Was "kann" Vodafone auf Kabelkunden Leihrouter?

[Leuchtstoffmöhre]

Hallo zusammen,

mich würde mal interessieren, was Vodafone auf dem Leihrouter bei Kabelkunden so alles "kann"?

Nach dem, was ich bisher so gelesen habe, "kann" Vodafone mindestens

- die Firmware updaten,

- Vertragsdaten aufspielen (?)

Kann Vodafone noch mehr? Insbesondere, kann Vodafone internen Netzwerkverkehr mitlesen, sofern er über den Leihrouter läuft?

Mit "können" meine ich technisches Können, rechtliche oder administrative Einschränkunen fände ich jetzt weniger interessant.

Ich hoffe, die Frage ist von allgemeinem Interesse. Trotzdem noch, falls es einen Unterschied macht: mein Leihrouter ist ein Sagemcom FAST 5460, mein Vertrag Red Internet And Phone 100.

Und was von dem "Können" bleibt übrig, wenn man einen eigenen Router einsetzt (sagen wir, Fritzbox 6490 *nicht* per Homebox sondern anderweitig gekauft/gemietet)?

Mit veranlasst hat diese Anfrage der Big Brother Award 2009 an die Swisscom in der Schweiz:
http://www.bigbrotherawards.ch/2009/nom ... Router.pdf

Viele Grüße und vielen Dank!

[robert_s]

Technisch sind mit der Möglichkeit des Firmware-Updates keine Grenzen gesetzt. Damit könnte jederzeit eine Firmware eingespielt werden, welche den LAN-Verkehr mitloggt.

Mit einer eigenen Fritzbox ist das allerdings auch nicht auszuschliessen, denn auch AVM betreibt einen Update-Service, der sich wohl auch schon mal trotz anderer Einstellung automatisch ans Werk gemacht hat...

[Boba Fett]

Im Fall von Paranoia, wäre wohl ein eigener Router mit OpenWRT am besten. Nur dann muss man sich halt auch selbst um das Gerät kümmern und kann sich nicht darauf verlassen, dass irgendein Anbieter schon ein Update einspielen wird, wenn da Lücken auftauchen sollten.

[Abraxxas]

Nachdem der Edgerouter bzw. das Gateway zum VF Netz gehört kann VF natürlich problemlos jeden Datenverkehr mitlesen. Die MAC ist ja bekannt. Dazu muss an der Box überhaupt nix eingestellt werden.
Mittels QoS wird das ja auch gemacht, für einen guten Zweck.
Ebenso kann VF alle VoIP Telefongespräche mithören. Verschlüsselung gibts ja immer noch nicht.
Edit:
Habe überlesen, dass es auch um internen Verkehr geht. Der liesse sich natürlich nur mitlesen, wenn man den Wan Port zum Monitoring Port macht. Per FW update möglich. Aber warum sollte man?

[Leuchtstoffmöhre]

Vielen Dank für die Antworten!

Technisch sind mit der Möglichkeit des Firmware-Updates keine Grenzen gesetzt. Damit könnte jederzeit eine Firmware eingespielt werden, welche den LAN-Verkehr mitloggt.

Mit einer eigenen Fritzbox ist das allerdings auch nicht auszuschliessen, denn auch AVM betreibt einen Update-Service, der sich wohl auch schon mal trotz anderer Einstellung automatisch ans Werk gemacht hat...

Mit den Firmwareupdates hast Du natürlich recht. Vielleicht schränken wir die Diskussion darauf ein, was zur Zeit mit der Standardfirmware geht.

Im Fall von Paranoia, wäre wohl ein eigener Router mit OpenWRT am besten. Nur dann muss man sich halt auch selbst um das Gerät kümmern und kann sich nicht darauf verlassen, dass irgendein Anbieter schon ein Update einspielen wird, wenn da Lücken auftauchen sollten.

Soweit werde ich wohl nicht gehen. Mir ist nur der Gedanke irgendwie unangenehm, dass der zentrale Knotenpunkt in meinem Heimnetz von jemand anderem kontrolliert wird, und da interessiert mich zunächst mal in welchem Ausmaß die Kontrolle möglich ist und tatsächlich ausgeübt wird.

Mittels QoS wird das ja auch gemacht, für einen guten Zweck.

Hast Du da Details (die Du hier mitteilen darfst) - was wird angeschaut, wie oft, aus welchem Anlass?

Habe überlesen, dass es auch um internen Verkehr geht. Der liesse sich natürlich nur mitlesen, wenn man den Wan Port zum Monitoring Port macht. Per FW update möglich. Aber warum sollte man?

Heißt das im Umkehrschluss, dass das im Moment ohne Firmwareupdate technisch nicht möglich ist?

[Boba Fett]

Hast Du da Details (die Du hier mitteilen darfst) - was wird angeschaut, wie oft, aus welchem Anlass?

Heißt das im Umkehrschluss, dass das im Moment ohne Firmwareupdate technisch nicht möglich ist?

Er schreib vom Gateway, also der VF-Gegenstelle zu deinem Router/Modem. Dort können die (theoretisch) selbstverständlich alles mitlesen, was von dir aus INS INTERNET geht, aber natürlich nicht deinen Heimnetzverkehr. Der kommt da ja gar nicht an (wenn dein Router/Modem nicht schnüffelt).

Auch für QoS wird dort NICHT ALLES mitgelesen, in den meisten Fällen reicht es dafür in die Header der Pakete zu schauen. Gespeichert wird dafür ebenfalls nichts, sobald ermittelt wurde, ob ein Paket bevorzugt wird oder nicht, ist die Information auch schon wieder weg. Aber man könnte natürlich theoretisch alles mitlesen.

Das mit den Leihroutern ist sowieso so ein Ding. Die Zuständigkeit von VF endet ja am letzten passiven Netzbestandteil und das ist die Multimediadose. Deswegen musste es VF ja ermöglichen, dass man auch eigene Router/Modems verwenden kann. Blöd ist halt nur, dass ausser eine handvoll Fritten keine Geräte gibt, die kabeltauglich sind, also weder Router mit integrierten Modems, noch dedizierten Modems. Ich hoffe da kommt noch was. Ich würde mich über ein Modem von TP-Link freuen.
Eigentlich sollte man die Option einen Router vom Anbieter zu kriegen, als das Zusatzangebot sehen, nicht als den Normalfall.
Ich weiß gar nicht, wie es aktuell bei der T-Com ist, aber früher hat man dort zwar Router vom Anbieter bekommen, aber die waren ja nicht gemietet, sondern die haben einem dann auch gehört und die T-Com hat da auch nicht remote Updates oder sowas eingespielt.

[Abraxxas]

Heißt das im Umkehrschluss, dass das im Moment ohne Firmwareupdate technisch nicht möglich ist?

Nö, denn wir wissen nur was die FW alles nicht kann. Was sie ev. noch kann weiss nur der Hersteller und vielleicht der VFKD CTO.

[Leuchtstoffmöhre]

Nochmal vielen Dank für Eure Antworten! Ich fänd's klasse, wenn eine Zeitschrift a la c't da mal eine Übersicht über mehrere Provider mit mehr Details bringen würde. Ich selber habe gerade dann mal eine 6490 von Routermiete in Betrieb genommen...