Analogabschaltung bis März 2019

[DerSarde]

Bei mir im Netz sind viele lokal einwandfrei in Stereo empfangbare Radios (analog und DAB) in MONO (!) eingespeist - soviel zur Grundversorgung und dem Plattformstandard von VFKD. Sind die im Pilotgebiet nun digital eingespeisten lokalen Radios alle in Stereo?

Die digitalen Einspeisungen der Lokalsender dürften alle in Stereo sein. Und auch analog müssten die Radiosender bei Vodafone eigentlich alle in Stereo eingespeist werden, da man bereits vor drei Jahren die Zuführung umgestellt hat. Seitdem werden die Sender nicht mehr terrestrisch zugeführt, sondern über das Backbone.

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg bzgl. der Einspeisung von DAB+. Inwieweit eine Verpflichtung zur Einspeisung (Must Carry) der DAB Sender besteht, stellt eine interessante Frage dar. Sie sind in vielen Gebieten zumindest mit einer Außenantenne "ortsüblich" empfangbar.

Ich denke nicht, dass es da irgendeine Verpflichtung besteht. Einige Programme sind in manchen Bundesländern zwar Must Carry, aber das sind meist jeweils nur die großen Privatsender und die aktuell über UKW empfangbaren Lokalsender. Von DAB+ ist da noch keine Rede.
In Bayern lautet das Gesetz (Paragraf 35 BayMG) z.B.

(2) 1Solange in einer Kabelanlage Hörfunkprogramme in analoger Technik verbreitet werden, sind jedenfalls die auf gesetzlicher Grundlage für Bayern veranstalteten Programme in ihrem jeweiligen bestimmungsgemäßen Versorgungsgebiet einzuspeisen. 2Die Landeszentrale teilt dem Betreiber die jeweiligen Programme mit. 3Im Übrigen trifft der Betreiber die Belegungsentscheidung nach Maßgabe der allgemeinen Gesetze. 4 Art. 16 Abs. 1 bleibt unberührt.

Diese auf gesetzlicher Grundlage für Bayern veranstalteten Programme sind die des BR, Antenne Bayern und die über UKW verbreiteten Lokalsender. Weitere Sender, die nur über DAB+ senden, sind also nicht verpflichtend einzuspeisen.

Immerhin ist bei mir im Netz Augsburg der DAB+-only-Sender "Smart Radio" analog eingespeist, also ganz unmöglich ist es nicht. Nur muss aktuell halt der Sender wollen.

[DerSarde]

Indem Du 3 DOCSIS-Kanäle "geklaut" hast. Ohne Klauen und ohne Änderungen an der bestehenden Kanalbelegung könnte man vielleicht auch D90, D98 und D106 für DVB-C nutzen. Dann hättest Du für DVB-C nicht nur einen, sondern gleich 4 neue Muxe im Raster.

Ja, die hab ich "geklaut", andere DOCSIS-Kanäle aber optimiert, dass am Ende fast das gleiche an Bandbreite rauskommt.
Und auf die D90, D98 und D106 hab ich bewusst das Pilotsignal bzw. die Telemetrie und KEIN DVB-C gesetzt, da der Bereich <262 MHz ja frei von DVB-C sein sollte.

Außerdem, wenn die beiden Signale irgendwo den UKW-Bereich stören sollten, kann man sie sicherlich auch mal kurzzeitig abschalten, um die strahlende C-Linie aufzuspüren und das Netz dicht zu machen (gerne dann auch mal systematisch, um künftig Ingress in den DOCSIS 3.1 - Upstream zu vermeiden).
Wenn aber DVB-C-Muxe da drauf wären, würde das nicht gehen.

[spooky]

Glaubt ihr ehrlich die Belegung wird sich noch ändern? Ich denke nicht.
Jetzt wurde in den Testregionen umgestellt und dann sollen die noch mal alle einen Suchlauf machen weil das letzte Bundesland dann volldigitialisiert worden ist?

[DerSarde]

Glaubt ihr ehrlich die Belegung wird sich noch ändern? Ich denke nicht.
Jetzt wurde in den Testregionen umgestellt und dann sollen die noch mal alle einen Suchlauf machen weil das letzte Bundesland dann volldigitialisiert worden ist?

