Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Hier wird über alle möglichen Medienthemen diskutiert, hauptsächlich Fernsehthemen, die nicht allein (oder gar nicht) Vodafone Kabel Deutschland bzw. Vodafone West betreffen.
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cka82
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Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von cka82 »

cka82 hat geschrieben: 06.10.2024, 12:25 Die Quoten von Amado, Belli, Biedermann haben aber gezeigt, dass es sinnfrei gewesen wäre, der Sendung noch mehr Zeit zu geben. Es sind mit jedem Tag, den die Sendung lief, weniger Zuschauer geworden und hätte man wie geplant alle 10 Folgen laufen lassen, wäre es wohl irgendwann im kaum noch messbaren Bereich angekommen. Also wieder mal sinnlos Rundfunkgebühren zum Fenster rausgeworfen. Ich fand die Sendung schon beim ersten Einschalten nach bereits wenigen Minuten so dermaßen belanglos und langweilig, dass ich weggeschaltet habe. Der für die Sendung verantwortliche WDR möchte die restlichen Folgen irgendwann nochmal zeigen.
Den Platz hat der WDR jetzt doch sehr schnell gefunden : Vom 14.10.-18.10. und 21.10.-25.10. laufen alle 10 Folgen von Amado, Belli, Biedermann (also auch die 3 bereits im Ersten gelaufenen Folgen) im WDR Fernsehen. Jeweils von 11:05-11:55.

https://www.fernsehserien.de/amado-bell ... ndetermine
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Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von cka82 »

twen-fm hat geschrieben: 09.10.2024, 21:12
Dsss der Privatsenderverband sich über Streichungen und Kürzungen bei den öffentlich-rechtlichen Sendern freuen, ist natürlich klar, weil man dann weniger Konkurrenz hat und dann mehr Zuschauer bleiben für den vielfachen Mist, den die Privaten senden.
In der Tat. Ich möchte mal diese sogenannte Vielfalt mal konkret am Beispiel Berlin mal kurz verdeutlichen:

Egal, was man(n) über den rbb haltet, aber wenigstens bemühen sie sich um eine regionale Berichterstattung, aber was läuft denn konkret beim sogenannten Hauptstadtsender tv.berlin? Es ist echt schwierig dort überhaupt noch den Überblick zu behalten, denn wenn ich an den Sendebetrieb zu Kirch, Soravia oder auch Springer-Zeiten denke, dann hatte das Programm wenigstens eine Struktur, so u.a. Moderatoren in den Nachrichtensendungen, Wetteransager, Frühstücks-TV, Call-In-Sendungen usw. Heute sehe ich da irgendwelche Dauerwerbesendungen, Übernahmen von dubiosen Drittanbietern ("Die chinesische Stunde", "Esoterik-" oder "Gesundheits-Berater", Tichy´s Diskussionsrunde usw.)... :roll:

Seit die Godd Media dort am Start ist, wurde alles gekürzt und verändert wofür die "Vorgänger" wenigstens bekannt waren und tv.berlin wird nur noch als ein absolutes Low-Budget-Dauer-Wiederholungs- und Rotations-Programm seit Jahren betrieben. Während es früher einen richtigen und ausführlichen Teletext gab, das Sendeschema in den Fernsehzeitschriften sowie den Stadtmagazinen und Tageszeitungen abgebildet wurde, ist heute das alles "Schnee von Gestern"...geschweige denn vom fehlenden EPG oder der immer noch nicht vorhandenen HD-Übertragung im Kabelfernsehen (den Livestream lasse ich mal beiseite). Das ist mehr als peinlich für den "Hauptstadtsender", selbst der kleinste (um diesen Begriff mal überspitzt darzustellen) "Dorfsender" sendet inzwischen in HD! :streber:

Daher die (sicher mehr als berechtigte) Frage an den VAUNET:

