Analogabschaltung bis März 2019

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DerSarde
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Re: Analogabschaltung Ende 2018

Beitrag von DerSarde »

reneromann hat geschrieben: 09.01.2018, 22:32Hier hilft wirklich nur eine Verkleinerung der Segmente -oder- der Ausbau auf 204 MHz Upstream/258 MHz Downstream [vielleicht hat man auch deshalb unter 330 MHz alles frei gelassen]...
Du vergisst, dass da unten auf 122 MHz noch der Regionalkanal liegt. Den hat man aufgrund des Pilotsignals bewusst dort gelassen, und mal generell, selbst wenn man den umbelegen hätte wollen, wohin könnte er denn noch?

Außerdem: Im Bereich 166-326 MHz soll ja der DOCSIS 3.1 - Block hin, und teilweise liegt das ja direkt im zukünftigen Upstreambereich. Auch das spricht gegen eine baldige Umrüstung.

Und allgemein finde ich die Umbelegung heute irgendwie dilletantisch, meiner Meinung hat man hier nur zwanghaft versucht, irgendwie das Netz auf Gigabit zu trimmen... aber leider wenig durchdacht. An der Belegung sehe ich jedenfalls noch einige Verbesserungsmöglichkeiten... :roll:
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Re: Analogabschaltung Ende 2018

Beitrag von robert_s »

reneromann hat geschrieben: 09.01.2018, 22:32 Das Problem ist und bleibt dann noch der Upstream - du hast dann einen Faktor von 1:25 zwischen Up- und Download - würde bei einem 1-GBit/s-Tarif maximal 40 MBit/s im Upload bedeuten
In etwa das, was z.B. der US-Provider Cox als "Gigablast DOCSIS 3.1" anbietet - 1Gbps Downstream, 35Mbps Upstream. Wird also schon gemacht.

Aber ist da beim Upstream nicht eh noch Luft drin? Wenn der Bereich 15-65MHz nutzbar ist, wären das doch 50MHz Spektrum. Ein DOCSIS 3.0 Upstream-Kanal ist maximal 6,4MHz breit, also wäre da Platz für 7-8 statt den bisherigen 4.

Alternativ könnte man auch z.B. einen 60MHz DOCSIS 3.1 Block von 5-65MHz "drüberlegen", der die Steuersignale im Bereich 5-15MHz sowie die bisherigen DOCSIS 3.0 Kanäle ausspart, sodass im Idealfall vielleicht 24MHz genutzt werden können. Mit 1024-QAM und 7/8 FEC würde das eine zusätzliche Kapazität von 210Mbps schaffen, also insgesamt die Kapazität verdreifachen.

Wenn das so klappt, erscheint mir ein 1Gbps/100Mbps-Tarif nicht unwahrscheinlich.
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Re: Analogabschaltung Ende 2018

Beitrag von DerSarde »

robert_s hat geschrieben: 09.01.2018, 22:51Aber ist da beim Upstream nicht eh noch Luft drin? Wenn der Bereich 15-65MHz nutzbar ist, wären das doch 50MHz Spektrum. Ein DOCSIS 3.0 Upstream-Kanal ist maximal 6,4MHz breit, also wäre da Platz für 7-8 statt den bisherigen 4.
Für den DOCSIS 3.0 Upstream ist aber nur der Bereich 30-65 MHz vorgesehen, was maximal 5 Upstreams ergibt.
Alternativ könnte man auch z.B. einen 60MHz DOCSIS 3.1 Block von 5-65MHz "drüberlegen", der die Steuersignale im Bereich 5-15MHz sowie die bisherigen DOCSIS 3.0 Kanäle ausspart, sodass im Idealfall vielleicht 24MHz genutzt werden können. Mit 1024-QAM und 7/8 FEC würde das eine zusätzliche Kapazität von 210Mbps schaffen, also insgesamt die Kapazität verdreifachen
Warum drüberlegen? Nimm einen DOCSIS 3.1 - Block von 15-39 MHz, und 4 DOCSIS 3.0 - Upstreams von 39-64,6 MHz, dann sollte das schon gehen.
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Re: Analogabschaltung Ende 2018

Beitrag von robert_s »

DerSarde hat geschrieben: 09.01.2018, 22:43 Und allgemein finde ich die Umbelegung heute irgendwie dilletantisch, meiner Meinung hat man hier nur zwanghaft versucht, irgendwie das Netz auf Gigabit zu trimmen... aber leider wenig durchdacht. An der Belegung sehe ich jedenfalls noch einige Verbesserungsmöglichkeiten... :roll:
Auf den ersten Blick sieht das nicht so "schön sortiert" aus, wie man sich das nach einer solchen Umbauaktion wünschen würde. Auf den zweiten Blick, mit den Erläuterungen von TAC, sieht es mir aber danach aus, dass man alles "ausgeknautscht" hat, ohne gleichzeitig zu viel zu riskieren, was Pilotkanäle, Telemetrie, Resonanzfrequenzen und reservierte Kanäle angeht. Aus technischer Sicht hätte man sich sicherlich mehr "Risikofreude" gewünscht, aber wenn der Betriebswirt ein striktes Budget vorgibt, was nun einmal leider nicht hergibt, dass man die Grenzen austestet und womöglich Technikereinsätze provoziert, um das Kabelnetz umzubauen, dann kommt vielleicht das heraus.

