reneromann hat geschrieben:@simsi1986:
Es ist aber schon ein Unterschied, ob man Netflix&Co. drosselt, also "legale" Angebote, bei denen auch die Kunden auf die Barrikaden gehen würden -oder- ab man "halblegale" Angebote wie ul/so drosselt.
Für den Traffic selbst spielt es hingegen keine Rolle, ob die Daten von Netflix&Co. oder von Uploaded/ShareOnline & co. stammen.
Wie ich bereits schrieb, gibt ein Segment maximal knapp 900 MBit/s her - wenn also mehr als 900 MBit/s in der Summe aller Kunden übertragen werden sollen, kommt's zwangsläufig zur Überlastung (und damit auch zwangsläufig zur Drosselung ALLER Dienste).
Hier gibt's jetzt aber einen entscheidenden Unterschied:
Die meisten so/ul-Nutzer wollen die Dateien so schnell wie möglich - und so viel wie möglich, belasten also die Leitung dauerhaft deutlich höher als ein Netflix&Co.-Nutzer.
Bei Netflix reichen ca. 10..15 MBit/s aus, damit HD sauber durchkommt - und i.d.R. werden bei Netflix&Co. nicht mehrere Filme gleichzeitig geschaut/geladen. Daher ist dort die Bandbreiten- und Volumennutzung deutlich geringer als bei Jemandem, der dauerhaft lädt. Bei einem 2-Std.-Film kommen bei Netflix&Co. so ca. 10 GB an Daten zusammen - viel mehr nicht - und bei durchschnittlich 10 Mbit/s reicht die Bandbreite pro Segment also für 90 Kunden, die Netflix nutzen.
Bei UL/SO-Nutzern hingegen, die gerne am Rand dessen laden, was möglich ist, ist bei einer 100-MBit/s-Leitung bereits bei 9(!) Kunden im Segment Schluss mit Lustig.
Mit gleicher Argumentation könnte Vodafone ja eines Tages auch sagen: "Wenn sich Spiele-Streaming eines Tages durchsetzt, dann werden wir auch Steam, Origin und Co drosseln, da beim Spiele-Streaming ~ 6 Mbit/s erforderlich sind. Wenn unsere Kunden aber erst xx GB runterladen müssen, dann belastet das die Segmente stärker, zumal ja häufig noch Patches nachinstalliert werden müssen, was beim Spiele-Streaming ebenfalls weg fällt.".
Sorry, aber dafür braucht man keine 100(+) Mbit/s Anschlüsse anbieten. Dann soll es VKD lassen und nur noch max. 50 Mbit/s anbieten, denn für nen Download von Bilddateien braucht man keine 100(+) Mbit/s.
berlin69er hat geschrieben:Ja, das der Server selbst nicht auf Tonga sitzt, ist mir auch klar. Nur, warum jemand dort eine Domain wählt, sollte jedem klar sein. Ich finde es dann nur immer lustig, wie dann von einigen noch das Thema Datenschutz angesprochen wird. Genauso, bei der Verwendung dubioser VPN Dienste.
Letztlich sollte es KDG Wurscht sein, was der User saugt. Aber wie gesagt: ein Filme Sauger, wird sicher nicht vor Gericht ziehen, hingegen ein Netflix User schon. Und ich rede von der Filesharing Drossel, nicht Segmentüberlastung.
Mit gleicher Argumentation könntest Du auch jeden "verurteilen" der via VPN / Proxy Netflix benutzt hat, um Videos aus den USA sehen zu können. War zudem auch nicht ganz legal...
berlin69er hat geschrieben:Das herunterladen, von offensichtlich kopiergeschütztem Material, ist in Deutschland eindeutig strafbar und klar geregelt. Da ist nix Grauzone. Und insbesondere, bei aktuellen Kinofilmen, ist das jedem auch bewusst.
Was strittig ist, ist das sogenannte Streaming, bei dem der Kontent quasi on Air angesehen wird, aber nicht auf die heimische Festplatte gezogen wird. Da streiten sich die Experten, inwiefern das den gleichen Straftatbestand ein füllt, wie das runterladen.
Immer strafbar, ist allerdings das zur Verfügung stellen, des geschützten Inhalts.
Über das Streaming wird evtl. bald neu diskutiert. Ein Gericht in den Niederlanden musste sich mit der Frage befassen, weil die das aber nicht konnten, wurde der Eurpäische Gerichtshof angerufen. Dürfte also bald los gehen mit Gutachten etc. Wenn es dann heißt, dass das illegal sei, dann wird in DE bestimmt wieder heiß diskutiert.