Wo ist denn im Fall von tv.berlin die Vielfalt der privaten Programme, die dieser Verein gebetsmühlartig runterbetet, vorhanden? Kein Hahn würde danach krähen, wenn tv.berlin eines Tages endgültig die Segeln streichen sollte! :nein:
In NRW gibt es eh keine "private Vielfalt" mehr, da ist ja nur noch Studio 47 übrig und das liegt auch nicht daran, dass es zu wenig Zuschauer gegeben hätte oder der böse WDR zu stark ist. Center TV Düsseldorf z.B. war beliebt, wurde aber von der Rheinischen Post eingestellt, weil man sich auf digitale Inhalte fokussieren wollte. Studio 47 läuft, weil das Sendegebiet klein ist, man nur wenig neues Programm pro Tag hat (das dafür aber zur Kernsendezeit, wenn die meisten Zuschauer einschalten) und noch zusätzliche Leistungen für externe Kunden anbietet. Und "verstärkter Regionalisierungsauftrag für die ARD-Anstalten", das ist die Kernkompetenz der ARD-Anstalten, das worauf die Zuschauer gerade Wert legen und was am meisten eingeschaltet wird.
Auch das Gejammer über ARD Plus und ZDF Select, ist doch gut, wenn die Sender noch eine andere Einnahmequelle haben, und nicht alles nur vom Rundfunkbeitrag abhängt. Und ich glaube nicht, dass ARD Plus und ZDF Select irgendeinen Einfluss darauf haben, wie stark oder schwach Joyn oder RTL+ gebucht werden. Joyn und RTL+ haben beide genügend Kunden.

"Eingestellt werden sollen nach dem VAUNET-Willen vor allem solche Sender (TV + Radio), "die sich nicht wesentlich von privaten Angeboten unterscheiden".

Es wäre schlimm, wenn das so wäre, wenn sich die Spartensender von ARD und ZDF nicht wesentlich vom privaten Angebot unterscheiden würden. So tief sind die ÖR dann doch nicht gesunken und unterscheiden sich dann doch noch sehr deutlich von den Privaten mit ihren intellektuell anspruchsvollen Bauer sucht Frau, Germany's Next Topmodel, Joko und Klaas, DSDS und Dschungelcamp "Premiumformaten" :hirnbump: :kotz: .
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Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von V0DAF0N3 »

cka82 hat geschrieben: 09.10.2024, 16:09 Dann sollen halt ARD und ZDF alle Zahlen genau auf den Tisch legen, die müssen ja schließlich genau wissen, was wie ausgegeben wird, muss ja irgendwo festgehalten sein. Dann braucht man auch nicht zu schätzen, sondern kann dann ganz klar sagen, hier wird zu viel ausgegeben und da nicht.
Ja, klar, so blöd werden die sein und sich selbst ins eigene Fleisch schneiden. Dass es jetzt so kommt ist ja nun wirklich nicht die Schuld von ARD und ZDF, die Politik hat es sich einfach zu leicht gemacht.
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Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von cka82 »

Es gibt auch eine Petition "Fakten statt Fake News: ARD und ZDF schützen !", die sich gegen jegliche Senderstreichungen mit dem Argument ausspricht, dass ein zuverlässiger öffentlich-rechtlicher Rundfunk in Zeiten von rechtsextremen Fakenews wichtig wäre und eine Streichung vieler ÖR Sender eine Gefahr für die Demokratie darstelle.
Bisher hat man 316884 Unterzeichner.

https://aktion.campact.de/keine-kuerzun ... rd-und-zdf
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Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von V0DAF0N3 »

Die Petition bei https://innn.it/3sat ist jetzt bei 125.722.

Aber Millionen von Bürgern werden sich vermutlich weniger bis gar nicht mit dem Reformpapier der Länder befassen. Und es müssen letzlich alle Landtage zustimmen, bis die Novelle in Kraft tritt. Sachsen-Anhalt berät das Thema als einziges Bundesland auch noch gesondert, weswegen ich davon ausgehe, dass eine Zustimmung einfach so nicht erfolgen wird. Fraglich ist auch, was die Kommission aus den Beiträgen der Petenten macht, die sich zum Reformpapier zu Wort gemeldet haben.
cka82 hat geschrieben: 09.10.2024, 16:09 Dann sollen halt ARD und ZDF alle Zahlen genau auf den Tisch legen, die müssen ja schließlich genau wissen, was wie ausgegeben wird.
Hab mal online geschaut. Exemplarisch für den MDR. Der weist das übersichtlich im aktuellen Geschäftsbericht aus. Berechnet aus dem monatlichen Rundfunkbeitrag. Die Hörfunkprogramme sind mehr oder weniger Kleinst- und Centbeträge:

1 Cent MDR TWEENS
1 Cent MDR SCHLAGERWELT
2 Cent MDR KLASSIK
7 Cent MDR SPUTNIK
21 Cent MDR JUMP
24 Cent MDR KULTUR
30 Cent MDR AKTUELL
31 Cent MDR SACHSEN-ANHALT
32 Cent MDR THÜRINGEN
35 Cent MDR SACHSEN

Rundfunkbeitrag_MDR_2021_2022.png
(c) MDR
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Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von cka82 »

Das zeigt aber eindeutig : Die so groß gepriesene Reform, die die Länder vorhaben ist eigentlich sinn- und wertlos, kaum bis gar kein Spareffekt, und man wird insgesamt eher für weniger als für mehr Akzeptanz in der Bevölkerung sorgen.
Das Sinnvollste wäre eigentlich, die Reformvorschläge komplett zu verwerfen und nochmal bei 0 anzufangen.
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Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von V0DAF0N3 »

cka82 hat geschrieben: 11.10.2024, 17:12 Das zeigt aber eindeutig : Die so groß gepriesene Reform, die die Länder vorhaben ist eigentlich sinn- und wertlos, kaum bis gar kein Spareffekt, und man wird insgesamt eher für weniger als für mehr Akzeptanz in der Bevölkerung sorgen.
Das Sinnvollste wäre eigentlich, die Reformvorschläge komplett zu verwerfen und nochmal bei 0 anzufangen.
Und gerade im Osten dieser Republik (aber auch im Westen) gibts gerade im Pressebereich kaum Vielfalt beim Lokaljournalismus. Viele Zentralredaktionen die nicht regional verankert sind und es geht nur nach Wirtschaftlichkeit und deshalb ist das ein ganz niedriges Niveau der Pressevielfalt. Sollten doch froh sein, dass der MDR z. B. noch da ist und berichtet (was die Leute sich ja immer wünschen). Aber man könnte ja auch mal auf eine Tafel malen, welche Formate man überhaupt je Anstalt ausstrahlt und packt das in ein Schema, dass weniger Sender als Grundlage hat. Man verzichtet auf Wiederholungen und strukturiert neu. Aber wenn ich Sender wäre, würde ich einfach klagen und mein Recht holen (haben die ja in der Vergangenheit auch gemacht).
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Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von V0DAF0N3 »

Man könnte auch Beiträge zu einem Thema nur einmal produzieren, wenn es um Kosteneffizienz geht. Wenn man mal sieht, wie viele Beiträge die Sender allein zu diesem Thema erstellt haben, würde es doch auch genügen, wenn man das einmal zusammenfasst und aus allen Regionen Stimmen dazu einfängt.
Bei sowas könnte man auch sparen.

https://www.ardaudiothek.de/episode/br2 ... /13770895/
https://www.br.de/nachrichten/deutschla ... nt,UQcUFt2

Auf DWDL.de gibt es einen Artikel zu den Stellungnahmen der Sender, die erwartungsgemäß Korrekturbedarf sehen.

https://www.dwdl.de/nachrichten/99971/r ... turbedarf/
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Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von V0DAF0N3 »

Die Beteiligungsfrist ist abgelaufen und erwähnen möchte ich noch, dass der ARD-Vorsitzende Kai Gniffke gesagt hat auf die Frage eines Journalisten, ob er mit Erhöhung des Rundfunkbeitrages oder ohne kalkuliert, dass er mit der von der KEF vorgeschlagenen Erhöhung kalkuliere und dass es keinen Plan B dazu gebe.
Aber das sagt die ARD beispielsweise in ihren Sendungen so offensiv nicht. Da wird eher den Leuten ein schlechtes Gewissen eingeredet, dass doch mit der Reduzierung geliebter Sendungen zu rechnen sei. Würde man gleich sagen, dass man die den Sendern zustehende Beitragserhöhung einklagen wird, könnte man sich diese Aufregung komplett sparen.
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Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von Amadeus63 »

Dann werden eben die Gebühren erhöht und es bleibt fast alles wie gehabt, also viel Lärm um nichts...
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