Klar wäre es schön gewesen, wenn man gerade dieses relativ kleine Pilotgebiet genutzt hätte, um da mal ein wenig zu experimentieren, ob man die reservierten Kanäle nicht etwas optimieren kann, aber letztlich ist der Kosten/Nutzen-Effekt da ehrlicherweise schon fraglich.

Und dass die Kanalbelegung nun etwas "unordentlich" ist, stört ja nur die wenigen Menschen, die sich damit befassen. Den Geräten, sowie den Kunden, welche die Geräte nur benutzen, ist das egal.
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Re: Analogabschaltung Ende 2018

Beitrag von robert_s »

DerSarde hat geschrieben: 09.01.2018, 22:55 Für den DOCSIS 3.0 Upstream ist aber nur der Bereich 30-65 MHz vorgesehen, was maximal 5 Upstreams ergibt.
Wo hast Du das her? Im DOCSIS 3.0 PHY Standard steht im Annex B (EuroDOCSIS):
The CM MUST support operation over the Standard Upstream Frequency Range of 5-65 MHz, edge to edge.
Sonst würde es übrigens auch keinen Sinn ergeben, EuroDOCSIS-Kabelmodems mit Unterstützung für bis zu 8 Upstream-Kanäle zu bauen, wie die Fritz!Boxen 6490 und 6590 und zahlreiche andere...
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Re: Analogabschaltung Ende 2018

Beitrag von DerSarde »

robert_s hat geschrieben: 09.01.2018, 23:03Und dass die Kanalbelegung nun etwas "unordentlich" ist, stört ja nur die wenigen Menschen, die sich damit befassen. Den Geräten, sowie den Kunden, welche die Geräte nur benutzen, ist das egal.
Mir geht es nicht um das unordentliche, so kann die ruhig sein. Allerdings ließe sich auch mit Berücksichtigung von Pilotsignalen, WoWi-Signalen etc. noch einiges rausholen (ohne weitere Änderungen am Netz), damit sie effizienter wird.

Und mit dilettantisch meine ich z.B. die Belegung von 114-130 MHz mit DVB-C / VoD? Was hat das da unten zu suchen, wenn es mittelfristig eh weg muss? So muss da halt in der Zukunft nochmal umgestellt werden, obwohl man das locker schon jetzt hätte machen können, z.B. indem man die Zahl der DOCSIS 3.0 - Downstreams nicht erweitert hätte.


Diese Erweiterung der DOCSIS 3.0 - Downstreams auf 32 regt mich sowieso auf, weil sie den konsequenten Glasfaserausbau und damit Verkleinerung der Segmente wieder nach hinten schiebt. So leert man das Segment zwar kurzfristig, aber eben nur um lächerliche 24%, und die werden auch sehr schnell wieder aufgefressen sein durch neue Kunden. Eine einzige Segmentierung kann ein Segment hingegen bei gleichbleibender DS-Zahl um bis zu 80% (!) leeren. Sprich man behebt durch die Aufschaltung weiterer DS zwar kurzfristig mal die Symptome, aber nicht die Ursache, womit man am Ende doch beim Glasfaserausbau steht, nur eben später. :roll:

Kleines Beispiel: Nehmen wir ein kleines Segment mit 300 WE. Bei 1,05 Gbit/s Bandbreite bedeutet das rechnerisch 3,5 Mbit/s pro Kunde (ziemlich wenig, soll auch nur der Veranschaulichung dienen). Nehmen wir jetzt die Varianten vom Ausbau:
- Ausbau auf 32 DS: 1,38 Gbit/s Bandbreite -> 4,6 Mbit/s pro Kunde
- Segmentierung in 5 Segmente bei 24 DS: 1,05 Gbit/s Bandbreite -> 17,5 Mbit/s pro Kunde
Wie man sieht, erreicht man mit einem Ausbau der DS fast nichts bzgl. Bandbreite und wird auch nicht lange anhalten. Letztlich bedeutet das, dass nur Segmentierungen den Ausbau voranbringen. :streber:


