Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Hier wird über alle möglichen Medienthemen diskutiert, hauptsächlich Fernsehthemen, die nicht allein (oder gar nicht) Vodafone Kabel Deutschland bzw. Vodafone West betreffen.
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Alex-MD
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Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von Alex-MD »

DVB-T-H hat geschrieben: 22.11.2024, 09:51 Heißt Grundversorgung Mindestversorgung?
Für mich irgendwie schon, oder wo soll sie anfangen und wo aufhören? Kann ich das was ich für mich unter Grundversorgung sehe denn einklagen?
Muss Vodafone die Verschlüsselung der privaten abschaffen wenn der ein oder andere es als Grundversorgung sieht?
cka82
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Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von cka82 »

Anstatt einer grundlegenden Änderung, wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk finanziert wird, bleibt weiter das KEF-Prozedere. Allerdings mit einer neuen Regelung :

"Liegt die empfohlene Erhöhung zwischen 0 und 2 Prozent, müssen 3 Länder widersprechen
Liegt die empfohlene Erhöhung zwischen 2 und 3,5 Prozent, müssen 2 Länder widersprechen
Liegt die empfohlene Erhöhung zwischen 3,5 und 5 Prozent, muss 1 Land widersprechen
Liegt die empfohlene Erhöhung über 5 Prozent, ist in jedem Fall eine staatsvertragliche Festsetzung erforderlich (aktuelles Verfahren)"

"Sollte der Fall eintreten, dass genügend Bundesländer der KEF-Empfehlung widersprechen, kommt es allerdings zu der etwas kuriosen Situation, dass dann wieder das aktuelle KEF-Verfahren greift. Heißt: Alle 16 Landesparlamente müssen zustimmen. "

https://www.dwdl.de/nachrichten/100501/ ... n_aendern/

Fragt sich, wo da jetzt wirklich eine Verbesserung ist und ob das nicht wieder zu denselben Problemen führt wie bisher.

Währenddessen wird in der Schweiz der Rundfunkbeitrag im Gegensatz zu Deutschland auch wirklich reduziert : Von CHF 335 bis 2029 auf CHF 300, etvl. wenn eine Abstimmung Erfolg hat, sogar bis auf CHF 200 runter.

https://www.dwdl.de/nachrichten/100509/ ... e_stellen/
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V0DAF0N3
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Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von V0DAF0N3 »

Wenn man den Beitrag senken wollte, könnte man auch den Bestandteil, der auf die Landesmedienanstalten entfällt, z. B. durch die private Rundfunkwirtschaft finanzieren lassen. In Bayern läufts doch ziemlich gut, dann müsste das nicht die Allgemeinheit tun.

Verwendung-des-Rundfunkbeitrags-Aufteilung-100~_ts-0e295f_v-varxl.jpg
Verwendung-des-Rundfunkbeitrags-LRA-100~_ts-5d1f79_v-varxl.jpg
Verwendung-des-Rundfunkbeitrags-Dritte-100~_ts-2fd0b8_v-varxl.jpg
Verwendung-des-Rundfunkbeitrags-Gemeinschaftsaufgaben-100~_ts-0abf26_v-varxl.jpg
Verwendung-des-Rundfunkbeitrags-Das-Erste-100~_ts-152dfa_v-varxl.jpg
(c) ARD

https://www.ard.de/die-ard/Verwendung-d ... trags-100/
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cka82
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Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von cka82 »

V0DAF0N3 hat geschrieben: 22.11.2024, 21:41 Wenn man den Beitrag senken wollte, könnte man auch den Bestandteil, der auf die Landesmedienanstalten entfällt, z. B. durch die private Rundfunkwirtschaft finanzieren lassen. In Bayern läufts doch ziemlich gut, dann müsste das nicht die Allgemeinheit tun.
Da der Anteil für die LMAs nur 1,9% des Beitrages ausmacht, wird das kaum bis keinen Einfluss auf die Beitragshöhe haben. Die ARD hingegen erhält fast 70%, da hätten Veränderungen erheblich mehr Einfluss auf die Beitragshöhe.
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Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von V0DAF0N3 »

