Aufbau einer Anlage für Reihenhausblock (5 Häuser)

Für alle Technik-Themen bezogen auf Internet und Telefonie, die weder AVM- noch Arris-/CommScope-/Technicolor-/Compal-/Sagemcom- bzw. Hitron-Produkte betreffen. Speedprobleme werden hier lediglich thematisiert, wenn sie auf die verwendeten Geräte zurückzuführen sind (die nicht zu den o.g. Produkten zählen).
Forumsregeln
Forenregeln


Bitte gib bei der Erstellung eines Threads im Feld „Präfix“ an, ob du Kunde von Vodafone Kabel Deutschland („[VFKD]“), von Vodafone West („[VF West]“), von eazy („[eazy]“) oder von O2 über Kabel („[O2]“) bist.
UHeinz13
Newbie
Beiträge: 20
Registriert: 03.09.2012, 22:15

Aufbau einer Anlage für Reihenhausblock (5 Häuser)

Beitrag von UHeinz13 »

Hätte mal eine Frage bezüglich des Aufbaues einer Anlage:

Aufgabestellung ist 5 Häuser mit Kabel-TV/Internet zu versorgen.

Wäre ein Aufbau theoretisch so denkbar?

Beim ersten Haus ist der Übergabepunkt dort sitzt dann ein Kaskadenverstärker welcher das erste Haus versorgt und gleichzeitig auch die Linie zu den Häusern 2 bis 5 speist. In der Linie kommen dann abgestufte Abweiger zum Einsatz (Haus2 - 20dB Abzweiger, Haus 3 - 16dB Abzweiger, Haus 4 - 12dB Abzweiger und Haus 5 einen 8dB Abzweiger mit Endwiderstand auf dem Ausgang des Abzweiers. Das wäre doch soweit richtig, oder?

Jetzt mal für den Fall dass im letzten Haus, also Haus 5 der Pegel am Ausgang des 8dB Taps schon so schräg wäre (wegen langer Leitung - 120 - 150m) und man daher sogar mit einem großen Verstärker(41dB - 107dBmV Ausgangspegel) wegen der nötigen Entzerrung die erforderlichen Pegel die für das Haus erforderlich wären nicht mehr ganz hinbekommt, wäre es dann auch möglich denn letzten Abzweiger mit 8dB zu entfernen und mit der Linien-/Stammleitung direkt in einen dann eventuell noch stärkeren Verstärker (40dB - 111dBmV) zu gehen? So hätte man ja einen ca. 8dB höheren Pegel und dadurch etwas mehr Spielraum zum entzerren!? Wäre das generell möglich oder wäre so eine Anlage nicht normgerecht und könnte sogar dann Störungen verursachen? Oder wird diese Stammleitung dann sogar auch abgeschlossen wenn sie in einen Verstärker mündet? Sie wäre dann ja nicht offen.

Oder müsste man eventuell dafür Sorge tragen, dass man am Ausgang des Kaskadenverstärkers bei Haus 1 einen höheren Pegel, eventuell mit mehr Entzerrung auf den Weg schickt, damit am letzten Haus 5 noch genügend Spielraum ist?

Vielleicht kann mir das ein fachkundiger Techniker beantworten. Würde mich wirklich darüber freuen.
Zuletzt geändert von UHeinz13 am 03.01.2020, 20:43, insgesamt 2-mal geändert.
Benutzeravatar
Menne
Insider
Beiträge: 3406
Registriert: 21.07.2013, 13:04
Wohnort: Pappenheim

Re: Aufbau einer Anlage für mehrere Reihenhäuser

Beitrag von Menne »

was passiert wenn in Haus 1 der Besitzer (Mieter) den Stecker vom Verstärker zieht, dann hocken alle ohne da! Meiner Meinung sollte jedes Haus seine Anlage bekommen!
Der Glubb is a Depp!
UHeinz13
Newbie
Beiträge: 20
Registriert: 03.09.2012, 22:15

Re: Aufbau einer Anlage für mehrere Reihenhäuser

Beitrag von UHeinz13 »

Es ist ja nur eine rein technische Frage! Einen Stecker ziehen im Haus 1 kann da keiner, denn die ganzen Komponenten usw. sind ja in Verteilerschränken verbaut. Mir ging es ja nur um das Prinzip, ob es technisch möglich wäre den letzten Abzweiger der Linie zu entfernen und damit eben direkt in den Verstärker im letzten Haus zu fahren, weil es aufgrund des niedrigen Pegels, der hohen notwendigen Entzerrung von Nöten wäre.

Und jedes Haus hat ja auch eine eigene Verstärkeranlage im Keller jedoch ist das im Haus 5 ankommende Signal schon so schräg und vom Pegel her so knapp dass man sogar mit dem Einsatz eines 111dB Verstärkers den Pegel nicht höher bekommen würde, vorausgesetzt der 8dB Abzweiger müsste so bleiben. Der jetzige Verstärker dämpft am Eingang mit 0dB, enzerrt mit 15dB, Slope7dB gesteckt und kommt dennoch nur ein Flat Signal mit knapp über 100dBmV raus. Dies ist für unser Haus (30 Wohnungen auf 6 Stockwerken verteilt mit Etagenverteilung keine Sternverteilung) einfach zu niedrig.
Zuletzt geändert von UHeinz13 am 03.01.2020, 20:11, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Menne
Insider
Beiträge: 3406
Registriert: 21.07.2013, 13:04
Wohnort: Pappenheim