Letztlich liegt der Ursprung des Ganzen aber schon in 2005, als man entschieden hat, statt auf 862 nur auf 630 MHz auszubauen, sprich ohne jegliche Verlegung von Glasfaser und ohne Verkleinerung von Segmenten.
Das rächt sich nun seit 2012, als man auf einmal doch auf 862 MHz ausbauen musste (und zwar wohl teurer als damals), da sonst weder viele HD-Sender noch mehr als 100 Mbit/s angeboten hätten werden können. :wand:
Aber auch da wollte man in vielen Orten möglichst billig neue Kapazitäten schaffen, in einigen Orten hat man z.B. nur im Bereich 642-698 neue Downstreams aufgeschaltet, um dort dann 200 Mbit/s anbieten zu können. Die Segmente hingegen wurden aber eben nicht verkleinert. Folge: Inzwischen muss in diesen Orten aufwändigst mit Glasfaser ausgebaut werden, da das Segment hoffnungslos überlastet ist. Und genau sowas befürchte ich nach der Analogabschaltung nun auch, wenn nur auf mehr DS gesetzt wird als auf mehr Segmentierungen. :roll:
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Re: Analogabschaltung Ende 2018

Beitrag von DerSarde »

robert_s hat geschrieben: 09.01.2018, 23:10Sonst würde es übrigens auch keinen Sinn ergeben, EuroDOCSIS-Kabelmodems mit Unterstützung für bis zu 8 Upstream-Kanäle zu bauen, wie die Fritz!Boxen 6490 und 6590 und zahlreiche andere...
Hm, und warum nutzt man den Bereich 15-30 MHz dann nicht schon seit Jahren? Laut deiner Aussage wäre das ja kein Problem gewesen...
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Re: Analogabschaltung Ende 2018

Beitrag von robert_s »

DerSarde hat geschrieben: 09.01.2018, 23:19
robert_s hat geschrieben: 09.01.2018, 23:10Sonst würde es übrigens auch keinen Sinn ergeben, EuroDOCSIS-Kabelmodems mit Unterstützung für bis zu 8 Upstream-Kanäle zu bauen, wie die Fritz!Boxen 6490 und 6590 und zahlreiche andere...
Hm, und warum nutzt man den Bereich 15-30 MHz dann nicht schon seit Jahren? Laut deiner Aussage wäre das ja kein Problem gewesen...
Was die Kabelmodems angeht, offensichtlich nicht. Ob es in den Kabelnetzen irgendetwas gibt/gab, was der Nutzung im Wege stand, kann vielleicht jemand wie @TAC beantworten...
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Re: Analogabschaltung Ende 2018

Beitrag von DVB-T-H »

DerSarde hat geschrieben: 09.01.2018, 20:12
DVB-T-H hat geschrieben: 09.01.2018, 20:10Man hätte, um die Platzverschwendung einzuschränken, diese Programme auf E38 legen sollen, da dieser nur mit QAM64 belegbar ist.
Das geht nicht. In Thüringen ist dieser Kanal bereits auf S23 eingespeist und auch mit QAM256 schon relativ voll, zumal noch ein sechster und siebter lokaler HD-Sender dort geplant ist. MDR Thüringen HD hätte dort daher wohl keinen Platz mehr:
https://helpdesk.kdgforum.de/sendb/belegung-97.html
Nach der Analogabschaltung wird der S23 dort dann auf E36 geschoben.
Oh, das wusste ich nicht. Vielen Dank!
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Re: Analogabschaltung Ende 2018

Beitrag von robert_s »

DerSarde hat geschrieben: 09.01.2018, 23:18 Diese Erweiterung der DOCSIS 3.0 - Downstreams auf 32 regt mich sowieso auf, weil sie den konsequenten Glasfaserausbau und damit Verkleinerung der Segmente wieder nach hinten schiebt. So leert man das Segment zwar kurzfristig, aber eben nur um lächerliche 24%, und die werden auch sehr schnell wieder aufgefressen sein durch neue Kunden. Eine einzige Segmentierung kann ein Segment hingegen bei gleichbleibender DS-Zahl um bis zu 80% (!) leeren. Sprich man behebt durch die Aufschaltung weiterer DS zwar kurzfristig mal die Symptome, aber nicht die Ursache, womit man am Ende doch beim Glasfaserausbau steht, nur eben später. :roll:
Du übersiehst den Kostenfaktor. Frequenzen im Kabelnetz umzuwidmen kostet so gut wie nichts, Segmentierungen sind sauteuer. Und in einem Wettbewerbsumfeld, wo die Konkurrenz auch zusieht, wie sie möglichst billig ihr Bestandsnetz ausquetscht, kann man sich kein "schönes" Netz leisten.

Und was das Kundenwachstum angeht, wäre wohl schon Faktor 2 eine Errungenschaft - bei Faktor 4 ist eh Schluss. Also dafür tut es eine Kapazitätsverdoppelung locker. Dann noch die zunehmende Nutzung und die schnelleren Tarife, und die Verdreifachung tut es erst mal. Nicht der "auf Jahre ausgesorgt" Sprung, aber der "möglichst kostengünstig für neue Kunden und Tarife aufgerüstet" Schritt.