cka82 hat geschrieben: 22.11.2024, 22:16 Die ARD hingegen erhält fast 70%, da hätten Veränderungen erheblich mehr Einfluss auf die Beitragshöhe.
Das ist doch klar. Ich habe ja nur das Argument der Politik aufgegriffen, dass z. B. Herr Söder sagt, dass Beitragserhöhungen den Leuten nicht zuzumuten seien. Also hätte es der Politik doch frei gestanden, die Kosten anders umzulegen und den Beitrag somit zu senken. Dass auch die Sender sparsam wirtschaften sollen, versteht sich von selbst. Es ist jede Seite verantwortlich. Die Politik träumt jahrzehntelang vor sind hin und die Sender sind sich ihrer Sache sicher. Also läufts erstmal. Und jetzt kommen die mal auf die Idee, hier eine Beitragsbremse einzuziehen, ohne aber zuvor gescheit den Auftrag umzudefinieren. Also schieben sich die Beteiligten gegenseitig den Schwarzen Peter zu. Insgesamt ist es für keine Seite gesichtswahrend und würdig, wie gerade gehandelt wird.
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V0DAF0N3
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Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von V0DAF0N3 »

Mehr als dreißig Berufsverbände wollen nun mehr vom Kuchen von ARD und ZDF. In einem Offenen Brief beschreiben sie aus ihrer Sicht aktuelle Probleme in der Branche - und fordern konkrete Maßnahmen zur Verbesserung. Offenbar klemmt es beim Geld.
In einer "Problemanalyse" hält man fest, dass die Auftragsvergabe um 25 bis 30 Prozent zurückgegangen sei, Etats trotz Teuerung nicht angehoben worden seien, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die Branche wechseln und Produktionsfirmen aus den unterschiedlichsten Bereichen sterben. "Es soll aussehen wie Netflix, aber nur einen Bruchteil davon kosten", heißt es etwa in Bezug auf die Budgets.
Die Verbände, zu denen unter anderem AG Dok, der Deutsche Drehbuchverband (DDV), die Deutsche Akademie für Fernsehen, der Bundesverband Regie (BVR), Pro Quote Film oder auch VRFF Freie – Vereinigung der Rundfunk-, Film- und Fernsehschaffenden gehören, fordern von den Verantwortlichen einen "konstruktiven Dialog", um aktuelle Probleme und Herausforderungen in der Branche anzugehen. Man müsse "gemeinsam eklatanten Missständen entgegentreten".

https://www.dwdl.de/nachrichten/100554/ ... d_und_zdf/
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Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von cka82 »

Geld ist aber eben genau das, wovon die Öffentlich-Rechtlichen zukünftig weniger zur Verfügung haben werden, weil sie ja einsparen müssen. Und Auftragsvergabe zurückgegangen, ja warum wohl. Die goldenen Zeiten, wo ARD und ZDF scheinbar unerschöpfliche Geldtöpfe hatten, sind halt vorbei. Ich finde sowieso, dass v.a. die ARD immer noch zu viel Geld für "Eventproduktionen" ausgibt (also sowas wie Charité oder Babylon Berlin). Solche Produktionen sollte man sich zukünftig sparen, da sie viel Geld verschlingen und das bei wechselhaftem Zuschauerinteresse.
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Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von V0DAF0N3 »

