Johut hat geschrieben: 27.01.2021, 19:06
Die Kabelnetze wurden einst auch gezogen, um einen öffentlichen Auftrag zu erfüllen, die Verbreitung von Hörfunk- und TV-Programmen. Dies scheint jedoch immer mehr in den Hintergrund zu rücken. Selbst die linearen Fernsehprogramme weisen immer mehr auf ihre Mediatheken hin, welche ja auch im Streaming arbeiten.
Ja, das war zu einer Zeit, als es über eine Dachantenne im optimalen Fall ca. sechs Programme (ARD, ZDF, Drittes Programm, ein anderes Drittes Programm, DDR 1 und DDR 2) zu empfangen waren.
Zu dieser Zeit konnte man sich auch nicht mal so eben eine Satellitenschüssel an den Balkon schrauben; für den Betrieb einer solchen bedurfte es einer Genehmigung des zuständigen Fernmeldeamts, welche jährlich neu beantragt, begründet, und teuer bezahlt (ca. 200 DM, das war zu der Zeit etwa der Gegenwert von Lebensmitteln für vier Wochen, ausreichend für eine vier-köpfige Familie, inkl. einer täglichen warmen Mahlzeit mit Fleisch) werden. Dazu kam dann noch einmalig der Anschaffungspreis für eine solche Anlage, der bei ca. 2500 DM (für eine einfache Anlage mit einem Fernseher) lag. Dann musste die betriebsbereite Anlage auch noch vom Fernmeldeamt geprüft und abgenommen werden, Kosten ca. 600 - 800 DM.
Im Vergleich dazu kostete die Gebühr für einen Kabelanschluss (Gemeinschaftsantenne Deutsche Bundespost) ca. 3,80 DM monatlich / 45,60 jährlich. Dieser bot quasi die gleiche Programmvielfalt (anfangs ca. 12 - 15 Sender) wie eine Satelliten-Empfangsanlage zu einem deutlich günstigeren Preis; der Hausanschluss kostete damals ca. 100 - 180 DM einmalig.
Kann man mit der heutigen Zeit und den vorhandenen Möglichkeiten der Infrastruktur absolut nicht mehr vergleichen…