Re: Aufbau einer Anlage für mehrere Reihenhäuser

Beitrag von Menne »

is ja egal man kann auch die Sicherung abschalten , Abklemmen wenn jemand was dagegen hat, und dann muss ja noch der Zugang zum Verteiler geregelt werden, was ist wenn der im Urlaub usw ist, kommt da keiner ran!
Der Glubb is a Depp!
UHeinz13
Newbie
Beiträge: 20
Registriert: 03.09.2012, 22:15

Re: Aufbau einer Anlage für mehrere Reihenhäuser

Beitrag von UHeinz13 »

Das ist doch schon so eine aufgebaute Anlage von Unitymedia, jedoch meiner Meinung nach unterdimensioniert. Daher ist der Zugang ja auch geregelt für die Unitymedia-Techniker die ja Schlüssel zu Ihren Verteilerschränken welche in den Treppenhäusern im Keller sind haben. Mir ging es ja im Prinzip nur darum zu erfahren ob man dies so lösen könnte um mehr Pegel zu bekommen, oder ob man die ganze Anlage komplett neu aufbauen müsste. Ist dieser letzte Abzweier also zwingend erforderlich um die Linie abzuschliessen oder wäre sie auch terminiert in dem Moment wenn man damit in den Eingang des Verstärkers mündet?
Benutzeravatar
Menne
Insider
Beiträge: 3406
Registriert: 21.07.2013, 13:04
Wohnort: Pappenheim

Re: Aufbau einer Anlage für mehrere Reihenhäuser

Beitrag von Menne »

achso, das konnt ich ja nicht wissen, man müsste halt die Pegel in den einzeln Parteien sehn! Aber hier findet sich einer der dir das genau sagen kann!
Der Glubb is a Depp!
UHeinz13
Newbie
Beiträge: 20
Registriert: 03.09.2012, 22:15

Re: Aufbau einer Anlage für mehrere Reihenhäuser

Beitrag von UHeinz13 »

Ja das ist schön dass sich hier bestimmt jemand findet, aber meine eigentlich technisch gestellte Frage "ob der letzte Abzweiger zwingend erforderlich ist", ist damit ja leider noch nicht beantwortet. Aber dennoch vielen Dank.
Benutzeravatar
Besserwisser
Insider
Beiträge: 6060
Registriert: 01.08.2010, 16:15
Wohnort: zu Hause
Bundesland: Thüringen

Re: Aufbau einer Anlage für mehrere Reihenhäuser

Beitrag von Besserwisser »

An das Ende der Stammleitung muss immer ein definierter Abschlusswiderstand.
Sonst gibt es Reflektionen.
Bei Verstärkereingängen ist das nicht immer gewährleistet.
Der Abzweiger in Haus 5 muss also drin bleiben.
Auch in Haus 1 muss nach dem Linienverstärker für alle noch ein abgezweigter separater HAV für Haus 1.

Der Linienverstärker muss mit einer positiven Schräglage von ca. 6 dB über das ganze Frequenzband eingestellt werden.
Dann kommt man mit den HAVs nicht in Verlegenheit.
Günstig wäre, wenn die Querverkabelung nicht mit normalen 7mm-Koax verkabelt wäre,
sondern mit dämpfungsarmen Koaxkabeln. Die sind natürlich etwas dicker und unflexibler.

:fahne:
UHeinz13
Newbie
Beiträge: 20
Registriert: 03.09.2012, 22:15

Re: Aufbau einer Anlage für Reihenhausblock (5 Häuser)

Beitrag von UHeinz13 »

Vielen Dank Besserwisser, damit ist meine Frage vollumfänglich beantwortet. Das Problem bei uns ist also dass unsere 5 Häuser nur mit 7mm Koax miteinander vernetzt sind und dadurch eben eine zu hohe Schräglage am letzten Haus wo ich wohne vorhanden ist. Heisst also man müsste wie ich Dich verstanden habe eventuell am Linienverstärker etwas mehr entzerren (vermute nämlich dort ist zu wenig eingestellt), und dann eventuell dafür sorgen dass die naheliegenden Häuser 1 und 2 (jeweils ca. 25m von Haus zu Haus) Koaxleitung in der Tiefgarage verlegt im Kabelschacht) dann neue Verstärker einsetzen mit der Möglichkeit der Deemphasis, denn dort sind meines Wissens bisher noch alte Modelle (10 Jahre alt) vorhanden welche diese Funktion noch nicht unterstützen... Herzlichen Dank nochmals mir gings nur um das technische Verständnis, also muss ein Abzweiger zum Ende der Linie bleiben welcher am Out mit dem 75 Ohm Endwiderstand versehen ist.
Zuletzt geändert von UHeinz13 am 03.01.2020, 21:04, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Besserwisser
Insider
Beiträge: 6060
Registriert: 01.08.2010, 16:15
Wohnort: zu Hause
Bundesland: Thüringen

Re: Aufbau einer Anlage für Reihenhausblock (5 Häuser)

Beitrag von Besserwisser »

Auch in die Hausnetze geht man mit leichter Preemphasis.
Damit erreicht man an den Dosen einen linearen Frequenzverlauf.
Am HAV im Haus 1 kann dann der Entzerrer auf 0, also auf linear.
Deemphase macht die Verkabelung schon von alleine.
Bei Bedarf gibt es noch UHF-Entzerrer.

Mit der Preemphase auf der Querverkabelung muss man
an den HAVs nicht so viel Verstärkung für die Entzerrung "opfern".

:fahne: