Streit mit ARD/ZDF nun vor dem BGH

Der Platz für allgemeine Diskussionen zu Vodafone Kabel Deutschland und der Muttergesellschaft Vodafone, sofern sie nicht bereits durch andere Forenbereiche abgedeckt werden.
Forumsregeln
Forenregeln

Allgemeine Informationen zu Vodafone Kabel Deutschland findest du auch im Helpdesk.

Eröffnet in diesem Board bitte nur Threads, die mit dem Unternehmen Vodafone Kabel Deutschland und der Muttergesellschaft Vodafone allgemein zu tun haben. Für alle spezifischeren Themen nutzt bitte die entsprechenden Boards im Forum.
Benutzeravatar
GLS
Helpdesk-Mitarbeiter
Helpdesk-Mitarbeiter
Beiträge: 5962
Registriert: 23.07.2009, 22:22
Wohnort: Würzburg

Re: Streit mit ARD/ZDF nun vor dem BGH

Beitrag von GLS »

maniacintosh hat geschrieben:Du tust so als wäre das erstrebenswert. Ich sehe das eher umgekehrt: Man sollte zugunsten des Sat-Empfangs auf Kabelfernsehen verzichten. Auch mit Einspeisegebühren wäre ein flächendeckender Ausbau nicht finanzierbar oder technisch sinnvoll. Die Betriebskosten dürften deutlich über den Kosten für eine Satellitenausstrahlung liegen – zumal sie für die Zuführung vermutlich in einigen Netzen weiterhin nötig und auch wirtschaftlicher wäre, als ein Anschluss ans Backbone.
Kann es sein, dass du nur an TV denkst, wenn du das schreibst? Ich bin nach wie vor der Meinung, dass Glasfaser bis ins Haus (oder in die Wohnung) massiv ausgebaut werden muss in den nächsten Jahren, denn der Bedarf an schnellen Internetanschlüssen wird weiter ansteigen. Man denke doch nur mal 10 Jahre weiter: Da ist sicher Gigabit-Internet in aller Munde und Anschlüsse, die "nur" 100 oder 200 Mbit/s schaffen, dürften dann als "Schmalband" belächelt werden. Wie aber will man >= 1 Gbit/s schaffen, wenn man nicht in FTTB/-H investiert? Auch die Koaxnetze der Kabelanbieter werden schrittweise durch Glasfasernetze ersetzt; es führt kein Weg daran vorbei.

Ziel muss es aber - zugegeben langfristig, also über die nächsten Jahrzehnte - sein, nahezu alle Kupferleitungen (Telefonnetz) durch Gf zu ersetzen. Da über Gf problemlos TV "huckepack" mitübertragen werden kann (ob als Broad-, Multi- oder Unicast ist wie gesagt egal - Gf kann alles 8)), ist es wirtschaftlich unsinnig, für die paar Bauernhöfe und Almhütten, die nicht verkabelt werden können, extra die teure Sat-Übertragung aufrechtzuerhalten.

Welchen Sinn soll es dagegen haben, Kabelfernsehen abzuschalten, wie du schreibst? Soll sich jetzt jeder zwangsweise eine Sat-Schüssel zulegen? Wer bezahlt das (inkl. der Umrüstung der hausinternen Verkabelung)? Nicht falsch verstehen, ich habe selbst Sat als Hauptempfangsweg (Kabel als 2.) und möchte es derzeit nicht missen. Das liegt aber v. a. an der schlimmen Einspeisepolitik der KDG. Wenn ich für die Zeit in ein paar Jahrzehnten Kabel als alleinigen Empfangsweg (Terrestrik vielleicht noch mit Grundangebot für mobilen Empfang) prognostiziere, will ich selbstverständlich keine Gängelung, Signalverschlimmerung und andere Frechheiten durch den Anbieter. Das meiste dürfte sich mit dem Ende der Einspeisegebühren eh erledigt haben und die werden schneller verschwinden als es den beiden großen Betreibern recht ist. Du darfst auch nicht vergessen, dass Sat für kleine Sender eine hohe Hürde darstellt, da die Transponderplätze Geld kosten. Bei einem deutschlandweiten Glasfasernetz wären die Kapazitäten so riesig, dass kleine Spartensender "für umme" mitübertragen werden können, was zu einer höheren Programmvielfalt führen dürfte.
Übersicht & Ausbaustand der Vodafone-Kabelnetze in Deutschland
Benutzeravatar
twen-fm
Ehrenmitglied
Beiträge: 35643
Registriert: 28.04.2006, 17:59
Wohnort: Berlin

Re: Streit mit ARD/ZDF nun vor dem BGH

Beitrag von twen-fm »

Kurz und gut meine Meinung dazu: ARD & ZDF werden es NIE zulassen, zugunsten des Kabelfernsehens auf den Satelliten und auch auf DVB-T(2) zu verzichten (sie werden es auch nicht zulassen von den Gutsherrenentscheidungen einzelner Kabelbosse abhängig zu sein), egal wie sehr in der nahen oder fernen Zukunft FTTX ausgebaut werden wird. In der bundesweiten Fläche wird es nie und nimmer Kabelfernsehen geben, das sollte jedem mehr als klar sein. Sonst hätte es bereits Schwarz-Schilling in den 1980er Jahren gewagt oder sogar geschafft, jedes (entschuldigt den Ausdruck) Kuhdorf an das Kabel der Bundespost anzuschließen.
Keine Signatur notwendig, da kein Sky und Vodafone-Pay-TV-Kunde mehr!
maniacintosh
Insider
Beiträge: 2057
Registriert: 22.06.2010, 19:27
Wohnort: Bremen

Re: Streit mit ARD/ZDF nun vor dem BGH

Beitrag von maniacintosh »

GLS hat geschrieben:Kann es sein, dass du nur an TV denkst, wenn du das schreibst?
Natürlich denke ich hier primär an TV, da es eben um das Thema Einspeisung der Öffis geht. Mir persönlich würde es aber auch nicht einfallen Internet über KDG zu buchen. Was soll ich mit 100 oder gar 200 MBit/s die zu den Zeiten, wo man sie nutzen könnte, weil man nicht arbeitet, gar nicht zur Verfügung stehen, weil das Netz überlastet ist. Und dann wird auch noch selektiv gedrosselt.

Abgesehen davon: Der Sat-Empfang bringt einem zusätzlich Programme, die KDG (und andere deutsche Anbieter) rein rechtlich leider gar nicht verbreiten dürfen.
Ich bin nach wie vor der Meinung, dass Glasfaser bis ins Haus (oder in die Wohnung) massiv ausgebaut werden muss in den nächsten Jahren, denn der Bedarf an schnellen Internetanschlüssen wird weiter ansteigen. Man denke doch nur mal 10 Jahre weiter: Da ist sicher Gigabit-Internet in aller Munde und Anschlüsse, die "nur" 100 oder 200 Mbit/s schaffen, dürften dann als "Schmalband" belächelt werden. Wie aber will man >= 1 Gbit/s schaffen, wenn man nicht in FTTB/-H investiert? Auch die Koaxnetze der Kabelanbieter werden schrittweise durch Glasfasernetze ersetzt; es führt kein Weg daran vorbei.
Richtig, Glasfaser ist die Zukunft, ich hoffe andere Anbieter sind hier schneller als KDG. (Man könnte denken ich mag den Laden nicht. :D ) Dennoch wird es genug Flecken in Deutschland geben, die auf lange Sicht keinen Glasfaser-Anschluss bekommen werden.
Ziel muss es aber - zugegeben langfristig, also über die nächsten Jahrzehnte - sein, nahezu alle Kupferleitungen (Telefonnetz) durch Gf zu ersetzen. Da über Gf problemlos TV "huckepack" mitübertragen werden kann (ob als Broad-, Multi- oder Unicast ist wie gesagt egal - Gf kann alles 8)), ist es wirtschaftlich unsinnig, für die paar Bauernhöfe und Almhütten, die nicht verkabelt werden können, extra die teure Sat-Übertragung aufrechtzuerhalten.
Das Problem bleibt: Sie müssen irgendwie aber mit den Angeboten der Öffis versorgt werden. Der Anschluss ans Glasfaser-Netz dürfte da noch unwirtschaftlicher sein, DVB-T (auch DVB-T2) kann hier kein Ersatz sein. Gerade die letzten Haushalte kosten richtig viel Geld beim Anschluss.
Welchen Sinn soll es dagegen haben, Kabelfernsehen abzuschalten, wie du schreibst? Soll sich jetzt jeder zwangsweise eine Sat-Schüssel zulegen? Wer bezahlt das (inkl. der Umrüstung der hausinternen Verkabelung)? Nicht falsch verstehen, ich habe selbst Sat als Hauptempfangsweg (Kabel als 2.) und möchte es derzeit nicht missen.
Welchen Sinn soll es haben Sat-TV abzuschalten? Soll sich jetzt jeder zwangsweise einen Kabel-Anschluss oder IPTV zulegen? Wer bezahlt das? Nicht jeder hat eine Ethernet-Buchse am TV und wenn die ganze Nachbarschaft dann IPTV nutzt, kann man auch WLAN vergessen. Abgesehen davon: Trotz Smart-TV sind bisherige IPTV-Lösungen noch nicht vollumfänglich in TV-Geräte integriert, aktuell ist also ein Mediareceiver zusätzlich nötig. Scheuen einige ja wie der Teufel das Weihwasser. Sagen wir es wie es ist: Würde ich nicht in einer "zwangsverkabelten" Mietwohnung wohnen, käme ich niemals auf den Gedanken mich per Kabel mit Fernsehen versorgen zu lassen.
Das liegt aber v. a. an der schlimmen Einspeisepolitik der KDG. Wenn ich für die Zeit in ein paar Jahrzehnten Kabel als alleinigen Empfangsweg (Terrestrik vielleicht noch mit Grundangebot für mobilen Empfang) prognostiziere, will ich selbstverständlich keine Gängelung, Signalverschlimmerung und andere Frechheiten durch den Anbieter.
Das willst du zwar nicht, wirst es aber bekommen. Es wird gerade bei Umstellung auf eine neue Technik noch schllimmer, weil man eben nicht kompatibel bleiben muss. Das sieht man schön bei Entertain: Es geht nur mit den Mediareceivern. Keine Boxen von Dritten! Sky und HD+ über Sat zeigen auch schön, wo die Reise hingeht. Sagen wir es ist: Kabel als einziger Empfangsweg ist – gerade wegen Unitymedia und KDG – mein persönliches Horror-Szenario, was TV angeht.
Das meiste dürfte sich mit dem Ende der Einspeisegebühren eh erledigt haben und die werden schneller verschwinden als es den beiden großen Betreibern recht ist. Du darfst auch nicht vergessen, dass Sat für kleine Sender eine hohe Hürde darstellt, da die Transponderplätze Geld kosten. Bei einem deutschlandweiten Glasfasernetz wären die Kapazitäten so riesig, dass kleine Spartensender "für umme" mitübertragen werden können, was zu einer höheren Programmvielfalt führen dürfte.
Also wenn ich sehe, was für Müll auf Astra aufgeschaltet ist, kann das so teuer auch nicht sein. Zumal ich befürchte, dass KDG und UM den Plattformstandard alleine aus Trotz beibehalten werden, selbst wenn die flächendeckend auf Glasfaser umgestellt haben sollten und die Kapazität keine Rolle mehr spielt. Abgesehen davon: Solange es nicht von staatlicher Seite aufgebaut (bzw. finanziert) werden wird, wird es in Deutschland niemals ein flächendeckendes Glasfasernetz geben. Für ein gewinnorientiertes Unternehmen lohnt sich das einfach nicht, sieht man schön an der Telekom: Da wird lieber mit Vectoring das Kupferkabel noch mal gepimpt, statt endlich mal Vollgas zu geben beim Glasfaserausbau – wenigstens in Ballungsräumen. Und wenn für unsere Regierung das Internet im Jahre 20 meiner aktiven Internet-Nutzung noch immer Neuland ist, sehe ich ehrlich gesagt tiefschwarz für die Zukunft unseres Landes.
Toshiba 40XV733G mit Smit CI+-Modul, Pace S HD501C mit 2 TB Festplatte, Vu+ Uno 4K SE mit DVB-C FBC-Tuner (2TB Festplatte)
KDG G02 mit Kabel Premium Total, Sky Welt, Sky Film, Sky Sport, Sky Bundesliga und Sky HD
2x KDG G09 mit TV Basis HD
Benutzeravatar
DerSarde
Co-Admin
Co-Admin
Beiträge: 15891
Registriert: 17.04.2014, 14:40
Wohnort: Aichach
Bundesland: Bayern

Re: Streit mit ARD/ZDF nun vor dem BGH

Beitrag von DerSarde »

maniacintosh hat geschrieben:Natürlich denke ich hier primär an TV, da es eben um das Thema Einspeisung der Öffis geht. Mir persönlich würde es aber auch nicht einfallen Internet über KDG zu buchen. Was soll ich mit 100 oder gar 200 MBit/s die zu den Zeiten, wo man sie nutzen könnte, weil man nicht arbeitet, gar nicht zur Verfügung stehen, weil das Netz überlastet ist. Und dann wird auch noch selektiv gedrosselt.
Weißt du denn, das "dein" Segment ebenfalls überlastet ist? Das Problem tritt zwar wirklich an vielen Orten auf, drum kann man durchaus den Eindruck bekommen, dass es überall so wäre, aber es gibt natürlich auch Gebiete, wo es geht. Auf alle verallgemeinern kann man es meiner Ansicht also nicht. Ich z.B. hab immer meine 100 Mbit/s. Kürzlich wurden bei mir auch 200 Mbit/s verfügbar, aber man hat zeitgleich auch was am Netz gemacht.
Abgesehen davon: Der Sat-Empfang bringt einem zusätzlich Programme, die KDG (und andere deutsche Anbieter) rein rechtlich leider gar nicht verbreiten dürfen.
Zum Beispiel? Diese Programme, von denen du sprichst, sind doch auch über Sat meistens verschlüsselt, oder?
Was stimmen würde ist die Tatsache, dass es über Sat mehr Sky-Programme gibt und noch mehr (mehr oder weniger interessante) FTA-Sender. Und die dürfte KDG alle verbreiten, ob nun bei Sky oder in eigenen Angeboten, wenn sie nur wollen würden. :streber:
Richtig, Glasfaser ist die Zukunft, ich hoffe andere Anbieter sind hier schneller als KDG. (Man könnte denken ich mag den Laden nicht. :D ) Dennoch wird es genug Flecken in Deutschland geben, die auf lange Sicht keinen Glasfaser-Anschluss bekommen werden.
Ich bin ja mal gespannt, ob man es schafft, bis 2018 zumindest mal jedem Haushalt 50 Mbit/s zur Verfügung zu stellen. Es kommt dabei aber auch auf Eigeninitiativen von Gemeinden an, hier in der Nähe z.B. die AltoNetz, die bis jetzt 74% der Haushalte im Ort Altomünster mit FTTH aufgerüstet hat und noch weitere Ortsteile ausbauen will.
Das Problem bleibt: Sie müssen irgendwie aber mit den Angeboten der Öffis versorgt werden. Der Anschluss ans Glasfaser-Netz dürfte da noch unwirtschaftlicher sein, DVB-T (auch DVB-T2) kann hier kein Ersatz sein. Gerade die letzten Haushalte kosten richtig viel Geld beim Anschluss.
Naja, wenn man bei DVB-T2 statt wie derzeit geplant drei eben vier Muxe für die Öffis bereitstellen würde, dann könnte man alle 20 ÖR-Programme darüber ausstrahlen, außer den Spartenprogrammen wären sogar alle in HD möglich. Zumindest sollen ja wohl alle Dritten Programme über DVB-T2 kommen, das Angebot soll ja, abgesehen von Regionalsendern, einheitlich sein.
Welchen Sinn soll es haben Sat-TV abzuschalten? Soll sich jetzt jeder zwangsweise einen Kabel-Anschluss oder IPTV zulegen? Wer bezahlt das? Nicht jeder hat eine Ethernet-Buchse am TV und wenn die ganze Nachbarschaft dann IPTV nutzt, kann man auch WLAN vergessen. Abgesehen davon: Trotz Smart-TV sind bisherige IPTV-Lösungen noch nicht vollumfänglich in TV-Geräte integriert, aktuell ist also ein Mediareceiver zusätzlich nötig. Scheuen einige ja wie der Teufel das Weihwasser. Sagen wir es wie es ist: Würde ich nicht in einer "zwangsverkabelten" Mietwohnung wohnen, käme ich niemals auf den Gedanken mich per Kabel mit Fernsehen versorgen zu lassen.
Keiner soll sich zwanghaft einen Kabel- oder Satanschluss zulegen. Ich könnte mir nur vorstellen, dass die Angebote über Glasfaser irgendwann im Gesamten attraktiver werden könnten als der Satempfang. Sat ist ja im Grunde sogar der unsicherste Weg für den TV-Empfang. Wenn z.B. ein Satellit ausfällt oder mit Weltraumschrott zusammenstößt (bei der Menge, die da oben rumschwirrt, gar nicht so unwahrscheinlich), dann fällt der TV wohl länger aus. :wink:
Kabel- und IPTV-Anbieter würde sowas dann in Zukunft evtl. gar nicht mehr betreffen, da sie das Signal immer mehr auch per Glasfaserzuführung bekommen.
Was WLAN bei IPTV angeht: Ich denke, dass es da Möglichkeiten gibt, die Nutzung von weiteren Frequenzbändern zum Beispiel. Ist ja jetzt schon so, mit dem bisherigen 2,4 GHz hat man gerade mal 13 WLAN-Kanäle (aber nur 3 "ideale", da immer zwei Kanäle links und rechts davon mitbenutzt werden), mit 5 GHz schon deutlich mehr.
Und auch bei der Hardware wird sich bestimmt noch deutlich was tun.
Das willst du zwar nicht, wirst es aber bekommen. Es wird gerade bei Umstellung auf eine neue Technik noch schllimmer, weil man eben nicht kompatibel bleiben muss. Das sieht man schön bei Entertain: Es geht nur mit den Mediareceivern. Keine Boxen von Dritten! Sky und HD+ über Sat zeigen auch schön, wo die Reise hingeht. Sagen wir es ist: Kabel als einziger Empfangsweg ist – gerade wegen Unitymedia und KDG – mein persönliches Horror-Szenario, was TV angeht.
Im Moment hat man aber sowohl im Kabel als auch über Sat noch freie Geräteauswahl zumindest für FTA-Programme. Auf beiden Wegen wird sich das aber mittelfristig dazu entwickeln, dass man ganz bestimmte Geräte für die Privaten braucht, v.a. nach der SD-Abschaltung.
Also wenn ich sehe, was für Müll auf Astra aufgeschaltet ist, kann das so teuer auch nicht sein. Zumal ich befürchte, dass KDG und UM den Plattformstandard alleine aus Trotz beibehalten werden, selbst wenn die flächendeckend auf Glasfaser umgestellt haben sollten und die Kapazität keine Rolle mehr spielt. Abgesehen davon: Solange es nicht von staatlicher Seite aufgebaut (bzw. finanziert) werden wird, wird es in Deutschland niemals ein flächendeckendes Glasfasernetz geben. Für ein gewinnorientiertes Unternehmen lohnt sich das einfach nicht, sieht man schön an der Telekom: Da wird lieber mit Vectoring das Kupferkabel noch mal gepimpt, statt endlich mal Vollgas zu geben beim Glasfaserausbau – wenigstens in Ballungsräumen. Und wenn für unsere Regierung das Internet im Jahre 20 meiner aktiven Internet-Nutzung noch immer Neuland ist, sehe ich ehrlich gesagt tiefschwarz für die Zukunft unseres Landes.
Dieser Müll, was er oft zweifellos ist, hat aber oft nur Bitraten von 0,5 MBit/s (Standbildsender). Das ist dann echt nicht sehr teuer.
UM hat übrigens keinen Plattformstandard - die leiten die bisherigen ÖR-Muxe 1:1 durch. :wink:
Womit du völlig recht hast, ist dass der Staat viel mehr tun müsste, um den Glasfaserausbau zu fördern, und dass die Telekom eher auf Glasfaserausbau setzen sollte als auf Vectoring oder in ein paar Jahren auf "Super-Vectoring" (bis 250 Mbit/s), denn zu was ein Billigausbau führt, hat man bei der KDG gesehen, als die erstmal nur auf 630 MHz ausgebaut haben und dann Kapazitätsengpässe hatten. :kater:
Digitale Programmübersicht für das Kabelnetz von Vodafone

Kabelnetz: voll ausgebaut (862 MHz) mit 1000 Mbit/s
TV: TV Komfort Vielfalt HD Kabelanschluss + Vielfalt HD Extra mit Sagemcom RCI88-320 KDG
Internet: GigaZuhause 250 Kabel mit FRITZ!Box 6490 (kdg)
Benutzeravatar
GLS
Helpdesk-Mitarbeiter
Helpdesk-Mitarbeiter
Beiträge: 5962
Registriert: 23.07.2009, 22:22
Wohnort: Würzburg

