Auch Kabel Deutschland oder nur KMS möglich?

[overturn]

Hallo,

ich habe folgendes Problem: Ich bin Ende letzten Jahres umgezogen und hatte davor einen Internet- und Telefonvertrag bei Kabel Deutschland. Mir wurde gesagt, dass im neuen Haus kein Anschluss von Kabel Deutschland möglich ist, weil eine zentrale Satellitenanlage von KMS (Kabel- und Medienservice München - macht auf mich den Eindruck eines zweitklassigen Hinterhofkabelnetzbetreibers) betrieben wird, die auch ein hausinternes Kabelnetz aufgebaut haben.

KMS hat im Rahmen einer Miet- und Betriebsvereinbarung auch die Verkabelung hier im Haus und in meiner Wohnung übernommen. Ein Eigentümer hat jedoch exklusiv einen Kabel Deutschland Anschluss legen lassen was bedeutet, dass im Keller zusätzlich ein Übergabepunkt von Kabel Deutschland ist. Aus diesem Grund komme ich auch nicht so leicht aus meinem Vertrag heraus, da es ja technisch möglich wäre. Der KDG Techniker meinte allerdings, dass er die Verkabelung in meine Wohnung nicht verändern darf. Die Hausverwaltung behauptet, dass auch das vorhandene Leerrohr in meine Wohnung nicht von KDG genutzt werden darf, da KMS ein Durchleitungsrecht hätte.

Der Vertrag mit KMS läuft noch einige Zeit, daher kann ich momentan wohl nichts machen. Aber wenn der Vertrag ausläuft müsste es doch möglich sein diesen auch nur für meine Wohnung zu kündigen und auf KDG umzusteigen, oder?
Da baulich nichts verändert wird und der bereits vorhandene Übergabepunkt genutzt wird kann es doch nicht sein, dass dazu zwingend die Eigentümergemeinschaft zustimmen muss?

Ich bekomme nur noch widersprüchliche Aussagen und möchte einfach mal wieder schnelles Internet und HD-Sender

[Newty]

(Kabel- und Medienservice München - macht auf mich den Eindruck eines zweitklassigen Hinterhofkabelnetzbetreibers)

Jedem sein Weltbild, KDG ist da eher ein Drittklassiger Konzern. Also ich finde das KMS-Angebot garnicht so schlecht. Was stört daran denn? Und Internet von cablesurf klingt nun auch nicht gerade schlecht, auf jeden Fall ist es im höchsten Tarif 10€ billiger als KDG, oder ist das nicht bei dir Verfügbar?

Der KDG Techniker meinte allerdings, dass er die Verkabelung in meine Wohnung nicht verändern darf.

Wenn das Kabelnetz der KMS wirklich gehört, ist das richtig. Wenn aber eine einzelne Stichleitung in die Wohnung liegt, kann es sein, dass diese nicht zum Gemeinschaftseigentum gehört und daher der Wohnung zuzurechnen ist. Dann wäre ein Umlegen der Leitung - ohne Installationsarbeiten im Keller - theoretisch möglich.

Die Hausverwaltung behauptet, dass auch das vorhandene Leerrohr in meine Wohnung nicht von KDG genutzt werden darf, da KMS ein Durchleitungsrecht hätte.

Solche Vereinbarungen sind gültig. Über Nutzung von Gemeinschaftseigentum entscheidet die Eigentümergemeinschaft. Dort kann auch die exklusive Nutzung von Wegen für einen Zulieferer beschlossen werden.

Der Vertrag mit KMS läuft noch einige Zeit, daher kann ich momentan wohl nichts machen. Aber wenn der Vertrag ausläuft müsste es doch möglich sein diesen auch nur für meine Wohnung zu kündigen und auf KDG umzusteigen, oder?

In der Regel sind solche Ideen nicht durchsetzbar, da die KNBs dort unflexibel reagieren. Ganz oder garnicht - Vermarktungstechnisch sind solche Mischbauten ein Albtraum. Servicetechnisch auch.

Da baulich nichts verändert wird

Das einziehen einer Leitung ist m.E. eine bauliche Veränderung. Die evtl. nötige Aufrüstung des Übergabepunktes von KDG ist eine genehmigungspflichtige Veränderung. Muss ein Kabel zwischen den beiden Übergabepunkten gezogen werden? Dann auf jeden Fall bauliche Veränderung.

