Warum nicht IPTV von KDG ?

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Informationen zu HDTV im Kabelnetz von Vodafone gibt es im Helpdesk!

Bei Empfangsproblemen lohnt sich u.U. ein Blick in diesen Thread bzw. in den dort verlinkten Helpdesk-Artikel.


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Igge
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Re: Warum nicht IPTV von KDG ?

Beitrag von Igge »

Jokel hat geschrieben:Jetzt wo KDG diese schnellen Internetverbindungen von 60 - 100 mbitss ausbaut, wäre das doch ideal für alle.
Platz für HDTV müsste es da doch genug geben?
Wozu denn das? HDTV wird doch über den konventionellen Weg bestritten. Warum soll ich mir mit IPTV Probleme ins Haus holen,
die so gar nicht vorhanden sind? Nur weil andere mit Klingeldrähten TV übertragen wollen, muss man diesen Blödsinn auch mitmachen?
Und Streamen kann man über die Internetleitung - denke da an Mediathek etc.

IPTV ist imho nur eine Notlösung, solange es noch nicht mittels FTTH erfolgt. Und daran arbeitet auch KDG. Es werden vom Tap schon
TWIN-Koax-Kabel zu den Teilnehmern verlegt. Stelle die Frage nochmal in ca. 7 Jahren.
nightmaro
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Re: Warum nicht IPTV von KDG ?

Beitrag von nightmaro »

MB-Berlin hat geschrieben:
Newty hat geschrieben:Omnidirektional strahlendes WiFi wird bei allen anderen IPTV-Diensten neben der Telekom offiziell als nicht unterstützt gebrandmarkt.
Und auch dort funktioniert es nur, weil T-Home-Entertain immer noch ein Nischenprodukt ist.

MB-berlin
Eine Million Kunden nenne ich nicht unbedingt eine Nische. Nur weil es gegen den Kabelanschluss vermarktet wird, heißt noch lange nicht, daß es schlecht ist ;)

Wenn ich mir die Bundesligakonferenz auf Entertain anschaue, sehe ich, wohin es geht. Und im Gegensatz etwa zu Sky kann T-Home jedes Bundesligaspiel in HD sehen, wenn man will.
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VBE-Berlin
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Re: Warum nicht IPTV von KDG ?

Beitrag von VBE-Berlin »

nightmaro hat geschrieben:Nur weil es gegen den Kabelanschluss vermarktet wird, heißt noch lange nicht, daß es schlecht ist ;)
Das hat auch keiner behauptet.

Nur benutzen div. THE-Besteller den TV-Anschluss gar nicht. Er war eben "dabei".
Technisch gesehen hat die Telekom in vielen großen Häusern massive Probleme das Signal in die Wohnung zu bekommen.
Das Übersprechen zwischen den Doppeladern wird zu groß, so dass man nicht alle Wohnungen versorgen kann.

Nicht ohne Grund forderte der Telekom-Chef den Zugang zu den Leitungsnetzen im Haus, damit er im Haus sein Signal auch über die Antennenleitungen in die Wohnungen verteilen kann.

Zugegeben kommen zu mir natürlich nur die Kunden, bei denen THE nicht funktioniert. Da das aber einige sind, kann man daraus aber schon schlussfolgern, dass es auch nicht immer und überall richtig funktioniert.
nightmaro hat geschrieben:Wenn ich mir die Bundesligakonferenz auf Entertain anschaue, sehe ich, wohin es geht.
Da bin ich mal auf die technische Umsetzung gespannt. Wie das funktionieren soll, damit man die Highlights sieht und alle ausgewählten Spiele in einen gleichmäßigen Verhältnis, ist mir unklar. Ansonsten von der Ankündigung her eine schöne Sache.
Wie viele Jahre hat die T-Kom noch die IPTV-Rechte am Fußball? Was kommt danach? Es soll ja ein Komplettpaket an Rechten verkauft werden. Das wird spannend.
Igge hat geschrieben:Es werden vom Tap schon
TWIN-Koax-Kabel zu den Teilnehmern verlegt.
Twin-Koax klingt für den Laien erst mal nach 2 Antennenleitungen. In Wahrheit ist es aber ein Koaxkabel mit einer zweiten "Kabelhülle", in die später ein Lichtwellenleiter bis in die Wohnung eingeblasen werden kann. Solche Kabel werden in Berlin auch schon verlegt.