Vor allem fragt man sich, wozu es Aufsichtsgremien gibt, wenn diese offenbar nach Belieben informiert werden. Im April verkündete MDR-Programmdirektor Klaus Brinkbäumer den Verzicht seines Postens nach knapp drei Jahren. MDR-Intendant Ralf Ludwig zollte Brinkbäumer damals „allerhöchsten Respekt und Dank für den vorzeitigen Verzicht auf seine Position als Programmdirektor Leipzig.“ Trotzdem erhält Brinkbäumer weiterhin sein Gehalt von 219.000 Euro im Jahr. Und zwar bis zum Ende der 2021 vereinbarten Amtszeit im Januar 2026. Wie kann es sein, dass ein Programmdirektor seinen „vorzeitigen Verzicht“ bekannt gibt und trotzdem vergütet wird? Das fragt sich auch MDR-Rundfunkrat-Mitglied Stefan Gebhard. Der Rundfunkrat ist eigentlich die oberste Programmaufsicht des Senders und laut einem Bericht der Magdeburger Volksstimme wurden die Mitglieder erst nachträglich von der Fortzahlung in Höhe des Gehalts informiert. Der genaue Arbeitsauftrag für Brinkbäumer sei unklar und Gebhardt erwartet, dass Programmdirektion und Intendanz den Umfang dem Gehalt entsprechend klar benennen.
Die Frage nach der Gegenleistung für die Gehaltszahlungen blieben bereits im Oktober im MDR-Programmausschuss laut einer Bild-Meldung unbeantwortet. Und auch in der Sitzung des darauffolgenden Rundfunkrates gab sich Intendant Ralf Ludwig demnach äußerst schmallippig, als gefragt wurde, was der ehemalige Programmdirektor seit 1. Mai 2024 denn nun für sein vieles Geld mache. Intendant Ludwig erklärte darauf lediglich, dass Brinkbäumer monatlich einen Arbeitsnachweis an den juristischen Direktor Jens-Ole Schröder abliefere. In der Tat taucht Brinkbäumer mittlerweile häufiger in öffentlich-rechtlichen Medien auf, sei es als Experte bei der US-Wahl, einem Auftritt bei „Hart aber Fair“ oder der Moderation des MDR Riverboat. Der Tageszeitung teilte der MDR mit, dass es eine „verantwortungsbewusste gemeinsame Entscheidung im MDR mit Blick auf die gegenwärtigen Rahmenbedingungen und strategischen Weichenstellungen“ gewesen sei, die bisherige Gehaltshöhe weiterzuzahlen. Immerhin habe Brinkbäumer einen fortbestehenden Vertrag.
https://www.digitalfernsehen.de/news/me ... t-1126165/
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Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von cka82 »

Der SWR wird neben der eigenen, der von BR, vom SR und vom hr jetzt auch die Sendeabwicklung des WDR übernehmen.

"In der Vergangenheit hatte jede Landesrundfunkanstalt der ARD eine eigene Sendeabwicklung. Im Rahmen der bereits 2017 begonnenen ARD-Strukturreform sollten diese Einrichtungen in insgesamt vier Sendeabwicklungen bundesweit gebündelt werden. Tatsächlich hat die ARD die Reformvorgaben jetzt zum Abschluss dieses Teilprojekts der Strukturreform übererfüllt, weil es künftig in der ARD nur noch zwei kooperierte Sendabwicklungen "Süd" und "Nord-Ost" für die dritten Programme geben wird. So können in den Jahren 2025 bis 2028 insgesamt 32 Mio. Euro eingespart werden."

"Durch die Kooperation werden auch Synergie-Effekte im Personalaufwand erreicht."

https://www.dwdl.de/nachrichten/100588/ ... cklung_ab/
https://www.presseportal.de/pm/29876/5919154
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Re: Einschnitte bei ARD und ZDF geplant

Beitrag von V0DAF0N3 »

cka82 hat geschrieben: 28.11.2024, 14:49 Der SWR wird neben der eigenen, der von BR, vom SR und vom hr jetzt auch die Sendeabwicklung des WDR übernehmen.

https://www.dwdl.de/nachrichten/100588/ ... cklung_ab/
Es ist ja ganz prima, wenn die ARD nun schlagartig in der Lage zu sein scheint, Millionenbeträge einzusparen. Es suggeriert dem Endverbraucher, dass an irgendeiner Stelle sich ein kleiner Geldberg anzuhäufen scheint. Umgelegt auf alle Beitragszahler führt dies faktisch zu keiner Senkung des Rundfunkbeitrags, die sich vielleicht manche erhoffen. Ergo, die ARD kann aufgrund ihrer Größe hohe Summen einsparen, der Einzelne merkt davon aber letztlich nichts, weil es sich im Beitragssatz nicht bemerkbar macht. Und vermutlich deshalb nehmen Menschen der ARD nicht ab, zu sparen.