[overturn]

Hallo Newty,

der Übergabepunkt und KDG Verstärker ist ja schon im Keller vorhanden. Nur das eben nur eine einzige Wohnung damit versorgt wird. Es müsste auch laut KDG-Techniker kein neuer Verstärker etc. montiert werden.

Leider bekomme ich auch kein Internet über Cablesurf, weil KMS hier nur eine Satellitenanlage betreibt. Das "Kabelnetz" verbreitet also nur das Sat-Signal innerhalb der Anlage. Momentan ist ein DSL Anschluss mit etwa 3000kbits über die Telefonleitung das höchste was möglich ist.

Laut Vertrag ist das Netz Sternförmig aufgebaut. Die Leerrohre gehören nicht KMS, sondern lediglich das Kabel in meine Wohnung. Ich hätte halt gern, dass es einfach an den KDG Verstärker 10 cm weiter angeschlossen wird - oder eben einfach das Kabel ausgetauscht wird

[Newty]

Laut Vertrag ist das Netz Sternförmig aufgebaut. Die Leerrohre gehören nicht KMS, sondern lediglich das Kabel in meine Wohnung.

Wie gesagt, ein Durchleitungsrecht kann man tatsächlich so vergeben. Ich würde gerade in Unterverteilungen auch darauf bestehen, die Rohre exklusiv zu nutzen. Da kann ja - blöd gesagt - jeder kommen und am Ende hab ich ein komplett kaputtgerissenes Kabelnetz, weil da jemand unsauber gearbeitet hat.

Ich hätte halt gern, dass es einfach an den KDG Verstärker 10 cm weiter angeschlossen wird - oder eben einfach das Kabel ausgetauscht wird

Zerrupfen der Bestandsanlage ist in jedem Fall keine Option. Sollte man sowas machen und die Anlage ist gestört, ist immer zuerst der fremde Techniker Schuld. Eher sollte KMS deinen Strang abklemmen und offen für KDG bereitstellen. Tun die aber Erfahrungsgemäß nicht, weil man eben keine fremden Signale auf den eigenen Kabeln duldet, egal was kommt. Genauso besteht KDG auch in aller Regel darauf, dass das Kabel nicht im Besitz von anderen Firmen ist, da man dann ja Funktionsgarantie bis zum Modem erbringt. Da bringt auch der Vorschlag, KMS weiterhin wie üblich zu bezahlen, aber auf die Versorgung zu verzichten, wenig.

Ich seh da leider schwarz, drück die aber alle Daumen, dass KMS dich abklemmt und der KDG-Techniker beide Augen zu- und dich anklemmt.

[overturn]

Ich habe mal ein Bild wie es da unten aussieht:
[ externes Bild ]

Man merkt ich bin kein Techniker. Aber bin ich denn überhaupt noch an der Anlage, wenn die Wohnung komplett abgeklemmt wird?

[Newty]

Aber bin ich denn überhaupt noch an der Anlage, wenn die Wohnung komplett abgeklemmt wird?

Nein. Du kannst technisch komplett wechseln. Mit ein wenig Außenmaß reicht sogar die Kabellänge, ansonsten kann man dort auch verlängern.

"Dein" Kabel wird links abgeklemmt und rechts dann mittels eines Verteilers in den bestehenden Strang aufgeklemmt.
Links muss dann auf den offenen Anschluss ein Abschlusswiderstand gesetzt werden.

Wie gesagt, technisch ist die "Umwidmung" kein Problem. Praktisch haben wir das Haftungs-, Gewährleistungs- und vor allem Prinzipproblem.

Zuerst muss KMS den Stich in deine Wohnung außer Betrieb nehmen (und dies bestätigen), dann kann KDG das offene Ende in deren Netz einbauen, falls der Techniker dort die Augen zudrückt... Wichtig hierbei: KMS bekommt weiterhin die selben Gebühren, als würde der Sat-Empfang bestehen bleiben. Ansonsten wird man dir nur eine Absage erteilen.

[overturn]

Ich merke schon ich habe mir das viel einfacher vorgestellt
Ich dachte falls KMS verbietet ihre Leitung zu nutzen, können die einfach ein neues Kabel durchziehen. Ähnlich wie wenn das Kabel mal kaputt wäre müsste das ja relativ leicht zu tauschen sein.

Ich werde mein Glück mal versuchen und sonst auf die VDSL-Anbieter hoffen.

Vielen Dank!