Re: Streit mit ARD/ZDF nun vor dem BGH

Beitrag von GLS »

twen-fm hat geschrieben:Kurz und gut meine Meinung dazu: ARD & ZDF werden es NIE zulassen, zugunsten des Kabelfernsehens auf den Satelliten und auch auf DVB-T(2) zu verzichten (sie werden es auch nicht zulassen von den Gutsherrenentscheidungen einzelner Kabelbosse abhängig zu sein), egal wie sehr in der nahen oder fernen Zukunft FTTX ausgebaut werden wird.
Nein, so habe ich das nicht gemeint. Wir reden bei (nahezu) FTTX-Vollausbau von einer Zukunft in vielleicht 30 Jahren oder noch später. Das kannst du nicht mit der beschissenen (sorry, aber wem sag ich das :wink:) Kabel-Situation jetzt vergleichen. Wer weiß schon, ob es dann noch Vodafone oder Liberty in der Form geben wird? Ich denke da eher an sehe viele kleine, regionale Betreiber, meist in kommunalem Eigentum oder Genossenschaften, von mir aus gerne private Mittelständler, aber besser keine Großkonzerne. Im Grunde läuft doch bei Kabel es heute schon so: Je größer das Unternehmen ist, desto schlechter ist das Angebot. Das beste Angebot haben heute die kleinen Gemeinschaftsantennen. :D

Wie auch immer, die Politik sollte dringend in den RStV klare technische Parameter festlegen, mit denen die ÖR ohne Eingriff verbreitet werden müssen, wenn eine Firma in diesem Land als Kabelbetreiber auftreten will. Dazu gehört z. B. die Definition, welche Bitraten SD, HD und zukünftig UHD haben sollen. Für HD bieten sich pro 256QAM-Mux 4 Programme an, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Damit wäre gesichert, dass die ÖR einen diskriminierungsfreien und auch kostenlosen Zugang zum Kabel bekommen, aber auch (und das wäre das Plus für die Anbieter), dass sich die ÖR nicht allzu breit machen (z. B. würden sie bei 3 HDs pro Mux erheblich mehr Platz benötigen und Privatsender verdrängen - das darf auch nicht sein). Man kann nur hoffen, dass nach der BGH-Entscheidung im Juni diese Rahmenbedingungen endlich festgelegt werden. Wir sind nicht mehr im analogen Zeitalter, wo es keine Bitraten und Muxe gab! :streber:
In der bundesweiten Fläche wird es nie und nimmer Kabelfernsehen geben, das sollte jedem mehr als klar sein.
Heißt das im Umkehrschluss, du möchtest die Orte, die heute weder Koax noch Glasfaser haben, auf alle Ewigkeit zum Telekom-Klingeldraht oder Funklösungen beim Internet verdammen?
maniacintosh hat geschrieben:Natürlich denke ich hier primär an TV, da es eben um das Thema Einspeisung der Öffis geht. Mir persönlich würde es aber auch nicht einfallen Internet über KDG zu buchen. Was soll ich mit 100 oder gar 200 MBit/s die zu den Zeiten, wo man sie nutzen könnte, weil man nicht arbeitet, gar nicht zur Verfügung stehen, weil das Netz überlastet ist. Und dann wird auch noch selektiv gedrosselt.
Von KDG-Internet war in meinem Beitrag nicht die Rede. :wink: Mir geht's doch um Glasfaser und da denke ich primär an alternative Anbieter. TV und Internet zu trennen, ist glaube ich ein Fehler, denn in Zukunft wird das lineare TV an Bedeutung verlieren, ob wir es wollen oder nicht. Wahrscheinlich wird es in einiger Zeit nur noch reine Multimediaanschlüsse geben, die man primär für Internet bestellt und wo dann TV/Radio einfach im Preis immer dabei ist.
DerSarde hat geschrieben:
maniacintosh hat geschrieben:Abgesehen davon: Der Sat-Empfang bringt einem zusätzlich Programme, die KDG (und andere deutsche Anbieter) rein rechtlich leider gar nicht verbreiten dürfen.
Zum Beispiel? Diese Programme, von denen du sprichst, sind doch auch über Sat meistens verschlüsselt, oder?
Er meint hier sicher u. a. die BBC, die über Sat unverschlüsselt ist, und hier muss ich maniacintosh recht geben: Diese Auslandsprogramme würden bei Einstellung der Sat-Verbreitung wegfallen, denn an eine Kabelverbreitung glaube ich auch in Zukunft nicht. Aber das Problem werden wir auch mit Sat-Empfang bekommen, denn schon heute nutzen die Briten einen UK-Beam, der nur noch im Westen Deutschlands einigermaßen zu empfangen ist (vor ein paar Jahren war das noch anders). Der nächste Beam in 10-15 Jahren wird vielleicht dafür sorgen, dass die BBC nur noch in Holland und Belgien empfangen werden kann usw. Und die grenznahen Sender wie ORF und SRF sind sowieso verschlüsselt. :( Also ist die Frage, welche Vorteile Sat-TV dann noch bringen würde, wenn eh jeder dasselbe TV-Angebot schon ohne Zusatzkosten über den bereits vorhandenen Gf-Anschluss bekommen könnte...
maniacintosh hat geschrieben:Richtig, Glasfaser ist die Zukunft, ich hoffe andere Anbieter sind hier schneller als KDG. (Man könnte denken ich mag den Laden nicht. :D )
Das sehen viele hier ähnlich. :D :prost:
Dennoch wird es genug Flecken in Deutschland geben, die auf lange Sicht keinen Glasfaser-Anschluss bekommen werden.