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Re: Warum nicht IPTV von KDG ?

Beitrag von nightmaro »

MB-Berlin hat geschrieben: Technisch gesehen hat die Telekom in vielen großen Häusern massive Probleme das Signal in die Wohnung zu bekommen.
Das Übersprechen zwischen den Doppeladern wird zu groß, so dass man nicht alle Wohnungen versorgen kann.
Die Kupferkabelstrecke wird bei VDSL so kurz gehalten, daß die Effekte durch Übersprechen reduziert werden. Bis zum großen Verteilerkasten auf der Straße läuft ja alles in Glasfaser, nur die letzten Meter sind noch Kupfer. Normales 100-Mbit-Ethernet erlaubt ja auch größere Entfernungen mit hoher Datenrate zu überbrücken.

Und zum Thema Entertain, schau es dir an. Dank Multicast ist da Einiges möglich. Nur diese rückwärtsgewandte Kritik und gefühlte Miesmacherei finde ich nicht gut. Immer nur neue Technologien zu bashen führt nur zu technischem Stillstand.
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Re: Warum nicht IPTV von KDG ?

Beitrag von VBE-Berlin »

nightmaro hat geschrieben:Die Kupferkabelstrecke wird bei VDSL so kurz gehalten, daß die Effekte durch Übersprechen reduziert werden.
Deshalb schrieb ich ja "in großen Häusern". Auf die Höhe der Häuser hat die Telekom keinen Einfluss.
nightmaro hat geschrieben:Normales 100-Mbit-Ethernet erlaubt ja auch größere Entfernungen mit hoher Datenrate zu überbrücken.
Normales 100Mbit-Kabel ist Twisted-Pair und geschirmt! Telefonkabel weißt beide Eigenschaften nicht auf!
nightmaro hat geschrieben:Nur diese rückwärtsgewandte Kritik und gefühlte Miesmacherei finde ich nicht gut.
Ist es in dem Fall aber nicht. Es treten technische Probleme auf, auch wenn Du sie nicht wahr haben willst.
nightmaro hat geschrieben:Immer nur neue Technologien zu bashen führt nur zu technischem Stillstand.
Das liegt mir völlig fern. Aber neue Technologien sind nicht immer auch gut und voll einsatzfähig.

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Re: Warum nicht IPTV von KDG ?

Beitrag von Newty »

Die ganzen DVB-Standards brauchen keinen Multicast. Das im Vordergrund gelagerte Verfahren, die Bildkompression und die Software, sind erstmal vom Medium unabhängig.
Was macht DVB eigentlich? Es ist eine Signalverbreitung, die von einem Punkt an theoretisch beliebig viele Empfänger ein Signal verbreitet(Broadcast), daher sind Verschlüsselungen wie Smartcards notwendig. Ich kann mir nicht aussuchen, was die Bandbreite an meinem Anschluss verbraucht. Der große Vorteil am Breitbandkabel ist jedoch, dass ich richtig schön viel Bandbreite habe.

Dazu im Gegensatz IP: Hier wird ein Signal erstmal Punkt zu Punkt übertragen. Es ist auch möglich, einen Paketstrom an mehrere zu senden(Broadcast), hier wird allerdings im gesamten vom Broadcast betroffenen Netzteil Bandbreite verbraucht. Hierbei verbraucht das Signal in jedem "betroffenen" Netzsegment einmalig Bandbreite. Das Signal wird somit zum Empfänger gedrückt, also könnte man von einem Push sprechen. Ich bekomme alle Signale, ob ich will oder nicht und mein Anschluss wird durch diese Signale belegt und die von mir nutzbare Bandbreite wird beschnitten. Dafür kann ich mit der richtigen Hardware auch Programme empfangen, die ich nicht bezahle ;)
Eine andere Variante wäre das bewusste "Ziehen", also ein Pull: Hierbei frage ich konkret den von mir gewünschten Strom an, es entsteht erneut in jedem Netzsegment Bandbreitenbelegung, nicht aber in Netzsegmenten, die nichts damit zu tun haben. Mein Nachbar kommt das Signal nicht im ggs zum Broadcast. Wenn man Nachbar nun allerdings das selbe schaut, belegt er erneut Bandbreite. Deswegen sind unter anderem die Datenströme der ÖR zur WM zusammengebrochen. Eine Zugangskontrolle ist ohne Probleme möglich.
Genau hier springt Multicast ein: Ich sage der Netzinfrastruktur, welche Ströme zu mir durchgestellt werden und das Netz zweigt diesen Strom zu mir ab(sehr vereinfacht gesprochen). Somit werden Flaschenhälse ideal umschifft, da das selbe Inhaltsignal pro Segment nur einmalig gesendet wird. Zugangskontrolle ist ebenfalls möglich, da eine Anforderung des Datenstroms ohne Probleme abgewiesen werden kann.

