Glasfaser unter Schmidt / in Frankreich

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quiddjes
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Glasfaser unter Schmidt / in Frankreich

Beitrag von quiddjes »

Moin,

ich habe hier eine Frage von der ich nicht weiß, wo man die stellen könnte. Darum frag ich einfach mal hier. Ich habe zwei Erinnerungen:

* Unter Schmidt sollten Glasfasernetze gebaut werden, Kohl hat dann übernommen und das zugunsten Kupferkabel geändert. Warum auch immer.
* Zu gleicher Zeit wurden in Frankreich Glasfasernetze verlegt. Ich habe GELESEN (wo, weiß ich nicht), dass diese Netze von damals für heute nicht taugen und darum das Netz was man damals hier verlegt hätte, nicht bedeutet hätte dass wir jetzt alle fein GBit-Netze mit Glasfaser hätten, sondern diese Netze hätten austauschen müssen.

Weiß jemand was über diese Thematik? Hat jemand Links dazu?

Danke

Ralf
Tom_123
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Re: Glasfaser unter Schmidt / in Frankreich

Beitrag von Tom_123 »

Hi,

die damaligen Glasfaserkabel - sofern diese verlegt worden wären - würden den heutigen Anforderungen der Glasfasertechnik nicht mehr genügen und hätten zwangsweise ausgetauscht werden müssen. Einzig die evtl. vorhanden Schächte/Leerrohre könnten für den Austausch der Glasfaserkabel weiteverwendet werden und müssten nicht aufwendig neu verlegt werden. Hier ein kurzer Lesestoff dazu: https://www.golem.de/news/30-jahres-pla ... 31960.html
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quiddjes
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Re: Glasfaser unter Schmidt / in Frankreich

Beitrag von quiddjes »

Danke, das war ja schonmal ganz interessant. Vielleicht hat ja noch wer Infos zum Glasfasernetz in Frankreich. Von Leerrohren ist im Artikel übrigens keine Rede - kein Mensch weiß, ob damals Leerrohre verlegt worden wären.

Ralf
NoNewbie
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Re: Glasfaser unter Schmidt / in Frankreich

Beitrag von NoNewbie »

Tom_123 hat geschrieben: 23.10.2024, 12:47 Hi,

die damaligen Glasfaserkabel - sofern diese verlegt worden wären - würden den heutigen Anforderungen der Glasfasertechnik nicht mehr genügen und hätten zwangsweise ausgetauscht werden müssen. Einzig die evtl. vorhanden Schächte/Leerrohre könnten für den Austausch der Glasfaserkabel weiteverwendet werden und müssten nicht aufwendig neu verlegt werden. Hier ein kurzer Lesestoff dazu: https://www.golem.de/news/30-jahres-pla ... 31960.html
In dem Artikel steht aber, dass die Gf-Kabel weiter verwendet werden können. Nur die angeschlossene Technik wäre zu tauschen.
Auch werden Teile der alten OPAL-Netze noch heute für FTTB durch die Telekom genutzt.
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quiddjes
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Re: Glasfaser unter Schmidt / in Frankreich

Beitrag von quiddjes »

Nein, da steht, dass die Netze überbaut werden müssen. Das sind dann wohl die Kabel.
NoNewbie
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Re: Glasfaser unter Schmidt / in Frankreich

Beitrag von NoNewbie »

Also ich lese Zitat:

"Die Anschluss-Komponenten eines solchen Projekts wären heute nicht mehr verwertbar. Die Glasfaser, die passive Infrastruktur, jedoch schon."