Das Problem bleibt: Sie müssen irgendwie aber mit den Angeboten der Öffis versorgt werden. Der Anschluss ans Glasfaser-Netz dürfte da noch unwirtschaftlicher sein, DVB-T (auch DVB-T2) kann hier kein Ersatz sein. Gerade die letzten Haushalte kosten richtig viel Geld beim Anschluss.
Richtig, das ist das große Problem, die letzten 1-2% der Haushalte zu erschließen. Dennoch gibt es Abhilfe: DVB-Tx oder IPTV (über Klingeldraht bis zum nächsten Gf-KVz, sofern mind 8 Mbit/s für alle Haushalte gewährleistet werden kann - sollte bei 98-99% FTTX überall möglich sein) kann die Grundversorgung übernehmen oder, da nur wenige Haushalte betroffen sein werden, könnte das TV-Programm auch über eine terrestrische IP-Variante verbreitet werden, also LTE bzw. eine Nachfolgetechnologie. Wie du weißt, bin ich großer Anhänger von DVB oder allg. dem Broadcasting, aber in diesem Fall könnte IPTV die sinnvollste Variante sein.

Zweitens gibt es vielleicht irgendwann kostengünstigere Möglichkeiten, Gf zu verlegen. Für abgelegene Ortschaften müsste man prüfen, ob es auch oberirdisch (also wie die Telefonleitungen an den Masten früher bzw. heute noch in unverkabelten Dörfern) ginge, wobei ich mich nicht damit auskenne, wie störanfällig Glasfaser ist, wenn es "in der Luft hängt". Weiß es jemand?

Drittens ist der demografische Trend allgemein bekannt: Die Leute ziehen verstärkt vom Land in die Städte und in 30 Jahren wird es bereits viele kleine Ortschaften (die vielleicht heute weniger als 100 Einwohner haben) geben, die gar nicht mehr bewohnt sein werden, weil es u. a. auch an Versorgung mit Lebensmittelgeschäften, Ärzten, Schulen etc. fehlen wird. Man muss also bestimmt nicht so viel Fläche verkabeln, wie heute noch bewohnt ist.
Welchen Sinn soll es haben Sat-TV abzuschalten? Soll sich jetzt jeder zwangsweise einen Kabel-Anschluss oder IPTV zulegen? Wer bezahlt das? Nicht jeder hat eine Ethernet-Buchse am TV und wenn die ganze Nachbarschaft dann IPTV nutzt, kann man auch WLAN vergessen. Abgesehen davon: Trotz Smart-TV sind bisherige IPTV-Lösungen noch nicht vollumfänglich in TV-Geräte integriert, aktuell ist also ein Mediareceiver zusätzlich nötig. Scheuen einige ja wie der Teufel das Weihwasser. Sagen wir es wie es ist: Würde ich nicht in einer "zwangsverkabelten" Mietwohnung wohnen, käme ich niemals auf den Gedanken mich per Kabel mit Fernsehen versorgen zu lassen.
Alles richtig, aber du beziehst dich (wie twen-fm) auf die Jetztzeit, während ich von der fernen Zukunft spreche. Im Übrigen bin ich sehr für Broadcast über FTTB/-H-Netze und nicht unbedingt für IPTV (wir hatten ja letztes Jahr erst ausführlich darüber diskutiert), aber realistisch ist eine Kombi aus beiden, je nachdem, wie oft best. Sender eingeschaltet werden. Zur Finanzierung habe ich oben was geschrieben: Internet ist inzwischen die Killerapplikation, die auch bezahlt wird, und nicht mehr TV wie noch vor 30 Jahren, als die Bundespost großflächig mit der Verkabelung begonnen hat. :wink:
DerSarde hat geschrieben:Keiner soll sich zwanghaft einen Kabel- oder Satanschluss zulegen. Ich könnte mir nur vorstellen, dass die Angebote über Glasfaser irgendwann im Gesamten attraktiver werden könnten als der Satempfang. Sat ist ja im Grunde sogar der unsicherste Weg für den TV-Empfang. Wenn z.B. ein Satellit ausfällt oder mit Weltraumschrott zusammenstößt (bei der Menge, die da oben rumschwirrt, gar nicht so unwahrscheinlich), dann fällt der TV wohl länger aus. :wink:
Kabel- und IPTV-Anbieter würde sowas dann in Zukunft evtl. gar nicht mehr betreffen, da sie das Signal immer mehr auch per Glasfaserzuführung bekommen.
Ganz genau. Wenn (fast) alle über Gf TV sehen können, rentiert sich die Sat-Ausstrahlung nicht mehr und bei den ÖR, die auch in Zukunft jeden Cent ihrer Ausgaben werden rechtfertigen müssen, wird schon die Politik oder die KEF für das Ende der Sat-Ausstrahlung sorgen, genauso wie jetzt die Mittelwelle abgeschaltet wird. Der Satellit hat den Nachteil, dass das Internet nicht mit kabelgebundenen Lösungen mithalten kann, es also keine Killerapplikation mehr gibt. Ob Weltraumschrott eine große Gefahr ist, weiß ich nicht, aber es nerven auch die Ausfälle bei Unwetter (Up- wie Downlink), die bei Gf so nicht mehr vorkommen. Falls jetzt der Einwand mit dem berühmten Bagger kommt, der die Leitung kappt: Ja, das ist ein Problem, aber bei zunehmender Verkabelung werden die Planer so schlau sein und die Linien überall ringförmig verlegen.
maniacintosh hat geschrieben:Also wenn ich sehe, was für Müll auf Astra aufgeschaltet ist, kann das so teuer auch nicht sein. Zumal ich befürchte, dass KDG und UM den Plattformstandard alleine aus Trotz beibehalten werden, selbst wenn die flächendeckend auf Glasfaser umgestellt haben sollten und die Kapazität keine Rolle mehr spielt. Abgesehen davon: Solange es nicht von staatlicher Seite aufgebaut (bzw. finanziert) werden wird, wird es in Deutschland niemals ein flächendeckendes Glasfasernetz geben. Für ein gewinnorientiertes Unternehmen lohnt sich das einfach nicht, sieht man schön an der Telekom: Da wird lieber mit Vectoring das Kupferkabel noch mal gepimpt, statt endlich mal Vollgas zu geben beim Glasfaserausbau – wenigstens in Ballungsräumen. Und wenn für unsere Regierung das Internet im Jahre 20 meiner aktiven Internet-Nutzung noch immer Neuland ist, sehe ich ehrlich gesagt tiefschwarz für die Zukunft unseres Landes.
Klar, das wäre das Horrorszenario. Deutschland ist eh im europäischen Vergleich auf einem der hintersten Plätze, was Glasfaseranschlüsse betrifft. :wand:
DerSarde hat geschrieben:Womit du völlig recht hast, ist dass der Staat viel mehr tun müsste, um den Glasfaserausbau zu fördern, und dass die Telekom eher auf Glasfaserausbau setzen sollte als auf Vectoring oder in ein paar Jahren auf "Super-Vectoring" (bis 250 Mbit/s), denn zu was ein Billigausbau führt, hat man bei der KDG gesehen, als die erstmal nur auf 630 MHz ausgebaut haben und dann Kapazitätsengpässe hatten. :kater:
Natürlich brauchen wir einen bundesweiten Investitionsplan, den die Politik vorantreiben muss. In den 80ern/90ern wurden schon einmal Milliarden für die Verkabelung locker gemacht - warum sollte das nun nicht mehr gehen? Ach ja, wir leben ja im Neoliberalismus. Wie konnte ich das vergessen? :roll: Wenn der Staat systematisch kaputtgespart wird, braucht man sich nicht wundern, dass es überall an öffentlichen Investitionen fehlt (ist in vielen Bereichen so). Insofern sind wir uns hier wohl einig, dass was getan werden muss, nur sage ich halt, dass dieses "optimistische" Szenario, das ich versucht habe zu beschreiben, immer noch durchaus realistisch ist. Es wird nur von vielen Seiten (leider erfolgreich) versucht, es hinauszuzögern.
Übersicht & Ausbaustand der Vodafone-Kabelnetze in Deutschland
Benutzeravatar
twen-fm
Ehrenmitglied
Beiträge: 35643
Registriert: 28.04.2006, 17:59
Wohnort: Berlin

