dose 2: jeweils 3 m
Dose 2 - Dose 3: jeweils 3 m

für den Nordstrang
Verteiler - Dose 1: 10 m
Dose 1 - Dose 2: 3 m
Dose 2 - Dose 3: 6 m

Die Strecke vom HÜP zum Verstärker veträgt ca. 20 m (3 Geschosshöhen plus ca. 10 m durch den Speicher).

Bei meinen Recherchen zum Thema Verstärker habe ich heute bei DCT Delta einen rückkanalfähigen Verstärker mit Zulassung für KD (BKE 39PS-KDG) gesehen. Verlangt KD so eine "Zulassung" wenn KD Internet und Telefon auf einen Hausverstärker geschaltet werden sollen?

Viele Grüße

Christian