Analogabschaltung bis März 2019

[Knidel]

Alternativ könnte man eben auch das veraltete "Transpondermultiplexing" abschalten und VF-TV über Kabelanschlüsse anbieten. Dann kann man das PoC zumachen und die EdgeQAMs einsparen. Rein technisch betrachtet natürlich.

Dafür erlaubt dieses "veraltete Transpondermultiplexing" variable Bitraten (VBR) mit teilweise hohen Spitzen von 20 Mbit/s (bei HD), während bei IPTV in der Regel auf billiges CBR gesetzt wird. Spitzen will man hier schließlich nicht haben, da es sonst Probleme gibt, wenn der Kunde zu viele Streams gleichzeitig schaut und alle angeforderten Streams zufälligerweise gleichzeitig auf 20 Mbit/s hochgehen ...
Für den Kunden ist es schließlich nicht nachvollziehbar, warum 3 Streams meistens gehen, es aber hin und wieder wieder Probleme gibt. Und der Provider will dem Kunden fest zusagen, dass 3 Streams gleichzeitig problemlos gehen.

[reneromann]

Alternativ könnte man eben auch das veraltete "Transpondermultiplexing" abschalten und VF-TV über Kabelanschlüsse anbieten. Dann kann man das PoC zumachen und die EdgeQAMs einsparen. Rein technisch betrachtet natürlich.

Dann müsste man aber auch im gleichen Atemzug Geräte verteilen, die die Gesamtbandbreite des Segments verarbeiten können...
Denn darauf basiert ja die Annahme, dass man bei VF-TV gegenüber der Ausstrahlung per DVB-C sparen kann - schließlich könnte es ja sein, dass der Datenstrom auf einem Transponder X+1 bereitgestellt wird, den mein Endgerät gerade nicht empfäng, weil es nur X Transponder verarbeiten kann...

Von dem Problem mit der Bandbreite im lokalen Netz mal ganz abgesehen - viele Leute verstehen nämlich auch bei Entertain/IPTV nicht, dass sie gefälligst ein LAN-Kabel zwischen Router und Receiver verlegen sollen und wundern sich dann, wenn es aufgrund von WLAN oder PowerLAN zu Störungen beim Empfang kommt.

[GLS]

OK, da jetzt hier zum 125. Mal die IPTV-Sau durchs Forum getrieben wird, in Kürze meine Meinung bzw. Zusammenfassung dazu:

1. IPTV im Heimnetz (NE5) mit den ganzen Vorteilen hat absolut gar nichts mit DOCSIS-IPTV oder Broadcast-TV (beides ist DVB-C!) im Kabelnetz (NE2-4) zu tun. Alle vorgetragenen Argumente, die eine Forderung nach Umstellung auf DOCSIS-IPTV (und zugleich Abschaltung von Broadcast-TV) mit den Vorteilen im Heimnetz begründen, sind daher abwegig.

2. Wer die Vorteile im Heimnetz, die IPTV sicher bietet, nutzen möchte, kann dies heute bereits am vorhandenen Kabelanschluss mit DVB-C-Empfang tun. Heute bereits? Der war gut! Seit fast 20 Jahren gibt es entsprechende Technik. Damals hat man sich einen alten Rechner genommen, einen DVB-Tuner und eine LAN-Karte eingebaut und fertig. Was ist jetzt eigentlich daran neu und was hindert die IPTV-Beschwörer daran, das längst zu tun?

3. "DVB-IPTV" ist als Standard im Wesentlichen heiße Luft, da es die Technik wie gesagt schon vorher gab.

4. Broadcast-TV ist zwar linear in der Ausstrahlung, in der Nutzung kann es aber sowohl linear als auch non-linear erfolgen. Wie, entscheidet alleine der Nutzer. Dementsprechend ist für non-lineares TV, welch Überraschung, auch kein IPTV im Kabel notwendig.