Nein, glaub ich auch nicht, da bin ich ganz ehrlich. Nur finde ich die neue Belegung halt nicht effizient genug, und sage deshalb, wie man es möglicherweise besser hätte lösen können.

Außerdem: Der D122 ist doch trotzdem noch da unten eingespeist, sprich irgendwann, wenn der auch mal umbelegt wird, müssen die Kunden in den Testregionen sowieso nochmal einen Suchlauf starten...

[DerSarde]

Hm, wenn ich jetzt aber so darüber nachdenke, könnte doch Platz für 19-20 neue HD-Sender entstehen, was mehr wäre als bei UM.

Die ganzen lokalen (HD-)Sender, die aktuell auf 458 MHz eingespeist sind, werden zukünftig ja auf die 594 MHz wechseln. Wenn wir jetzt doch mal davon ausgehen, dass es in Thüringen auf diesem Kanal nicht mehr als 5 Lokalprogramme in HD werden, könnte dort auch noch MDR Thüringen HD und labor14 mit drauf.
Dann hätte man einigen Platz auf 458 MHz geschaffen, was grundsätzlich ja ein ÖR-Kanal ist.

Konkret wäre dann folgendes an Platz vorhanden:
- 418 MHz: 1 HD-Sender
- 458 MHz: 2-3 HD-Sender
- 474 MHz: 1 HD-Sender
- 570 MHz: 5 HD-Sender
- 578 MHz: 3 HD-Sender
- 586 MHz: 7 HD-Sender
Insgesamt wären das dann 19-20 freie Plätze...

[spooky]

Das Problem dieser Lokalsender:
Nicht jedes Bundesland hat einen Haufen dieser Lokalsender

[reneromann]

Für DOCSIS 3.1 Downstream sehe ich keine Notwendigkeit, einen gesamten Block von 192 MHz gleich beim Start zu haben. Auch bisher wurden die Downstream-Frequenzen langsam hinzugefügt und von 64 QAM auf 256 QAM umgestellt. So kann ein 192 MHz DOCSIS 3.1 Downstream-Block z.B. irgendwo bei 600 MHz anfangen und von den bisherigen Downstreams teilweise unterbrochen sein.

Da sehe ich als wahrscheinlichsten nächsten Ausbauschritt eigentlich einen zweiten 144MHz Frequenzblock von 862-1006MHz, der knapp 1Gbps zusätzliche Kapazität bringen würde - alle DOCSIS 3.1 Modems der ersten Generation unterstützen 32xDOCSIS 3.0 + 2xDOCSIS 3.1.

Wobei ein von DOCSIS-3.0-Trägern "durchlöcherter" 192-MHz-ODFM-DOCSIS3.1-Kanal natürlich längst nicht so effizient ist, wie ein "reiner" 192-MHz-OFDM-Kanal.
Und ja, es ist möglich, dass einzelne Kanäle als dem 192-MHz-DOCSIS3.1-Block mit DOCSIS-3.0-Signalen "belegt" werden, jedoch dürfen dann die entsprechenden Subcarrier des OFDM-Signals natürlich nicht genutzt werden -und- das CMTS muss sicherstellen, dass zwischen der spektralen Kante eines jeden DOCSIS-3.0-Signals und des nächsten Subcarriers immer mind. 1 MHz Abstand gelassen wird...
Und damit sinkt natürlich die spektrale Effizienz des DOCSIS-3.1-OFDM-Signals (zu Gunsten der "eingebetteten" DOCSIS-3.0-Kanäle) ab...

Und was den Upstream anbetrifft: Da liegt die maximale Bandbreite bei 95 MHz für einen einzelnen Upstream-Kanal - wobei man natürlich auch deutlich kleiner sein kann...
Es ginge also (theoretisch), die jetzt verwendeten 4 DOCSIS-3.0-Kanäle PLUS einen entsprechend kleinen DOCSIS-3.1-Kanal gleichzeitzig zu nutzen...