Das Problem, welches jedoch im Kabelnetz auftritt, ist die Einteilung in Kanäle, welches im TK-Netz so nicht auftritt. Mein Modem horcht bspw. auf Kanal 1, das meines Nachbarn auf Kanal 2. Wir beide schauen ARD über Multicast und IPTV. Die Folge daraus wäre: jeder von uns belegt Bandbreite auf seinem Kanal und damit haben wir doppelte Payload im Netz, die bei ordinärem DVB nur einmal angefallen wäre. Lediglich ein Receiver mit Modem statt Tuner könnte dagegen ankommen, aber ist sowas sinnvoll?

Abschließend kann man also sagen:
IPTV hat auch im Kabel Berechtigung, ein vollständiger Übergang von DVB auf IPTV ist jedoch nicht sinnvoll. Kanäle, welche nur von einer sehr kleinen Anzahl an Personen(Sprachpakete, Erotik, ...) gesehen werden, könnten Mittelfristig ins IPTV wandern(Mittelfristig bei der KDG mit Technik heißt "irgendwann"). Damit steht dann mehr Bandbreite für IP-Dienste generell zur Verfügung. Ich denke, wenn eine solche Variante kommt, wird der Kunde jedoch nicht dazu gezwungen, Ethernet neu zu legen, sondern es kommt der Receiver mit Modem....

Auf was basiert eigentlich die tolle Konferenz von Entertain?
  • Ein Hauptstrom an Daten in HD, das eigentliche Bild
  • Mehrere kleine Ströme an Daten, die für die Bilder unten verantwortlich sind
  • Ein Signalstrom für jedes Spiel, der den Spannungsbogen mit Spitzen(Tore) abbildet.
Der Rest ist Algorithmus und Signalumschaltung.

Um das selbe mit DVB zu machen, brauchen wir also... Software... Und einen Receiver mit 2-3 Tunern(ein Tuner steht auf dem Konferenzkanal, auf dem alle Bildströme für die Piktogramme und die Steuerdaten laufen, auch den Kommentar könnte man hier unterbringen. Der zweite auf dem HD-Kanal, der gerade gesehen wird, der evtl. vorhandene dritte ist dann für nahtloses Umschalten zuständig). Da ja nicht jeden Tag Fußball ist, sind diese Kapazitäten dynamisch zu füllen, mit zum Beispiel VoD der zweiten Generation(Herunterladen, Speichern und auf verlangen vorzeigen), mit genügend Anpassung könnte man dann auch einen DOCSIS-Strom nach dem Spiel auf dem Kanal wieder aufblasen...
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Re: Warum nicht IPTV von KDG ?

Beitrag von twen-fm »

Wie viele Jahre hat die T-Kom noch die IPTV-Rechte am Fußball? Was kommt danach? Es soll ja ein Komplettpaket an Rechten verkauft werden. Das wird spannend.
Die Rechte sind (wenn ich mich nicht irre), parallel zu den Rechten die Sky hält vergeben worden, so dass der Ablauf der IPTV-Rechte für den Magenta Riesen gleichzeitig mit denjenigen von Sky ablaufen müsste.
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Re: Warum nicht IPTV von KDG ?

Beitrag von VBE-Berlin »

Ok, dann muss sich die Telekom bemühen, um bis zum 30.06.2012 noch genug Kunden zu locken.
Allen, die jetzt abschließen, kann die Telekom also noch nicht einmal garantieren, dass sie während der gesamten Vertragsdauer auch Fußball-Bundesliga schauen können.

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Re: Warum nicht IPTV von KDG ?

Beitrag von twen-fm »

So sieht es aus...und wer weiss, wie die "Premium Pay TV Welt" hierzulande in zwei Jahren aussehen wird. :roll:
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