Re: Streit mit ARD/ZDF nun vor dem BGH

Beitrag von twen-fm »

GLS hat geschrieben: Nein, so habe ich das nicht gemeint. Wir reden bei (nahezu) FTTX-Vollausbau von einer Zukunft in vielleicht 30 Jahren oder noch später. Das kannst du nicht mit der beschissenen (sorry, aber wem sag ich das :wink:) Kabel-Situation jetzt vergleichen. Wer weiß schon, ob es dann noch Vodafone oder Liberty in der Form geben wird? Ich denke da eher an sehe viele kleine, regionale Betreiber, meist in kommunalem Eigentum oder Genossenschaften, von mir aus gerne private Mittelständler, aber besser keine Großkonzerne. Im Grunde läuft doch bei Kabel es heute schon so: Je größer das Unternehmen ist, desto schlechter ist das Angebot. Das beste Angebot haben heute die kleinen Gemeinschaftsantennen. :D
Exakt. Dem ist nicht viel hinzuzufügen. Ich würde mir vor allem für Großstädte wie Berlin wünschen, das mehr City Carrier zum Zuge kommen und ein besseres Angebot anbieten können, als es momentan die KDG tut.
Wie auch immer, die Politik sollte dringend in den RStV klare technische Parameter festlegen, mit denen die ÖR ohne Eingriff verbreitet werden müssen, wenn eine Firma in diesem Land als Kabelbetreiber auftreten will. Dazu gehört z. B. die Definition, welche Bitraten SD, HD und zukünftig UHD haben sollen. Für HD bieten sich pro 256QAM-Mux 4 Programme an, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Damit wäre gesichert, dass die ÖR einen diskriminierungsfreien und auch kostenlosen Zugang zum Kabel bekommen, aber auch (und das wäre das Plus für die Anbieter), dass sich die ÖR nicht allzu breit machen (z. B. würden sie bei 3 HDs pro Mux erheblich mehr Platz benötigen und Privatsender verdrängen - das darf auch nicht sein). Man kann nur hoffen, dass nach der BGH-Entscheidung im Juni diese Rahmenbedingungen endlich festgelegt werden. Wir sind nicht mehr im analogen Zeitalter, wo es keine Bitraten und Muxe gab! :streber:
Die Frage aller Fragen lautet: Ist die Politik dafür bereit? Ich würde knallhart behaupten: Nein, sie sind es ganz und gar nicht! Die Lobbyisten (aller Couleur) werden schon dafür sorgen, das es dazu nie und niemals kommen wird. Der Leidtragende wird weiterhin (wie so oft) der Otto-Normal-Kabel-Kunde sein... :mussweg:
Heißt das im Umkehrschluss, du möchtest die Orte, die heute weder Koax noch Glasfaser haben, auf alle Ewigkeit zum Telekom-Klingeldraht verdammen?
Nein, will ich nicht. Allerdings wird kaum ein Telco-Unternehmen dafür sorgen, viel Geld in diesen kleinen Gebieten zu investieren (Irgendwann werden die kleinen Orte komplett verschwinden, da die jüngeren Einwohner in die Städte ziehen, die älteren werden sich eh ihren Schicksal fügen müssen). Das ist heutzutage bereits so und es wird in naher Zukunft genauso bleiben (oder sogar noch schlimmer werden), so schlecht das für die "multimediale und zukunftsträchtige Infrastruktur" in diesen Orten sein mag.
Keine Signatur notwendig, da kein Sky und Vodafone-Pay-TV-Kunde mehr!
Benutzeravatar
DerSarde
Co-Admin
Co-Admin
Beiträge: 15891
Registriert: 17.04.2014, 14:40
Wohnort: Aichach
Bundesland: Bayern

