HÜP Erdung FI fliegt raus

[kabelhunter]

Ich würde mal das Eingangskabel vom HÜP abklemmen . Wenn der Fehler dann noch auftritt liegt ein Problem in der Hauselektrik vor .
Wenn nicht deutet es auf einden Fehler im HÜP hin .

[Abraxxas]

Erdströme sind Ausgleichsströme zwischen den einzelnen Erdern - denn das Erdpotential unterscheidet sich je nach umgebendem Material und verwendeten Erder voneinander.
Wenn nun die Installation des Schutzausgleichs nicht korrekt ausgeführt wurde, dann fließt der Ausgleichsstrom über den FI und dieser löst aufgrund des fließenden Ausgleichsstroms aus.

Und diese Erdströme umkreisen also das NE3 Kabel und induzieren sich in selbiges. Interessant.
Nun bleibt immer noch die Frage wie diese Ströme zum FI gelangen. Der hat nämlich keinen Erd- oder PE Anschluss.

[Gebby]

Wie kann ein Gerät das überhaupt nicht an Netzspannung angeschlossen ist ursächlich dafür sein, dass der FI fliegt?

Ein RCD löst auch aus, wenn du PE und Null verbindest, obwohl da eigentlich kein Potentialunterschied vorhanden ist/sein sollte. Das ist auch richtig und auch gut so.

[reneromann]

Erdströme sind Ausgleichsströme zwischen den einzelnen Erdern - denn das Erdpotential unterscheidet sich je nach umgebendem Material und verwendeten Erder voneinander.
Wenn nun die Installation des Schutzausgleichs nicht korrekt ausgeführt wurde, dann fließt der Ausgleichsstrom über den FI und dieser löst aufgrund des fließenden Ausgleichsstroms aus.

Und diese Erdströme umkreisen also das NE3 Kabel und induzieren sich in selbiges. Interessant.
Nun bleibt immer noch die Frage wie diese Ströme zum FI gelangen. Der hat nämlich keinen Erd- oder PE Anschluss.

Ähm... dir ist aber schon klar, dass das Kabel bzw. der Mantel eben jenes NE3-Kabels ein LEITER ist und damit eine LEITENDE Verbindung zu anderen Komponenten innerhalb des Kabelnetzes hat?
Über die NE3-Kabel wird damit sehr wohl eine leitende Verbindung zwischen z.B. dem PA in Haus 1 und dem PA in Haus 2 hergestellt - und aufgrund der Potentialdifferenz zwischen dem PA in Haus 1 (bzw. dem Erder in Haus 1) und dem PA in Haus 2 (bzw. dem Erder in Haus 2) fließt über das NE3-Kabel dann ein Ausgleichsstrom zwischen den beiden Erdern. Dieser Ausgleichsstrom muss nicht groß sein, ebenfalls muss die Potentialdifferenz nicht "riesig" ausfallen - aber das KANN reichen, um bei falscher Verkabelung(!) einen FI auszulösen...

Wie kann ein Gerät das überhaupt nicht an Netzspannung angeschlossen ist ursächlich dafür sein, dass der FI fliegt?

Ein RCD löst auch aus, wenn du PE und Null verbindest, obwohl da eigentlich kein Potentialunterschied vorhanden ist/sein sollte. Das ist auch richtig und auch gut so.