Und zum Thema Empfang:
DOCSIS-3.1-Geräte [sowohl Kunden-"Modems" als auch CMTS] müssen im DOCSIS-3.0-Modus mind. 32x8 beherrschen.
DOCSIS-3.1-Geräte [sowohl Kunden-"Modems" als auch CMTS] müssen im DOCSIS-3.1-Modus mind 2x2 beherrschen.

Ob jedoch im Mischbetrieb 32x8 und 2x2 -ODER- 32x8 und 1x1 minimal gefordert ist, kann ich der Spezifikation gerade nicht entnehmen.
Mich würde es nicht wundern, wenn 32x8 + 1x1 ausreichend ist, um die Spec zu erfüllen...

Mit etwa 4Gbps/300Mbps Segmentkapazität sollte man vorerst in keinem Segment mehr Überlast haben.

Weißt du das -oder- hoffst du das nur?
Außerdem musst du auch immer beachten, dass durch den Ausbau -und- die einhergehende Freischaltung höherer Geschwindigkeiten natürlich auch die Segmentbelastung steigen wird.
Gerade wenn ich mir -in Anbetracht der 500/50er-Tarife- vorstelle, dass der 1-GBit/s-Tarif dann 100 MBit/s im Upload bekommt, dann wird's schnell wieder schön kuschelig - zumal einige Leute dann wahrscheinlich auf die (blöde) Idee kommen, ihren Server doch zu Hause zu hosten...

[DerSarde]

Das Problem dieser Lokalsender:
Nicht jedes Bundesland hat einen Haufen dieser Lokalsender

Drum wird die 594 MHz auch in einigen Gebieten ganz oder fast ganz leer sein, in anderen Gebieten braucht es aber eben den ganzen Kanal...
Immerhin wird so Platz auf 458 MHz frei.

[Johut]

Um mehr Platz in den Netzen zu schaffen, sollte man als Nächstes die Doppel- oder wenn man SKY mit einbezieht- die 4-fach Einspeisung ( 2x SD und 2xHD) verschiedener Sender beenden. Ziel sollte es sein, die SD-Einspeisung möglichst schnell abzuwickeln. Beginnen könnte man mit den PAY-TV-Sendern. Zuerst einmal müssten die "Alt"-Abos welche noch auf reiner SD-Übertragung basieren (z.b. ältere Sky Abos und Kabel Digital Home) mit neuen Receivern versorgt werden, sofern diese nicht schon über einen modernen Flat-TV mit Moduleinschubmöglichkeiten verfügen. Ich weiß nicht wie viele dieser alten Verträge noch aktiv sind, aber die Anzahl dürfte überschaubar sein. Danach könnte man alle PAY-TV-Sender in SD abschalten. Dies würde schon enorm viel Bandbreite freigeben. In einer nächsten Stufe sollte die Doppeleinspeisung von Programmen, welche sowohl von VFKD als auch von SKY angeboten werden beendet werden. Man kann auch auf einem Kanal mit beiden Codierungen arbeiten. In der nächsten Phase sollen dann die noch übrigen SD-Sender, von denen es auch eine HD-Version im Kabel gibt, nach und nach abgeschaltet werden. Die Privatsender seien zwar noch bis 2023 zur Einspeisung Ihres Programmes in uncodiertem SD verpflichtet, aber im Jahr 2023 wird wohl kaum noch jemand SD schauen. Alternativ könnte die HD-Verschlüsselung dieser Sender aufgehoben werden da HD mittlerweile praktisch schon Standard ist. Denke, dass die codierte HD-Übertragung von Nicht-PAY-TV ohnehin keine Zukunft mehr hat, zumindest was die Übertragung via Kabel und Terrestrik betrifft. Dies können wir den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten verdanken, welche eine Codierung generell ablehnen. Bei der Sat-Übertragung könnte dies aus lizenzrechtlichen Gründen allerdings anders aussehen.

[spooky]

@Johut
Das SD Digutal Home Paket von VFKD kann eingestellt werden, da gebe ich dir recht.
Jedoch das SD Paket von Sky geht schlecht, da diese immer noch Starter vermarkten, da sind nur SD Sender im Paket.