Kündigung Kabel bei Wechsel zu DSL

[LeRoi]

Hallo,

ich hoffe mir kann jemand von euch bei folgender Fragestellung weiterhelfen. Ich bin Vodafone Kabelkunde und ziehe demnächst um. An meiner neuen Adresse gibt es leider keinen Kabelanschluss mehr. Ich würde nun gerne vom Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen und einen neuen Vertrag (im Zweifel auch wieder Vodafone) abschließen. Ich habe aber die Befürchtung das Vodafone sich quer stellt und mir den Wechsel zur gleichen Konditionen auf Ihre DSL-Angebote "aufzwingt", da sie mir die Leistung darüber ja weiterhin anbieten können. Hat jemand schon mal so eine oder ähnliche Situation gehabt und kann mir sagen wie Vodafone das hier handhabt. Danke schonmal für jeden Hinweis

[reneromann]

Wenn VF die IDENTISCHE Leistung per DSL anbieten kann, d.h. IDENTISCHE Bandbreiten, dann bist du weiterhin an den Vertrag gebunden (unabhängig von der Technologie).

Da aber insbesondere bei DSL die Bandbreiten der Angebote sich i.d.R. drastisch von denen im Kabelnetz unterscheiden (z.B. 100/6 Kabel im Vergleich zu 100/40 DSL) -und- bei entsprechend "hoher" Geschwindigkeit (> 32 MBit/s reicht da eigentlich schon fast immer aus, weil noch zu wenig Orte per VDSL-100 ausgebaut sind), kommst du -unter Zahlung der 3 Monate- aus dem Vertrag raus.
VF wird dir jedoch höchstwahrscheinlich einen Wechsel auf DSL anbieten, bei dem die Weiterzahlung für den Kabel-Vertrag nach dem Umzug entfällt...

[berlin69er]

(unabhängig von der Technologie).

Wie kommst du auf dieses schmale Brett?

[reneromann]

(unabhängig von der Technologie).

Wie kommst du auf dieses schmale Brett?

Ganz einfach: Innerhalb des § 46 TKG wird die Technologie explizit NICHT erwähnt, sondern NUR die im Vertrag geschuldete Leistung.

Mal ein Auszug aus § 46 TKG mit der markierten Stelle:

(8) Der Anbieter von öffentlich zugänglichen Telekommunikationsdiensten, der mit einem Verbraucher einen Vertrag über öffentlich zugängliche Telekommunikationsdienste geschlossen hat, ist verpflichtet, wenn der Verbraucher seinen Wohnsitz wechselt, die vertraglich geschuldete Leistung an dem neuen Wohnsitz des Verbrauchers ohne Änderung der vereinbarten Vertragslaufzeit und der sonstigen Vertragsinhalte zu erbringen, soweit diese dort angeboten wird.[...]

Die innerhalb des Vertrages geschuldete Leistung bezieht sich unter Anderem auf die im Vertrag festgehaltene Geschwindigkeit. Jedoch kann ich mich nicht daran erinnern, dass in der Leistungsbeschreibung explizit ausschließlich auf eine Realisierung per Kabelnetz, per DSL o.ä. verwiesen wird.
Heißt also: Wenn die geschuldete Leistung, d.h. insbesondere die realisierbare Geschwindigkeit, über ein am neuen Wohnort verfügbares Medium erbracht werden kann, läuft der Vertrag weiter - Telefonie dürfte unstrittig sein, da diese dank VoIP an allen IP-basierten Anschlüssen, unabhängig vom Übertragungsmedium, mittlerweile gleich gut (oder schlecht) zur Verfügung gestellt werden kann.
Jedoch kann meist per DSL halt KEINE gleichwertige Leitung geschaltet werden - sprich aus 100+ MBit/s würden technologiebedingt weniger werden - und damit ist der Anbieter nicht mehr in der Lage, die geschuldete Leistung zu erbringen.

Wer hingegen eine 25 MBit/s-Leitung hat, kann diese hingegen auch per VDSL-25 geschaltet bekommen, gleiches gilt für eine 50 MBit/s-Leitung mit VDSL-50. Der Kunde muss hingegen nicht hinnehmen, dass aus einer 25 MBit/s-Leitung eine 18 MBit/s-Leitung -oder- aus einer 50 MBit/s-Leitung eine 30 MBit/s-Leitung wird, sofern die Leistungsbeschreibung im Vertrag nicht vorher schon entsprechende Untergrenzen kannte und diese zumindest noch überschritten werden.

Eine kleine Hoffnung gibt's jedoch:
Vodafone Kabel (also das ex-KDG) realisiert meines Wissens so gut wie nirgendwo Anschlüsse per VDSL -- das macht "nur" die "normale" Vodafone (ex. Arcor).
Wenn also VF Kabel als Vertragspartner die Leistung nicht mehr liefern kann, weil sie selbst keine VDSL-Anschlüsse schalten, kommt man raus. Denn der Vertrag besteht nunmal mit VF Kabel und nicht mit VF (ex. Arcor).

[LeRoi]

Danke für die Antworten das hilft mir schon sehr weiter. Soweit die Verfügbarkeitsauskunft von Vodafone stimmt, können dir mir wahrscheinlich meine 50Mbit/s nicht liefern (die Telekom scheinbar schon). Damit könnte ich dann ohne weiteres kündigen. Danke auch für den Hinweis mit Vodafone-Kabel, ich werde erstmal die Kündigung einreichen und sehen ob irgendwelche Einwände kommen.

[DenSch]

Bedenke aber, das du ab Umzugstermin (Ummeldung musste einreichen) drei Monate weiter zahlst....

Wenn Telekom 50 kann, müsste Vodafone das auch können. Ist doch meist alles nur noch Vectoring.

[Wurzelzwerg]

Eigentlich ganz einfache Sache.

1. Möglichkeit:
Nur Kündigung, kein Wechsel auf DSL von Vodafone: Kündigung schicken, wenn vorhanden gleich mit Nachweis oder den nachreichen.
Nachweis = Meldebestätigung/Mietvertrag. Datum, Adresse, Name und Unterschriften müssen erkennbar sein
Kündigungstermin ist dann Umzugstermin + 3 Monate taggenau, sofern die Kündigung vor dem Umzugstermin da war.
Ob du über DSL versorgt werden könntest ist dabei vollkommen egal.

2. Möglichkeit:
Wechsel zu DSL von Vodafone. Neuvertrag bei Vodafone schließen, Neukundenpreise zählen!
Rufnummer(n) mitnehmen, falls möglich (intern kostenfrei). Ist es nicht möglich wegen anderer Vorwahl, dann sicherheitshalber die Auftragsbestätigung für den neuen Vertrag an KD schicken mit Kündigung wegen Umzug/Wechsel. Dann wird zum Umzugstermin bzw. Schalttag des DSL-Vertrages der KD-Vertrag beendet.