Und ja, die ganze Technik dazu ist nicht nutzbar und spätestens seit 2016 außer Betrieb.
robert_s
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Re: Glasfaser unter Schmidt / in Frankreich

Beitrag von robert_s »

quiddjes hat geschrieben: 23.10.2024, 12:53 Danke, das war ja schonmal ganz interessant. Vielleicht hat ja noch wer Infos zum Glasfasernetz in Frankreich. Von Leerrohren ist im Artikel übrigens keine Rede - kein Mensch weiß, ob damals Leerrohre verlegt worden wären.
Bei mir liegt alles im Erdrohr: Telefonkabel und Koaxkabel. Letzteres sogar im Erdrohr bis zur Hauswand. Auf der Straße zwei Erdschächte vor jedem Grundstück mit den Abzweigern, bei mir sogar drei.

Anteil der mit Glasfaser erschlossenen Häuser in dieser mit Erdrohren durchzogenen Gegend: 0,x%. Ausbaupläne von Telekom, Vodafone, Eurofiber: keine.

So viel zu der Annahme, Kabelrohre im Boden würden den Ausbau begünstigen.
reneromann
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Re: Glasfaser unter Schmidt / in Frankreich

Beitrag von reneromann »

NoNewbie hat geschrieben: 23.10.2024, 14:18 Also ich lese Zitat:

"Die Anschluss-Komponenten eines solchen Projekts wären heute nicht mehr verwertbar. Die Glasfaser, die passive Infrastruktur, jedoch schon."

Und ja, die ganze Technik dazu ist nicht nutzbar und spätestens seit 2016 außer Betrieb.
Die Glasfaser von damals ist in der Regel heutzutage nicht mehr nutzbar, weil sie schlichtweg nicht die notwendigen Eigenschaften für die heutige Technik besitzt.
Denn Glasfaser ist keinesfalls Glasfaser - da gibt es viele verschiedene Fasertypen, die sich nach Anwendung unterscheiden. Beispielsweise Single- und Multimode-Fasern - die nicht miteinander kompatibel sind.

Insofern einfach zu sagen, dass "die Glasfaser, die passive Infrastruktur, jedoch schon" kompatibel sind und weiterverwendet werden können, ist eine steile These.
Weiterhin: Es ist nicht klar, ob damals dann FTTH ausgebaut worden wäre -oder- ob es wie bei OPAL aus den 90ern dann Aggregationen gegeben hätte, die die Geschwindigkeiten stark gedrosselt hätten.
Denn das Problem bei OPAL war ja nicht, dass die Anschlussleitung zum Haus begrenzend gewirkt hätte, sondern das die Zuführung auf der Glas-Seite der OPAL-Projekte halt begrenzend für die Anzahl der Haushalte war.
Selbst wenn man die Glas-Zuführung zu den Knotenpunkten aufgebohrt hätte, wäre die Bandbreite der angeschlossenen Haushalte halt stark limitiert gewesen -- im Prinzip ähnlich als würde man ein ganzes Wohngebiet mit mehreren 100 Haushalten auf eine einzige Glasfaser hängen wollen -- die stellt dann halt den Bottleneck dar.
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quiddjes
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Re: Glasfaser unter Schmidt / in Frankreich

Beitrag von quiddjes »

Also kann man sagen "wenn Kohl das Schmidt-Projekt damals weitergeführt hätte, hätte es nie zu der heutigen schlechten Internet-Anbindung geführt, die wir hier an einigen Orten haben" ist nicht zu halten. Richtig?

Ralf
reneromann
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Re: Glasfaser unter Schmidt / in Frankreich

Beitrag von reneromann »

quiddjes hat geschrieben: 09.11.2024, 13:01 Also kann man sagen "wenn Kohl das Schmidt-Projekt damals weitergeführt hätte, hätte es nie zu der heutigen schlechten Internet-Anbindung geführt, die wir hier an einigen Orten haben" ist nicht zu halten. Richtig?
Richtig.

Zumal in den Regionen, wo in den 1990ern dann zukunftsweisend Glasfaser / OPAL gelegt wurde, dies sogar effektiv die Internet-Anbindung ausgebremst hat.
Denn aufgrund des Multiplexings und der eingeschränkten Bandbreiten der OPAL-Abindung war dort zwar in der Regel ISDN möglich, nur halt kein DSL...