5. Sollte irgendwann in ferner Zukunft doch Multicast-IPTV als alleiniger Standard im Kabelnetz existieren, gäbe es keine Rechtfertigung mehr für die Zwangsverkabelung mit Kabel-TV eines bestimmten Anbieters. Kein Vermieter dürfte seinen x Mietern die Nutzung eines Anbieters mehr vorschreiben, sondern jeder dürfte seinen Anbieter frei wählen. Meint jemand, so lustige Sachen wie Einspeisegebühren, Qualitätsverschlechterungen und fehlende Sender hätten dann noch Zukunft? So gesehen hätte es wirklich was Gutes, wenn ich auch weiterhin entschieden für den freien Broadcast bin.

Ansonsten stimme ich im Wesentlichen den Ausführungen von reneromann zu. Einige seiner Sätze hätten glatt von mir sein können.

[reneromann]

@GLS:
Danke für die netten Worte - und ja, letzten Endes stimme ich deiner Zusammenfassung zu...

Was den Teil mit der Zwangsverkabelung anbetrifft: Wenn es wirklich soweit kommen würde, wäre ich schneller beim Rosa Riesen als Vodafone das Wort "Kundenbindung" aussprechen kann. Keine 10+ Euro monatlich für qualitätsverschlechtertes Fernsehen, keine Einschränkungen beim Empfang der Sky-Sender (OK, da kann VF primär nichts für, dass Sky nicht mehr Kapazitäten bucht) und vor allem: Keine zusätzlichen Kosten für PayTV am Zweitgerät (ja, das ist bei der Telekom für alle Geräte im gleichen Haushalt sofort mit freigeschaltet - gleiches gilt für Sky)...

[Lutze]

Keine zusätzlichen Kosten für PayTV am Zweitgerät (ja, das ist bei der Telekom für alle Geräte im gleichen Haushalt sofort mit freigeschaltet - gleiches gilt für Sky)...

na nicht ganz, du brauchst einen 2. Recorder/Receiver und dieser 2. Recorder kann nicht aufnehmen, das geht nur über das Hauptgerät. Andereseits hat man aber Zugriff auf die Aufnahmen des Erstgerätes über das Zweitgerät. So oder so ähnlich war das wenn ich mich richtig erinnere.

[DarkNike]

Keine zusätzlichen Kosten für PayTV am Zweitgerät (ja, das ist bei der Telekom für alle Geräte im gleichen Haushalt sofort mit freigeschaltet - gleiches gilt für Sky)...

na nicht ganz, du brauchst einen 2. Recorder/Receiver und dieser 2. Recorder kann nicht aufnehmen, das geht nur über das Hauptgerät. Andereseits hat man aber Zugriff auf die Aufnahmen des Erstgerätes über das Zweitgerät. So oder so ähnlich war das wenn ich mich richtig erinnere.

Ja. Für jeweils 3,95€ kann man sich Zweitgeräte mieten. Alle abonnierten Sender samt Sky sind frei und greift auf die Festplatte vom Erstreceiver zu (Aufnahmen, Timeshift)

[reneromann]

Keine zusätzlichen Kosten für PayTV am Zweitgerät (ja, das ist bei der Telekom für alle Geräte im gleichen Haushalt sofort mit freigeschaltet - gleiches gilt für Sky)...

na nicht ganz, du brauchst einen 2. Recorder/Receiver und dieser 2. Recorder kann nicht aufnehmen, das geht nur über das Hauptgerät. Andereseits hat man aber Zugriff auf die Aufnahmen des Erstgerätes über das Zweitgerät. So oder so ähnlich war das wenn ich mich richtig erinnere.

