NURadio hat geschrieben:Darkstorm hat geschrieben:Mag vllt. nicht in idealistische Konzepte passen, aber es passt wunderbar in unsere wirtschaftsrealität!
So so! Zwangsverkabelte sind wirtschaftlich gesehen also eine wunderbare Realität. Für wen? Für unser Wirtschaftsmodell oder die KDG als einzelnes Unternehmen?
Nein! Zwangsverkabelung passt eigentlich so gar nicht in unser Wirtschaftssystem und auch nicht in meine liberale Vorstellung von Marktwirtschaft. Aber sie ist momentan nunmal realität und es sieht auch nicht so aus als würde sich daran in naher Zukunft etwas ändern oder ändern lassen. Dafür sorgen politische (Breitbandkabel ist leider nicht wirklich im Blickfeld der Politik - ist wohl nicht so wichtig wie der klassische TK-Markt und natürlich nicht so essentiell wie Strom/Gas/Wasser) und technische (ein homogenes Kabelnetz, wo jeder "seinen Anbieter" wählen kann aber letztlich überall das gleiche, unabhängig vom Anbieter, ankommt ist kaum zu finanzieren und aufgrund der gewachsenen Strukturen der gewachsenen Kabel-Monopole kaum denkbar!) Probleme an denen momentan wohl kaum zu rütteln ist. Aber Zwangsverkabelung ist hier doch gar nicht das Thema!!!
Darkstorm hat geschrieben:So funktioniert letztlich der Fernsehmarkt in Deutschland - und so ist nuneinmal letztlich auch das Wirtschaftssystem... wem das nicht gefällt, dem steht es frei sich was besseres (funktionierendes!) auszudenken
NURadio hat geschrieben:Haha. Das uralt Argument nach dem Motto, dann geh doch woanders hin, wenn es dir nicht passt. Das würden ich und viele andere ja gern, ist aber zwangswirtschaftlich nicht möglich.
Auch das hast Du falsch verstanden! Ich wäre ehrlich gesagt sehr traurig über jeden jungen Leistungsträger der unserem Wirtschaftssystem flöten geht, weil ein anderes Land attraktiver scheint! Ich sage nicht, dass Du woanders hingehen sollst - ich sage, dass Du versuchen sollst etwas zu ändern. Wenn das System und seine Folgen Dir nicht passen und Du vermeintlich bessere Ideen hast, dann nutze unsere demokratischen Möglichkeiten um diese nachhaltig und langfristig umzusetzen. Aber verurteile nicht diejenigen (und auch nicht die Konzerne), welche konsequent dem System (dem einzigen was wir haben!) folgen um zu überleben.
Darkstorm hat geschrieben:Und zum Thema Geldumverteilungsmaschine: Zum Glück! Nichts wäre schlimmer, als schimmlig brachliegendes Kapital!
NURadio hat geschrieben:Oh Gott.

Deshalb müssen wir wohl zusehen, wie unsere Zwangsgebühren, ohne einen Umweg über das Angebot zu machen, direkt zu den Eigentümern der KDG geleitet werden. Das ist wahrlich ein Glück. Hälst du etwa Aktien?
PS: Der Netzausbau konnte mit dem vielen Geld offensichtlich nicht ordentlich bewerkstelligt werden, wie ursprünglich angekündigt. Woran liegt's? Zu wenig Kapital im Unternehmen? Liegt etwa noch welches brach irgendwo rum?
[/quote]
Momentan halte ich keine KDG Aktien, nein - das kann sich aber täglich ändern! Und dass Deine "Zwangsgebühren" KEINEN Umweg über das Angebot der KDG machen, kannst Du letztlich auch schlecht beweisen. JA, der Eigentümer hat beim Börsengang ordentlich verdient - aber zurecht - schließlich ist er mit dem Investment in KDG auch ein Risiko eingegangen, welches auch bezahlt werden muss. Aber alleine aus Aktienrechtlicher Sicht ist es schon gar nicht möglich, dass dem Unternehmen damit die liquiden Mittel etc. in drastischer Weise weggenommen werden. Vielleicht magst Du als Kunde momentan nicht sehen wofür KDG Geld ausgibt - vllt. geben sie momentan auch nicht sonderlich viel aus, sondern haben andere Planungen und Strategien - aber sei gewiss: Die finanziellen Mittel welche da sind, werden nicht lange einfach so rumliegen - das wäre unternehmerischer Wahnsinn und würde spätestens bei der nächsten HV zum Umsturz in der Führungsetage bei KDG führen.
Was den Netzausbau angeht: Was heißt ordentliche bewerkstelligung des Netzausbaus? Man kann von einem Unternehmen - und KDG ist letztlich auch nur das - doch nur verlangen das zu tun, was auch wirtschaftlich vertretbar ist! Wenn KDG in den Netzausbau von Gebieten investieren würde, wo sie genau wüssten dass das auf lange lange Jahre ein Minusgeschäft sein wird, wäre das wirtschaftlicher Selbstmord und im schlimmsten Fall der Fälle sogar Insolvenzherbeiführung - im jedem Fall aber der Todesstoß für jeden Vorstand, welchem Nichtentlastung und finanzielle Schadensersatzansprüche folgen könnten. Das kann in einer Marktwirtschaft keiner verlangen!