Wie wird die Bandbreite gesteuert?

[frankwie]

Hallo!

Ich habe eine Frage, die mir noch keiner beantworten konnte. Ich bin Kabelkunde und habe Internet und Telefonie über (nun) Vodafone. Ich habe ein Upgrade der Bandbreite gebucht, dass nach kurzer Zeit freigeschaltet wurde. Nun ist die Frage aufgekommen, wie die technische Zuweisung der Bandbreite durch Vodafone geschieht. Mir fällt da nur der Router ein, der das vielleicht steuert. Ein Kollege meinte, dass da noch jemand etwas umstöpselt. Das kann ich mir aber nicht vorstellen.

Vielleicht kann uns mal jemand aufklären.

Danke

[Thyrael]

Ich glaube das passiert in der Gegenstelle, der sogenannten CMTS. Es ist nicht so wie bei DSL wo sich Modem und Gegenstelle mit einer bestimmten Geschwindigkeit synchronisieren.

[Besserwisser]

Beim Booten meldet sich das Modem/der Router mit seiner MAC-Adresse an
und bekommt dabei die zum Kunden gehörenden Daten "zugeflüstert".



Das Modem/der Router hat allerdings immer den vollen "Bums" anliegen
und könnte, wenn es dürfte ...

[ externes Bild ]

[Thyrael]

Was denn? Lag ich verkehrt?

[kabelhunter]

Was denn? Lag ich verkehrt?

Besserwisser hat einen " Platzhalter " gepostet .

[Boba Fett]

[ externes Bild ]

Auf deinem Screenshot zeigt sich ein Downstream von 55,6Mbit/s und ein Upstream von 10Mbit/s. Was soll uns das Bild jetzt sagen? Ja wohl nicht, dass am Modem mehr als die gebuchte Bandbreite ankommt? Die ist eher noch zu niedrig. Ich kenne jedenfalls keinen 50Mbit/s Tarif der 10Mbit/s Upstream hätte.

Ich glaube das passiert in der Gegenstelle, der sogenannten CMTS.

Ich gehe auch mal davon aus, dass das dort auf jedenfall auch nochmal limitiert wird. Ich kann mir nicht vorstellen, dass VF den Kunden ein Gerät gibt, das in manipulierter Weise die Geschwindigkeit aushebeln könnte.

Es ist nicht so wie bei DSL wo sich Modem und Gegenstelle mit einer bestimmten Geschwindigkeit synchronisieren.

Auch bei DSL wird das am DSLAM (praktisch dem Gegenstück zum CMTS) geregelt, denn auch bei DSL wird nicht (immer) auf den maximalen Wert synchronisiert, die die Leitung hergibt. Auch wenn bei mir VDSL100 geht, kann ich ja trotzdem "nur" einen 16Mbit/s-Anschluss buchen und sollte dann ja auch nur 16Mbit/s kriegen, obwohl die Leitung ja offensichtlich mit 100Mbit/s hergäbe.

[Besserwisser]

Auf deinem Screenshot zeigt sich ein Downstream von 55,6Mbit/s und ein Upstream von 10Mbit/s. Was soll uns das Bild jetzt sagen? Ja wohl nicht, dass am Modem mehr als die gebuchte Bandbreite ankommt? Die ist eher noch zu niedrig. Ich kenne jedenfalls keinen 50Mbit/s Tarif der 10Mbit/s Upstream hätte.

Es wird bei meinem D2-Modem genau ein DS und ein US mit den
für die Kanalbreite und Modulationsart möglichen Maximalwerten angezeigt.
Deshalb schrieb ich: "Am Modem liegt der volle Bums an". (für einen DS und US)

D2-Modems könnten mit dem einen DS bis 50 MBit/s.
I.d.R. werden über 32 MBit/s aber D3-Geräte ausgegeben.
Und ab sofort sowieso nur noch D3-Geräte.
Auch bei Tausch, wenn defekt.

Ich habe einen 12 Mbit/s - 600 kbit/s - Vertrag aus der Steinzeit.
Mein Modem schafft damit:

[ externes Bild ]

[Uli22]

"Auch bei DSL wird das am DSLAM (praktisch dem Gegenstück zum CMTS) geregelt, denn auch bei DSL wird nicht (immer) auf den maximalen Wert synchronisiert, die die Leitung hergibt. Auch wenn bei mir VDSL100 geht, kann ich ja trotzdem "nur" einen 16Mbit/s-Anschluss buchen und sollte dann ja auch nur 16Mbit/s kriegen, obwohl die Leitung ja offensichtlich mit 100Mbit/s hergäbe."

Schau mal ins Hidden-Menü, dort steht, was die Leitung hergibt.
Das Hidden-menü ist bei jedem Typ anders zu erreichen.

Bei mir sind es 50397/14800. Bekomme nur vdsl 25

[Abraxxas]

Bandbreiten Management ist nicht die Aufgabe der Modems oder Gegenstellen (CMTS, DSLAM) denn die haben genug damit zu tun ihren Layer 2 zu verwalten. Das tun sie grundsätzlich so gut we möglich. Bandbreiten Management passiert erst ab Layer 4.
Dafür gibt es verschiedene Gerätschaften hinter dem CMTS. Mit diesen lässt sich das Netz, das Segment und auch der einzelne Nutzer kontrollieren. Will man, wie VFKD, auch noch den download für verschiedene Protokolle limitieren muss man sogar Layer 7 analysieren.
Wer des englischen mächtig ist gockelt mal nach "provider bandwidth management" oder traffic shaping, leaky bucket und QoS. Da gibts einiges zu lesen.
z.B. https://www.quora.com/How-do-ISPs-Inter ... load-speed

[robert_s]

Bandbreiten Management ist nicht die Aufgabe der Modems oder Gegenstellen (CMTS, DSLAM) denn die haben genug damit zu tun ihren Layer 2 zu verwalten.

Ich glaube das verwechselst Du mit DSL, wo tatsächlich nur ein Medium zur Übertragung von Ethernet-Frames zur Verfügung gestellt wird, und sich die Standards nicht mit deren Inhalt befassen.

DOCSIS dagegen greift bis auf die TCP/UDP-Ebene hoch und in DOCSIS Management-Nachrichten können Serviceklassen nach Protokoll, Ports und/oder Adressbereichen festgelegt werden.

Und die eigentliche Frage, nämlich wie die Bandbreitenbegrenzung im Shared Medium gesteuert wird, geht selbstverständlich nicht am CMTS oder Kundenmodem vorbei. Das CMTS muss ja Zeitschlitze für den Upstream zuteilen, und steuert damit, wie viel maximale Upstream-Bandbreite ein Kabelmodem bekommen kann.

Übrigens beträgt die Gesamtkapazität bei derzeitigem "Vollausbau" bei VFKD ca. 1Gbps/x*100Mbps. "x*", weil ein Downstream-Segment in mehrere Upstream-Segmente unterteilt sein kann, wo also alle Kabelmodems denselben Downstream empfangen, aber das CMTS zwei unterschiedliche Upstreams empfängt.

Prinzipiell könnte man also 1Gbps/100Mbps bekommen, und die aktuellen Kabelmodems (mit 24DS+4US) könnten das auch liefern. In der Praxis müsste man dazu freilich alleine im Kabelsegment sein, und deshalb gibt es derzeit maximal die Hälfte davon (500Mbps/50Mbps).