Ja. Für jeweils 3,95€ kann man sich Zweitgeräte mieten. Alle abonnierten Sender samt Sky sind frei und greift auf die Festplatte vom Erstreceiver zu (Aufnahmen, Timeshift)

Wenn ich mich richtig erinnere, kann auch das Zweitgerät eine Platte haben (dann in der Miete für 4,95 €), ich meine aber Fernprogrammierung geht nur auf dem ersten Gerät (bin mir da aber nicht mehr sicher, welche Einschränkungen das waren).
Und natürlich muss man die Geräte nicht mieten - man kann sie auch kaufen (wobei das natürlich ziemlich sinnfrei ist - einerseits aufgrund des hohen Kaufpreises verglichen zum Mietpreis und andererseits aufgrund der Tatsache, dass die Geräte eben proprietär auch nur für Entertain von der Telekom verwendet werden können).

Jedoch sind die 4,95 € Miete für den Recorder nicht mehr als das, was VF für seinen Recorder/die GigaTV-Box haben will - und die 3,95 € für's Zweitgerät incl. aller PayTV-Sender sind natürlich deutlich günstiger als alle Angebote von VF (und selbst bei Sat bekommt man dafür noch nicht mal die HD+-Basiskarte für den Zweit-TV).

[DarkNike]

Man muss so oder so ein Hauptgerät auswählen und nur die Festplatte dieses Gerätes ist dann nutzbar. Hoffentlich ändert sich das irgendwann.

Und ja, ist viel günstiger. Wenn man bedenkt, was man an Sky zahlen muss, nur um einen zweiten Receiver zu bekommen.

[robert_s]

4. Broadcast-TV ist zwar linear in der Ausstrahlung, in der Nutzung kann es aber sowohl linear als auch non-linear erfolgen. Wie, entscheidet alleine der Nutzer. Dementsprechend ist für non-lineares TV, welch Überraschung, auch kein IPTV im Kabel notwendig.

...aber schlichtweg ineffizient. Wenn die Nutzung primär nichtlinear erfolgt, ist es doch nur noch ein Krampf, das linear zu verbreiten, um es dann mit Caching irgendwie nichtlinear nutzbar zu machen. Wenn man das dann auch noch "aufnehmen" nennt, ist man vollends im 20. Jahrhundert...

Meint jemand, so lustige Sachen wie Einspeisegebühren, Qualitätsverschlechterungen und fehlende Sender hätten dann noch Zukunft?

Für mich sind die nicht einmal Gegenwart Hältst Du das wirklich für ein Geschäftsmodell mit einer langen Zukunft? Was glaubst Du denn, warum die KNB so hinterher sind mit dem Internetausbau...?

So gesehen hätte es wirklich was Gutes, wenn ich auch weiterhin entschieden für den freien Broadcast bin.

Welcher "freie Broadcast"? Schau Dich mal um, was da so verbreitet wird, das ist doch größtenteils verschlüsseltes Zeug, welches nur für einen Bruchteil der Nutzer bestimmt ist. Und dann womöglich noch solche "+1" Kanäle oder gleich "on demand" - krampfhafte Versuche, nichtlineare Inhalte über einen linearen Verbreitungsweg anbieten zu können. Das ist nicht Kunst, das kann weg.

Keine 10+ Euro monatlich für qualitätsverschlechtertes Fernsehen, keine Einschränkungen beim Empfang der Sky-Sender (OK, da kann VF primär nichts für, dass Sky nicht mehr Kapazitäten bucht) und vor allem: Keine zusätzlichen Kosten für PayTV am Zweitgerät (ja, das ist bei der Telekom für alle Geräte im gleichen Haushalt sofort mit freigeschaltet - gleiches gilt für Sky)...

Dir ist aber schon klar, dass Du da nicht anders als ein Verfechter der analogen Ausstrahlung klingst? "Keine zusätzlichen Geräte, keine Neuanschaffungen nötig, mein alter VHS-Rekorder funktioniert noch, keine Probleme mit Smartcards, Modulen, Pairing und vor allem: Keine zusätzlichen Kosten für das 2./3./4./x.-Gerät".

[exkarlibua]

Das ist ja alles rasend interessant, hat aber mit der jetzt anstehenden Analogabschaltung 2018 nichts zu tun.
Könnte man diesen seitenlangen, weltanschaulichen OT-Krempel nicht in einen eigenen Thread verschieben?