Und wenn man die Straße eh erst einmal offen hat, dann kann man auch gleich die Faser bis zum Kunden legen...DerSarde hat geschrieben:[...]Das ist natürlich machbar, dauert aber jahrelang, weil man erstens überall Baugenehmigungen braucht, um buddeln zu dürfen, und weil die Glasfaserstrecken zweitens durchaus länger sind, je nachdem wie weit das CMTS entfernt ist.
De facto ist es doch derzeit so, dass die Zuführung zum CMTS aus einer (oder mehreren) Fasern für Internet/Phone und einer Faser für HF over Glas (=> TV) genutzt wird. Letzten Endes muss dann die ganze HF over Glas-Infrastruktur, die derzeit aus einer gemeinsamen HF-Quelle (der "eigentlichen" Kopfstation gefüttert werden, durch viele einzelne Glas-Leitungen ersetzt werden, die stattdessen die IPTV-Daten zum jeweiligen CMTS zuführen.
De facto ist also eine Umstellung von Broadcast auf Mutlicast auch mit einem (deutlichen) Mehraufwand im Backbone verbunden, der auch erst einmal vom KNB gestemmt werden muss...
IPTV ist aber der Schritt 5 (frühestens), nachdem die Schritte 1 (Ausbau auf 400 MBit/s // 24 DS-Kanäle), Schritt 2 (Analogabschaltung), Schritt 3 (Einführung von Gigabit-Internet über DOCSIS3.0), Schritt 4 (DOCSIS3.1) gegangen sind. Vorher ist IPTV und Gigabit-Internet wirklich nur Prestige für wenige, ausgewählte Leute.Stimmt, es ist noch nicht mal die Hälfte der Haushalte. Bei mir gibt es z.B. auch noch keine 400 Mbit/s, obwohl das Segment selbst abemds nicht mal zur Hälfte ausgelastet ist.Webmark hat geschrieben:400 Mbit/s wird vielerorts noch gar nicht angeboten. Was danach kommt, interessiert mich zum jetzigen Zeitpunkt nicht.
Daher würde ich nicht erst Schritt 3 gehen (Gigabit-Internet bzw. IPTV), sondern erst Schritt 1 (flächendeckender Ausbau auf 400 Mbit/s) und Schritt 2 (Analogabschaltung). Solange diese beiden Schritte nicht erfolgt sind, sollte man gar nicht erst mit Gigabit anfangen, denn das wäre nur Prestige für ne Handvoll Haushalte.
Von einer Einführung von Gigabit-Internet in der breiten Masse sind wir aber noch weit entfernt, insbesondere weil die bisherigen Segmente das vorne und hinten nicht hergeben (und bitte kommt mir nicht mit der Argumentation, dass Downloads mit Gigabit ja viel schneller vonstatten gehen und daher das Segment viel weniger belastet wird -- diese Rechnung würde nur dann funktionieren, wenn a) die Leute nicht mehr Datenvolumen verbrauchen würden und b) die Auslastung gleichmäßig über den ganzen Tag verteilt und nicht stoßweise auftreten würde.)
Das "größte" Problem dürfte die Segmentgröße für Gigabit-Internet sein (de facto reichen selbst bei Nutzung von QAM-4096 bei DOCSIS3.1 die jetzigen 24 DS-Frequenzen gerade so aus, um 2 GBit/s [sehr optimistisch gerechnet] zu übertragen; mit 48 Kanälen [also der Erweiterung auf 1006 MHz plus 6 der 30 analogen Kanäle] wird es mit dann knapp 4 GBit/s DOCSIS-Downstream deutlich entspannter). Jedoch bleibt, solange man nicht auf 204 MHz im Upstream ausbaut, die Anzahl der Upstream-Kanäle das größte Problem, an dem die HFC-Infrastruktur zu knabbern hat. Denn leider begrenzen die jetzigen knapp 60 MHz nutzbare Bandbreite den Upstream zu stark, als dass man auch nur einen adäquaten Upstream für die dann möglichen Downstream-Bandbreiten erreichen könnte.BTW: So ganz nebenbei: Ich behaupte, dass ich in ein bis 1006 MHz ausgebautes Kabelnetz neben 1000 linearen (!) digitalen Programmen in DVB-C (SD, HD, UHD und Radio) auch noch Gigabit-Internet unterbringen kann. Das geht, man muss es nur wollen.
Voraussetzungen sind neben der Analogabschaltung natürlich auch relativ kleine Segmente (z.B. FTTC), ist also alles machbar.