Re: Streit mit ARD/ZDF nun vor dem BGH

Beitrag von DerSarde »

Ich weiß nicht, ob das schon bekannt ist...
Ein durchaus interessantes Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes vom 4.3.2015 in Sachen UM gegen ZDF:
http://www.bverwg.de/entscheidungen/ent ... B6B58.14.0

Die Richter sehen z.B. die Rechtsauffassung von UM, Einspeiseentgelte bekommen zu müssen, als "nicht unhaltbar" an (wegen den Must-Carry-Bestimmungen und aufgrund der Tatsache, dass die ÖR diese Rechtsauffassung bis 2012 mitgetragen haben). Auch drei andere Verwaltungsgerichte haben im Oktober 2014 schon so geurteilt.
Außerdem muss hier der Beklagte (also das ZDF) die Kosten des Verfahrens tragen, was quasi einer Niederlage des ZDF gleichkommt.

Allerdings hat das BVerwG kein endgültiges Urteil gefällt, das ist jetzt Sache des VG Mainz.

EDIT: Das Urteil richtet sich nicht gegen den SWR, sondern gegen das ZDF.
Digitale Programmübersicht für das Kabelnetz von Vodafone

Kabelnetz: voll ausgebaut (862 MHz) mit 1000 Mbit/s
TV: TV Komfort Vielfalt HD Kabelanschluss + Vielfalt HD Extra mit Sagemcom RCI88-320 KDG
Internet: GigaZuhause 250 Kabel mit FRITZ!Box 6490 (kdg)
webskipper
Fortgeschrittener
Beiträge: 151
Registriert: 16.11.2010, 20:25

Re: Streit mit ARD/ZDF nun vor dem BGH

Beitrag von webskipper »

twen-fm hat geschrieben: Exakt. Dem ist nicht viel hinzuzufügen. Ich würde mir vor allem für Großstädte wie Berlin wünschen, das mehr City Carrier zum Zuge kommen und ein besseres Angebot anbieten können, als es momentan die KDG tut.
Das ist äußerst unwahrscheinlich. Das Geld wird mit der letzten Meile verdient und nicht mit dem Backbone. Solange das staatlich gedeckte Monopol existiert, wird sich im Privatkundengeschäft nix tun. QSC weg, Versatel weg, LambdaNet weg usw. usf.
Benutzeravatar
GLS
Helpdesk-Mitarbeiter
Helpdesk-Mitarbeiter
Beiträge: 5962
Registriert: 23.07.2009, 22:22
Wohnort: Würzburg

Re: Streit mit ARD/ZDF nun vor dem BGH

Beitrag von GLS »

Nein, twen-fm meint Anbieter mit eigenen Netzen, nicht solche, die vom großen T abhängig sind. "City Carrier" sind in der Regel regionale Stadtwerke-Töchter und sie gibt es in vielen Städten. Von den vier deutschen Millionenstädten haben drei bereits gut ausgebaute FTTX-Netze, laut Breitbandatlas sind dies: Hamburg mit 71% der Haushalte (Betreiber u. a. willy.tel/wilhelm.tel), Köln mit ebenfalls 71% (Betreiber NetCologne) und München mit 43% (Betreiber M-net). Einzig Berlin hat noch kein solches Angebot, nur ganz kleine FTTX-"Inseln", insgesamt deutlich unter 1%.
Übersicht & Ausbaustand der Vodafone-Kabelnetze in Deutschland
Benutzeravatar
twen-fm
Ehrenmitglied
Beiträge: 35643
Registriert: 28.04.2006, 17:59
Wohnort: Berlin

Re: Streit mit ARD/ZDF nun vor dem BGH

Beitrag von twen-fm »

Und genau das habe ich mit "City Carrier" gemeint. Es ist eine Schande, das Berlin (als Hauptstadt und Millionenmetropole) in diesen Bereich so massiv zurückliegt und es keine wirkliche Alternative im Kabelbereich zu KDG, TC oder Primacom gibt. Das Telekom Kabel-Angebot "TeleVision" spielt hier noch keine große Rolle. Anbieter wie NetCologne, WillyTel/WilhelmTel oder m-net fehlen nun mal in Berlin.
Keine Signatur notwendig, da kein Sky und Vodafone-Pay-TV-Kunde mehr!