Nicht ganz - ein FI löst nicht aus, wenn man PE mit Neutral (nicht Null!) verbindet - zumindest solange nicht, wie kein Verbraucher hinter dem FI angeschlossen ist. Denn dann KANN kein Strom fließen.
Sobald jedoch ein Gerät hinter dem FI [auch in einem anderen Stromkreis!] angeschlossen wird, wird auch bei einer Verbindung durch Berührung zwischen PE und Neutral der (berührende) Körper zum Spannungsteiler aufgrund der dann folgenden Parallelschaltung zwischen Neutralleiter-FI-(PEN-Auftrennung) und Neutralleiter-(Körper)-Schutzleiter-(PEN-Auftrennung). Und je nach Widerstand beim Übergang kann das durchaus reichen, damit der Fehlerstrom über den Schutzleiter den FI (berechtigterweise) auslösen lässt. Dafür muss noch nicht mal mehr der Schaltkreis selbst bzw. die Sicherung eingeschaltet sein - da reicht es wie gesagt schon, wenn man hinter dem selben FI hängt [und das ist meist der Fall, weil sich hinter einem FI durchaus mehrere Stromkreise befinden können].

[reneromann]

Ich würde mal das Eingangskabel vom HÜP abklemmen . Wenn der Fehler dann noch auftritt liegt ein Problem in der Hauselektrik vor .
Wenn nicht deutet es auf einden Fehler im HÜP hin .

Es muss nicht unbedingt ein Fehler im HÜP sein - es kann auch ein sonstiger Fehler in der Anlage sein [immerhin sieht man auf dem Bild KEINE Verbindung zwischen HÜP und HAV].
Sollte dort auch nur ein Kabel nicht korrekt angebracht worden sein, kann dieses Kabel schon zum Fehler führen.

Vielleicht sollte der "Hobbyelektriker" auch einfach einen Fachmann ran lassen, der sich mit der ordnungsgemäßen Errichtung der Anlage auskennt...
Denn dann wäre die Erdung des HÜP auch nicht in Braun ausgefallen, sondern fachgerecht in grün/gelb - und das auch verbunden mit der Erdung der Basisplatte...

[kabelhunter]

An der Basisplatte ist rechts unten ein grün/gelbes Kabel angeschlossen .

[reneromann]

An der Basisplatte ist rechts unten ein grün/gelbes Kabel angeschlossen .

Und an genau diesen Erdungspunkt sollten(!) normalerweise auch alle anderen Geräte AUF dieser Platte angeschlossen sein...

[Besserwisser]

Sowas passiert oft in Netzen mit Nullung im Hausnetz.
Durch die zusätzliche Rückleitung von Strömen am FI vorbei durch die Erdung der Hausanlage bekommt der FI
eine Unsymmetrie von zu- und abfließenden Strömen und lößt damit aus.
Ursache ist der gemeinsame Null-und Schutzleiter bzw. die Brücken in den Steckdosen.
Damit haben die rückfließenden Ströme nicht nur den Weg über den FI,
sondern auch noch den Weg über den Erdungsbypass der Empfangsanlage.
Multimediageräte mit Metallgehäuse (große TVs, PCs mit TV/Radiokarte usw.) lösen dann den FI aus,
wenn man das geerdete Antennenkabel oder den Schukostecker ansteckt.

Oft hilft dann ein galvanisches Trennglied im Teilnehmeranschlußkabel:

http://www.tki-shop.de/product_info.php ... 0d3a4a5199

[reneromann]

@Besserwisser:
Wenn das der Fall währe, sollte der TE DRINGEND einen Elektriker holen.
Denn klassische Nullung und FI schließen sich gegenseitig aus

Galvanische Trennglieder beheben nämlich das Problem nicht - sie doktern nur an der Ursache herum.

Und nochmal mein Rat an den TE: Bevor du noch lange rumhantierst und den (offensichtlich vorhandenen) Fehler nicht findest, lass lieber einmal den Fachmann kommen.

[Gebby]

Denn klassische Nullung und FI schließen sich gegenseitig aus

Nicht ganz. "Klassische Nullung", das TN-C-Netz, hat leider noch Bestandsschutz, ist in den 6 "neuen" Bundesländern noch weit verbreitet, obwohl es der verlegte Leiterquerschnitt nicht zulässt. Meist ist 2,5mm²-Alu verlegt. Muss ein solches Netz erweitert werden, so kann/muss sehr wohl mit RCDs gearbeitet werden.